Nicht in fernen Ländern, sondern am heimischen Feldrain oder direkt vor der Haustür wachsen diese Heilpflanzen. Als Tee verarbeitet vollbringen sie kleine Wunder. Und einige von ihnen helfen besonders Frauen über 40. Denn nun stellt sich der weibliche Körper langsam auf den Wechsel ein. Und dabei kann er wahrlich heilende Hilfe gebrauchen.
GÄNSEBLÜMCHEN-Tee zur Vorbeugung von Osteoporose
Das beliebte kleine Gänseblümchen (lateinisch Bellis perennis) stammt aus der Familie der Korbblütengewächse und wird in der Volksheilkunde schon lange genutzt. Vor allem die weißen Blütenblätter enthalten u.a. Gerb- und Bitterstoffe, ätherische Öle, Anthoxanthin, Fumarsäure, Inulin, Saponine und Flavonoide.
Seine besondere Wirkung: Es wirkt regenerierend und regt den Stoffwechsel an. Deshalb ist es besonders gut zur Vorbeugung von Osteoporose (Knochenschwund). Äußerlich angewendet ist es ein hervorragendes Schmerzmittel bei Prellungen, Verstauchungen und Muskelschmerzen.
Die beste Dosierung: Zu empfehlen als Daueranwendung. Dazu über sechs Wochen täglich zwei bis drei Tassen trinken. Kurz pausieren, um eine Gewöhnung des Körpers zu verhindern. Danach wieder sechs Wochen täglich zwei bis drei Tassen trinken.
MELISSE-Tee bei beginnenden Wechseljahresbeschwerden
Die Melisse (lateinisch Melissa officinalis) wurde schon im Mittelalter in Klostergärten angebaut und gehört zur Familie der Lippenblütengewächse. Das blühende Kraut enthält unter anderem Bitter- und Gerbstoffe, Gerbsäure, Thymol, Harz, Schleim, Glykosid und Saponin.
Seine besondere Wirkung: Melisse beruhigt die Nerven, lindert Unruhe und Reizbarkeit, entkrampft zudem den Unterleib. Melisse wirkt in den Wechseljahren ausgleichend und lindert Hitzewallungen, nächtliche Schweißausbrüche und Herzklopfen bis hin zu Herzrasen.
Die beste Dosierung: Bei akuten Beschwerden drei bis fünf Tassen täglich. Geeignet zur Daueranwendung. Mit Honig wird sie auch ein guter Schlaftee.
WALDMEISTER-Tee bei Ein- und Durchschlaf-Störungen
Waldmeister (lateinisch Galium odoratum) wird auch wohlriechendes Labkraut genannt und findet bereits seit Jahrhunderten Anwendung als Heilpflanze. Der wohl bekannteste Inhaltstoff Cumarin ist auch für den sehr typischen Geruch verantwortlich. Ein mögliches Symptom für den beginnenden Wechsel bei Frauen sind gelegentlich oder auch häufiger auftretende Ein- und Durchschlaf-Probleme.
Seine besondere Wirkung: Hier kann Waldmeister eine wunderbare pflanzliche Entspannungs- und Einschlafhilfe sein. Das blühende Kraut hilft zudem bei Unruhe und Nervosität.
Die beste Dosierung: Bei akuten Schlafproblemen täglich 3 bis 5 Tassen Waldmeistertee trinken, am besten am Nachmittag beginnend.
BLUTWURZ-Tee bei stärker werdender Regelblutung
Wie zu vermuten war, bekam der Blutwurz (lateinisch Potentilla erecta) seinen Namen durch seinen blutroten Wurzelstock. Die auch als Rotwurz bekannte heimische Pflanze gehört zu den Rosengewächsen. Genutzt wird vor allem die Wurzel. Sie enthält unter anderem das Glykosid Tormentillin, viele Catechin-Gerbstoffe, ätherische Öle und organische Säuren. Zu Beginn der hormonellen Umstellung klagen viele Frauen über bislang nicht gekannte Periodenschmerzen, längere Blutungen sowie erste, leichte Hitzewallungen. Hier kann Blutwurz helfen.
Seine besondere Wirkung: Er wirkt nämlich stark adstringierend (zusammenziehend) und blutstillend, dazu krampflösend (spasnolytisch) und entgiftend. Zu empfehlen ist er zudem bei chronischen und infektiösen Darmerkrankungen und zu starker Regelblutung. Äußerlich angewendet hilft er bei Zahnfleisch- und Hautentzündungen.
