In Deutschland wird jede zweite oder dritte Ehe geschieden. Wie viele unverheiratete Paare sich trennen, ist nicht bekannt. Solange keine Kinder betroffen sind, ist eine Trennung nur für die Partner schmerzhaft. Sind die Partner auch Eltern, wird es kompliziert und oft auch dramatisch, denn Kinder leiden enorm unter der Trennung der Eltern. Sie interessieren sich weniger für die Gründe – sie verstehen sie oft auch nicht. Was Kinder aber sofort realisieren: Die Familie zerbricht und das hat für alle Konsequenzen. Die Frage ist: Wie und wann sollten Kinder von der Trennung der Eltern erfahren und von wem? Wir haben 9 hilfreiche Tipps, wie Eltern dabei vorgehen können:
1. Dem Kind die Trennung erklären
Da die meisten Kinder beide Eltern lieben, sollten auch beide Eltern ihre Verantwortung sehr ernst nehmen und dem Kind oder den Kindern angemessen und liebevoll die neue Situation erklären – vor allem aber gemeinsam. Eltern sollten sich mit dem Kind/den Kindern zusammensetzen und sie nicht nur über die Trennung informieren, sondern ihnen die Sache erklären.
2. Einigung der Eltern über das WIE
Wichtig ist auf jeden Fall die Frage: WIE sagen wir es dem Kind. Falls sich die Eltern darüber einigen, dass nur ein Elternteil die Erklärung übernimmt, muss für die Kinder klar erkennbar sein, dass sich an der Liebe der Eltern zu den Kindern nichts geändert hat und auch nichts ändern wird. Die Kinder sollten erfahren: Meine Eltern sind zwar kein Paar mehr, sie bleiben aber meine Eltern, die sich verstehen und für mich immer da sind.
3. Ruhig und ehrlich die Fakten nennen
Bei einer Trennung fragen die meistern Kinder nach dem Grund. Hier sollten Eltern sehr ehrlich antworten und ruhig einfache Fakten nennen, statt komplizierte Erklärungen abzugeben. Kinder haben gute Sensoren und merken intuitiv, ob ihnen eine Geschichte „aufgetischt wird“ oder ob die Eltern ehrlich sind. Meist haben sie ohnehin schon längst gemerkt, dass mit den Eltern etwas „nicht stimmt“, denn jede Trennung hat eine Vorgeschichte und kommt nicht aus heiterem Himmel. Auf jeden Fall sollte das Gespräch in einer ruhigen sachlichen Atmosphäre verlaufen.
4. Mögliche Erklärungen für Kinder
Ehrlichkeit ist wichtig, aber oft verstehen kleinere Kinder noch nicht jede Erklärung. Deshalb sollten einfache und verständliche Gründe für die Trennung genannt werden, wie zum Beispiel:
- Mama und Papa sind nicht mehr so zufrieden mit ihrem Leben und haben sich deshalb entschieden, sich zu verändern.
- Wir werden aber alles tun, dass Du weiterhin bei Mama und bei Papa sein kannst.
- Mama und Papa lieben sich nicht mehr so wie früher und deshalb werden wir nicht mehr zusammen wohnen.
Stellen größere Kinder weitere Fragen, sollten Eltern nicht wesentlich von der Wahrheit abweichen. Denn ältere Kinder können oft erstaunlich gut mit der bitteren Wahrheit umgehen und sie merken besonders schnell, wenn etwas „vertuscht“ werden soll.
5. Schuldzuweisungen sind tabu
Ein absolutes Tabu in einem solchen Gespräch sind Schuldzuweisungen. Details wie „Dein Vater/ deine Mutter hat eine andere/einen anderen“ sind ebenso zu vermeiden, wie Probleme mit Alkohol zu thematisieren. Noch viel wichtiger aber ist es, dem Kind zu versichern, dass die Schuld auf keinen Fall bei ihm liegt.
6. Versichern, das es in Ordnung ist, traurig zu sein
Dass Kinder bei einer Trennung der Eltern traurig sind, ist völlig normal, deshalb sollten sie wissen, dass es in Ordnung ist, traurig zu sein – und dass auch die Eltern über diese Situation nicht glücklich sind, sollten die Kinder auch erfahren.
7. Kinder brauchen Zeit, um das Gespräch zu verarbeiten
Nach einem solchen Gespräch brauchen Kinder erst einmal Zeit, um die Informationen zu verarbeiten. Eltern sollten sie nicht bedrängen, aber immer ansprechbar sein, wenn Kinder Nachfragen haben – denn meistens wollen sie wissen, welchen Platz sie jetzt einnehmen und wie sich der Alltag, die Wochenenden oder die Ferien ändern.
Wo wohnt das Kind in Zukunft?
Eine besonders wichtige Frage, die geklärt werden muss: Wo wohnt das Kind zukünftig? Bleibt es bei der Mutter? Zieht es zum Vater oder wird es im Wechsel mal bei der Mutter und mal beim Vater wohnen? Wird der Vater oder die Mutter aus der gemeinsamen Wohnung ausziehen? Zieht ein Elternteil in eine andere Stadt? In all diese Entscheidungsprozesse sollten Kinder einbezogen werden – denn sie sind von den Veränderungen direkt betroffen.
Kein Streit vor den Kindern, keine negativen Äußerungen
Auch wenn es vielen Paaren, die sich trennen, nicht leichtfällt. Streit vor den Kindern oder gar negative Äußerungen über den anderen Elternteil, sind absolutes Gift! Das eigene Ego muss zurückstehen, denn es geht nicht nur um die zerbrochene Partnerschaft – es geht um das Wohl des Kindes!
