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Winter-Wellness: Wieder richtig wohlfühlen mit Wärme!
Winter-Wellness: Wieder richtig wohlfühlen mit Wärme!

Quelle: freestocks.org

Gesundheit

Winter-Wellness: Wieder richtig wohlfühlen mit Wärme!

Ob bei kalten Füßen, trockener Haut, Husten, Nervosität, Gelenk- oder Kopfschmerzen – mit gezielten Thermoreizen lässt sich dein Wohlbefinden schnell wieder steigern. Wann dir Bäder, Wickel oder Wärmekissen helfen und wie sie ihre Wirkung optimal entfalten – hier im Winter-Wellness-Spezial.

Ob bei kalten Füßen, trockener Haut, Husten, Nervosität, Gelenk- oder Kopfschmerzen – mit gezielten Thermoreizen lässt sich dein Wohlbefinden schnell wieder steigern. Wann dir Bäder, Wickel oder Wärmekissen helfen und wie sie ihre Wirkung optimal entfalten – hier im Winter-Wellness-Spezial.

Wird es draußen dunkel und kalt, sehnen wir uns automatisch nach Wärme. Was wie eine Binsenweisheit klingt, macht viel Sinn. Denn gezielt eingesetzte Wärme ist nahezu ein Alleskönner ist. Deshalb wird sie auch bereits seit Langem zum Heilen eingesetzt. Der Grund: Wohldosierte Wärme und sogar Hitze fördern die Selbstheilungsprozesse und die Durchblutung. Der Körper bekommt dadurch mehr Sauerstoff, Krämpfe werden gelöst und die Muskeln gelockert. Zudem wirkt die Wärme auch schmerzhemmend.

Große Hitze und starke Kälte

Es ist erstaunlich, welche Temperaturunterschiede unser Körper verkraftet. Wenn auch nur kurzzeitig. Doch dann ertragen wir tatsächlich eine Temperaturspanne von ca. 220 °C! Trocken-Saunen heizen z.B. bis zu 110 °C auf. Und in Kältekammern trotzt der Köper kurzfristig bis zu minus 110°C.

Warum gezielte Wärme so heilend wirkt

Auf hohe Temperaturen reagiert unser Körper sofort mit einer Erweiterung der Blutgefäße. Und auch dann, wenn diese Thermoreize an Hals oder Brust begrenzt bleiben, stimuliert die Wärme noch ganz entfernt liegende Organe und Körperbereiche. Zudem werden bei Temperaturen ab 40°C bestimmte Botenstoffe im Gehirn blockiert. Damit wird Schmerz fast „ausgeschaltet“. Außerdem kommt es unter Wärmeeinfluss zu einer so genannten Tonus-Minderung verkrampfter Muskelfasern. Sehnen und Bänder können besser gedehnt werden, Verspannungen lösen sich.

Warm-Wasser-Bäder gegen kalte Füße

Im Winter leiden besonders wir Frauen unter kalten Füßen. Der Grund: Bei Kälte geben die Temperaturfühler des Körpers das Signal ab, bestimmte Gefäße wie etwa an den Beinen zu verengen und somit die Durchblutung zu verringern. Weshalb? Damit lebenswichtige Organe wie Herz, Gehirn, Lunge und Nieren ausreichend durchblutet werden. Eine normale Reaktion. Um die Durchblutung dann wieder anzukurbeln, helfen folgende Wasserkuren:

Ansteigende Wärmebäder: Beide Füße bis über die Knöchel in mäßig warmes Wasser tauchen. Nach und nach heißes Wasser zugießen. Bis innerhalb von zehn bis 15 Minuten eine Temperatur von 46 °C bis 47 °C erreicht ist. Eine Woche lang täglich anwenden. Danach sind die Füße wieder deutlich besser durchblutet.

Wasserbad mit Meersalz: Dafür eine Schüssel mit körperwarmem Wasser füllen. Dem Wasser zwei Esslöffel Meersalz zusetzen. Beide Füße für ca. zehn Minuten eintauchen. Regt sanft den Kreislauf an und stabilisiert die Durchblutung.

Pflegebäder gegen trockene Winterhaut

Bei Temperaturen von acht Grad Celsius und niedriger drosselt die Haut nicht nur den Stoffwechsel. Auch der Hydro-Lipid-Film (Säureschutzmantel aus Talg und Schweiß) wird deutlich dünner. Durch diesen Feuchtigkeits- und Fettmangel wird die Haut trocken, spröde und sogar rissig. Problematisch, denn dadurch bietet die Haut Krankheitserregern mehr Angriffsfläche. Dagegen hilft ein Pflegebad. Aber Achtung! Nicht zu heiß lautet die Devise! Perfekt sind etwa 37 °C. Und bitte nicht  länger als 20 Minuten im Wasser verweilen. Denn sonst trocknet die Haut weiter aus. Die beste Badezeit ist laut Biorhythmus zwischen 15 Uhr und 21 Uhr. Als Badezusatz eignet sich Rosmarinöl. Es beruhigt die Haut und wirkt anregend auf die Kollagen-Produktion. Zudem mindern antibakterielle Wirkstoffe (Ursolsäure) auch Hautschuppen. Wer die Hautpflege besonders preiswert möchte, macht ein Milchbad. Dafür dem Badewasser einen halben bis einen Liter Kuhmilch (mit 3,5 Prozent Fett) und zwei Esslöffeln Honig zusetzen. Die enthaltenen Fette und Eiweiße wirken rückfettend, glättend und beruhigend.