Die beste Dosierung: Bei akuten Beschwerden drei bis vier Tassen täglich. Bei längerer Anwendung zwei Tassen pro Tag.
FRAUENMANTEL-Tee gegen den sinkenden Progesteron-Spiegel
Ebenfalls bereits seit dem Mittelalter ist der Frauenmantel (lateinisch Alchemilla vulgaris) eine der wichtigsten Pflanzen in der Frauenheilkunde überhaupt. Er gehört zu den Rosengewächsen und enthält unter anderem Gerb- und Bitterstoffe, Phytosterin, Glykoside, Saponine und Tannine.
Seine besondere Wirkung: Weil die in ihm enthaltenen Pflanzenhormone dem weiblichen Progesteron in seiner Wirkung sehr ähneln, können Frauen in der Lebensmitte beginnende Mangelzustände auf natürliche Weise wieder ausgleichen. Deshalb hilft Frauenmantel ganz besonders bei Beschwerden in den Wechseljahren, aber auch bei Kopfschmerz und Migräne.
Die beste Dosierung: Bei akuten Beschwerden drei bis vier Tassen täglich. Bei längerer Anwendung ein bis zwei Tassen täglich.
Von Blasenschmerzen bis Bluthochdruck: Weitere Heil-Tees speziell für Frauen
Heil-Tees auf Kräuterbasis sind äußerst vielseitig einsetzbar und helfen gegen viele weitere Probleme speziell des weiblichen Organismus. Und davon mal ganz abgesehen, sind gerade wir Frauen ausgemachte Tee-Trinkerinnen. Vielleicht aus Instinkt. Jedenfalls machst du mit Tee-Anwendungen vieles richtig.
BÄRLAUCH-Tee gegen Bluthochdruck
Bärlauch (lateinisch Allium ursinum) stammt aus der Familie der Lauchgewächse und ist ein „wilder“ Bruder des Knoblauchs. Entsprechend intensiv riecht er auch. Er schmeckt beim Genuss aber nicht „nach“. Die Blätter und Zwiebeln enthalten unter anderem viele Gerbstoffe, ätherische Öle, Allicin, Flavonoide, Mineralsalze sowie Vitamin C.
Seine besondere Wirkung: Besonders gut wirkt er gegen zu hohen Blutdruck (Hypertonie). Er senkt aber auch den Blutzucker sowie den Cholesterinwert. Bärlauch hemmt überdies im Darm das Wachsen von körperfremden Keimen und Pilzen. Deshalb ist er auch als stabilisierender Heil-Tee nach einer Antibiotika-Einnahme zu empfehlen.
Die beste Dosierung: Über einen längeren Zeitraum (mindestens vier Wochen) täglich zwei bis vier Tassen über den Tag verteilt trinken.
BEIFUß-Tee bei normalen Periodenschmerzen
Der gemeine Beifuß (lateinisch Artemisia vulgaris) gehört zur Familie der Korbblütengewächse. Die bis zu zwei Meter hohe Staude hat dunkelgrüne, an der Unterseite weiß-pilzige Blätter. Sie enthalten unter anderem Bitter- und Gerbstoffe, ätherische Öle, Cineon, Thujol und Sesquiterpensäuren- sowie -lactone.
Seine besondere Wirkung: Er lindert akute Menstruations-Beschwerden wie Krämpfe und Schmerzen. Zudem steigert er die weibliche Fruchtbarkeit und wirkt überdies auch noch schlaffördernd.
Die beste Dosierung: Bei akuten Beschwerden zwei bis vier Tassen täglich. Über einen längeren Zeitraum angewendet reichen aber zwei Tassen pro Tag.
ENGELWURZ-Tee bei Stress
Der Engelwurz (lateinisch Angelica archangelica) ist eine alte Heilfplanze aus dem Norden und stammt aus der Familie der Doldenblütler. Meist wächst er wild oder im Garten. Genutzt wird die Wurzel. Sie enthält unter anderem Cumarine, Angelika- und Baldriansäure, Xanthotoxin, Imperatorin, Umbelliferon sowie Gerb- und Bitterstoffe.