Wie sagen wir’s dem Kind? 9 hilfreiche Tipps, wie Eltern die Trennung erklären
In Deutschland wird jede zweite oder dritte Ehe geschieden. Wie viele unverheiratete Paare sich trennen, ist nicht bekannt. Solange keine Kinder betroffen sind, ist eine Trennung nur für die Partner schmerzhaft. Sind die Partner auch Eltern, wird es kompliziert und oft auch dramatisch, denn Kinder leiden enorm unter der Trennung der Eltern. Sie interessieren sich weniger für die Gründe – sie verstehen sie oft auch nicht. Was Kinder aber sofort realisieren: Die Familie zerbricht und das hat für alle Konsequenzen. Die Frage ist: Wie und wann sollten Kinder von der Trennung der Eltern erfahren und von wem? Wir haben 9 hilfreiche Tipps, wie Eltern dabei vorgehen können:
1. Dem Kind die Trennung erklären
Da die meisten Kinder beide Eltern lieben, sollten auch beide Eltern ihre Verantwortung sehr ernst nehmen und dem Kind oder den Kindern angemessen und liebevoll die neue Situation erklären – vor allem aber gemeinsam. Eltern sollten sich mit dem Kind/den Kindern zusammensetzen und sie nicht nur über die Trennung informieren, sondern ihnen die Sache erklären.
2. Einigung der Eltern über das WIE
Wichtig ist auf jeden Fall die Frage: WIE sagen wir es dem Kind. Falls sich die Eltern darüber einigen, dass nur ein Elternteil die Erklärung übernimmt, muss für die Kinder klar erkennbar sein, dass sich an der Liebe der Eltern zu den Kindern nichts geändert hat und auch nichts ändern wird. Die Kinder sollten erfahren: Meine Eltern sind zwar kein Paar mehr, sie bleiben aber meine Eltern, die sich verstehen und für mich immer da sind.
3. Ruhig und ehrlich die Fakten nennen
Bei einer Trennung fragen die meistern Kinder nach dem Grund. Hier sollten Eltern sehr ehrlich antworten und ruhig einfache Fakten nennen, statt komplizierte Erklärungen abzugeben. Kinder haben gute Sensoren und merken intuitiv, ob ihnen eine Geschichte „aufgetischt wird“ oder ob die Eltern ehrlich sind. Meist haben sie ohnehin schon längst gemerkt, dass mit den Eltern etwas „nicht stimmt“, denn jede Trennung hat eine Vorgeschichte und kommt nicht aus heiterem Himmel. Auf jeden Fall sollte das Gespräch in einer ruhigen sachlichen Atmosphäre verlaufen.
4. Mögliche Erklärungen für Kinder
Ehrlichkeit ist wichtig, aber oft verstehen kleinere Kinder noch nicht jede Erklärung. Deshalb sollten einfache und verständliche Gründe für die Trennung genannt werden, wie zum Beispiel:
- Mama und Papa sind nicht mehr so zufrieden mit ihrem Leben und haben sich deshalb entschieden, sich zu verändern.
- Wir werden aber alles tun, dass Du weiterhin bei Mama und bei Papa sein kannst.
- Mama und Papa lieben sich nicht mehr so wie früher und deshalb werden wir nicht mehr zusammen wohnen.
Stellen größere Kinder weitere Fragen, sollten Eltern nicht wesentlich von der Wahrheit abweichen. Denn ältere Kinder können oft erstaunlich gut mit der bitteren Wahrheit umgehen und sie merken besonders schnell, wenn etwas „vertuscht“ werden soll.
5. Schuldzuweisungen sind tabu
Ein absolutes Tabu in einem solchen Gespräch sind Schuldzuweisungen. Details wie „Dein Vater/ deine Mutter hat eine andere/einen anderen“ sind ebenso zu vermeiden, wie Probleme mit Alkohol zu thematisieren. Noch viel wichtiger aber ist es, dem Kind zu versichern, dass die Schuld auf keinen Fall bei ihm liegt.
6. Versichern, das es in Ordnung ist, traurig zu sein
Dass Kinder bei einer Trennung der Eltern traurig sind, ist völlig normal, deshalb sollten sie wissen, dass es in Ordnung ist, traurig zu sein – und dass auch die Eltern über diese Situation nicht glücklich sind, sollten die Kinder auch erfahren.
7. Kinder brauchen Zeit, um das Gespräch zu verarbeiten
Nach einem solchen Gespräch brauchen Kinder erst einmal Zeit, um die Informationen zu verarbeiten. Eltern sollten sie nicht bedrängen, aber immer ansprechbar sein, wenn Kinder Nachfragen haben – denn meistens wollen sie wissen, welchen Platz sie jetzt einnehmen und wie sich der Alltag, die Wochenenden oder die Ferien ändern.
Wo wohnt das Kind in Zukunft?
Eine besonders wichtige Frage, die geklärt werden muss: Wo wohnt das Kind zukünftig? Bleibt es bei der Mutter? Zieht es zum Vater oder wird es im Wechsel mal bei der Mutter und mal beim Vater wohnen? Wird der Vater oder die Mutter aus der gemeinsamen Wohnung ausziehen? Zieht ein Elternteil in eine andere Stadt? In all diese Entscheidungsprozesse sollten Kinder einbezogen werden – denn sie sind von den Veränderungen direkt betroffen.
Kein Streit vor den Kindern, keine negativen Äußerungen
Auch wenn es vielen Paaren, die sich trennen, nicht leichtfällt. Streit vor den Kindern oder gar negative Äußerungen über den anderen Elternteil, sind absolutes Gift! Das eigene Ego muss zurückstehen, denn es geht nicht nur um die zerbrochene Partnerschaft – es geht um das Wohl des Kindes!
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