Wärme-Wickel bei Husten, Muskel- oder Gelenkschmerzen

Ganz zu Unrecht ist dieses alte Hausmittel etwas in Vergessenheit geraten. Dabei wirken Wickel sehr vielfältig. Sie regen den Stoffwechsel an, helfen Krankheitserreger schneller auszuscheiden und wirken vitalisierend auf den gesamten Körper. Die maximale Temperatur sollte aber 50 °C nicht übersteigen. So werden sie gemacht:

  1. Schritt: dünnes Baumwoll- oder Leinentuch (direkt auf der Haut);
  2. Schritt: Baumwoll- oder Leinentuch zum Überlappen der ersten Lage;
  3. Schritt: dickes Baumwoll- oder Flanelltuch, um die zweite Lage zu überlappen.

Kartoffel-Wickel bei Husten, Bronchitis, Muskelschmerzen: Dazu drei bis fünf Kartoffeln weich kochen, noch heiß in ein Geschirrtuch legen, Tuch falten und Kartoffeln darin zerquetschen. Möglichst heiß auf die Brust oder schmerzende Stelle legen. Erst ein Frottee-Handtuch, dann eine Wolldecke auflegen. Wickel erst abnehmen, wenn er erkaltet ist. Bei starkem Husten die Brust vorher mit Eukalyptus-Balsam einreiben.

Heublumen-Wickel bei Gicht, Gelenkschmerzen, Erkältung: Dafür ein Kilogramm Heublumen in drei bis fünf Liter Wasser kurz aufkochen, 15 Minuten ziehen lassen. Danach abseihen. Ein Leinentuch für ca. zehn Minuten im Sud eintauchen, auswringen und den Kranken damit von den Füßen bis unter die Arme einwickeln. Zur besseren Wirkung Bett vorher anwärmen. Wickel nach zwei Stunden abnehmen.

Körnerkissen bei Nervosität und Spannungskopfschmerz

Weil Wärmflaschen schnell kühl und damit unangenehm werden, sind warme Körnerkissen vor allem bei Über-Nacht- Anwendungen die bessere Wahl. Sie speichern die Wärme nicht nur lange, sondern geben sie auch sehr gleichmäßig ab. Die heilende Wärmewirkung von Dinkelkissen ist übrigens schon seit dem Mittelalter bekannt. Moderne Kissen enthalten heute speziell gereinigte und getrocknete Füllungen aus z.B. Dinkel, Hirse, Roggen, Weizen, Kirsch- oder Traubenkernen. Welche Füllung wann wählen?

Füllungen für die Tag-Anwendung: Besonders zu empfehlen sind am Tag Wärmeauflage mit Kirschkern-, Rapssamen- oder Traubenkernfüllungen. Sie sind noch bessere Thermo-Speicher als Dinkelkissen. Damit können periodenbedingte Bauchschmerzen, Nervosität oder Verspannungen gelindert werden.

Füllungen für die Über-Nacht-Anwendung: Für Schlafkissen sind kleine und weiche Kerne  wie Dinkel oder Dinkelspelzen besser. Der Grund: Sie schmiegen sich gut an, sind pilz- und schädlingsresistent und verringern durch ihre feuchtigkeitsregulierende Wirkung das Schwitzen. Damit lassen sich besonders gut Verspannungen im Schulter-Kopf-Bereich sowie Spannungskopfschmerzen mindern. Denn sie passen sich der Schlafhaltung optimal an und stützen die Halswirbelsäule. Sie wirken auch bei Migräne, Nervosität und Beschwerden der Augen, Ohren und Nebenhöhlen.

Wichtiger-Aufwärm-Tipp: Bitte nur langsam im Backofen bei ca. 40°C erwärmen. Nicht in die Mikrowelle legen! Sonst baut sich im Kissenkern viel zu schnell eine zu hohe Temperatur auf, die dann zu Verbrennungen führen kann.


ist Diplom-Journalistin und hat ein Staatsexamen in Psychologie. Die alleinerziehende Mutter war viele Jahre Mitglied der Chefredaktion großer deutscher Frauenzeitschriften. Derzeit ist die überzeugte Vegetarierin, freie Autorin und findet die besten Ideen auf Spaziergängen mit ihrem Hund Quadriga.

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