Seine besondere Wirkung: Engelwurz gilt nahezu als Allheilmittel. Er steigert die Abwehrkräfte, wirkt kraftspendend, mindert Erschöpfungszustände und stabilisiert den Kreislauf. Auch gut bei bakteriellen oder viralen Infekten und nervösem Magen.
Die beste Dosierung: Zur täglichen Anwendung maximal zwei Tassen trinken. Auch über einen längeren Zeitraum möglich. Es kommt nicht zu Gewöhnungs-Effekten.
GOLDRUTEN-Tee bei Blasen- und Nierenleiden
Die auch als Petrusstab bekannte Goldrute (lateinisch Solidago virgaurea) gehört zu den Korbblütengewächsen und gilt als die beste Heilpflanze bei Blasen- und Nierenleiden. Das blühende Kraut enthält unter anderem ätherische Öle, Bitter- und Gerbstoffe, Flavonoide, Saponine und Inulin.
Seine besondere Wirkung: Goldrute wirkt sehr harntreibend und zudem entzündungshemmend. Deshalb hilft sie bei Blasen- und Harnwegsinfektionen, Nierensteinen und Wasseransammlungen (Ödeme). Sie fördert die Ausschwemmung von Harn- und Giftstoffen. Sie hilft deshalb auch bei Hautallergien.
Die beste Dosierung: Bei akuter Erkrankung täglich drei bis vier Tassen. Bei längerer Anwendung zwei Tassen pro Tag.
KAMILLEN-Tee bei Darmproblemen
Als die vielleicht bebliebteste Heilpflanze Europas gehört die Kamille (lateinisch Matricaria chamomilla) zu den Korbblütlern. Ihre Blüten enthalten unter anderem die Öle Chamazulen und Bisabol, Cumarine, Flavonoide sowie die Säuren Valerian und Oleanol, zudem Schwefel und Thujon
Seine besondere Wirkung: Aufgrund der vielen Inhaltsstoffe gilt sie als Universalmittel für Magen- und Darmbeschwerden. Kamille hilft bei Magenentzündung, Durchfall, Darmentzündung und sogar bei Darmträgheit. Denn sie reguliert auch sanft eine Verdauungsschwäche.
Die beste Dosierung: Bei akuten Beschwerden drei bis fünf Tassen täglich. Darf auch bei Kindern eingesetzt werden. Bei Daueranwendung mindestens zwei Tassen pro Tag trinken.
ROSMARIN-Tee bei niedrigem Blutdruck
Rosmarin (lateinisch Rosmarinus officinalis) gehört zu den Lippenblütengewächsen und vereint so viele Inhaltsstoffe, dass man ihn fast als „Naturheilapotheke“ bezeichnen kann. Er enthält unter anderem Gerb- und Bitterstoffe, Harz, Flavonoide, Saponin, Terpene, Thymol, Verbanol, Kampfer, Beta-Sitosterol sowie Salicylate.
Seine besondere Wirkung: Es ist eines der ganz wenigen Kräuter, die gegen niedrigen Blutdruck helfen. Denn er stärkt Herz und Kreislauf, lindert zudem nervöse Herzbeschwerden und Herzrhythmusstörungen. Gut auch bei Müdigkeit und Abgeschlagenheit.
Die beste Dosierung: Bei akuten Beschwerden drei bis fünf Tassen täglich. Bei längerer Anwendung mindestens zwei Tassen pro Tag trinken.
TAUBNESSEL-Tee bei unregelmäßiger Periode
An ihren weißen Blüten lässt sich die Taubnessel (lateinisch Lamium album) vor ihrer aggressiven Brennnessel-Schwester unterscheiden. Sie gilt schon seit dem Mittelalter als ausgesprochenes Frauenkraut und wurde gegen den Weissfluss bei jungen Frauen eingesetzt. Sie enthält unter anderem Labiat-Gerbstoff, Histamin, Thyramin und Flavonglycoside.
Seine besondere Wirkung: Die Taubnessel wirkt balancierend bei unregelmäßiger Periode, schwächt eine zu starke Blutung ab und stärkt eine zu schwache. Sie lindert zudem Periodenschmerzen, da sie die Gebärmutter entkrampft.
Die beste Dosierung: Bei Beschwerden zwei bis drei Tassen täglich. Bei längerer Anwendung ein bis zwei Tassen pro Tag.
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