Erinnert ihr euch noch an eure Pubertät? Dieses nicht Fisch und nicht Fleisch sein, das man nicht verstehen konnte. Die ständigen Konflikte mit Erwachsenen –vor allem mit den Eltern – weil die nicht verstehen wollten, was junge Menschen bewegt? Und jetzt sind eure Kinder in der Pubertät und ihr habt das Gefühl, alles wird schwieriger.
Warum motzt das Kind plötzlich? Warum knallen die Türen? Warum kommen Sohn oder Tochter nie pünktlich nach Hause? Vielleicht solltet ihr euch an eure eigene Pubertät erinnern, wenn es mal wieder dicke kommt. Damit Eltern in schwierigen Situationen gute Argumente haben und die richtigen Worte finden, haben wir sieben kluge Ratschläge zusammengetragen, wie die kritischen Pubertätsphasen der Kinder gemeistert werden können.
1. Kinder bleiben Kinder und Eltern bleiben Eltern
Die Erinnerung an die eigene Pubertät und an die Zeit mit den eigenen Eltern, kann nicht schaden, hat aber wenig mit dem eigenen Elternsein zu tun. Vor 30 Jahren trugen Mütter keine Miniröcke oder zerrissenen Jeans und die wenigsten Väter fuhren mit dem Rennrad zur Arbeit. Auch wenn sich Mütter und Väter heute noch sehr jung führen, für Kinder in der Pubertät sind sie es nicht. Im Gegenteil. Sie finden Eltern, die „auf jung machen“ oft einfach nur peinlich. Eltern sollten Eltern bleiben. Ihre Aufgabe ist es nicht, sich wie die beste Freundin der Tochter zu verhalten und auch nicht wie der beste Kumpel des Sohnes. Denn: Kinder haben schon eine beste Freundin, mit der Geheimnisse getauscht werden können oder einen besten Kumpel, mit dem Mädchen angebaggert werden. Eltern sollten Eltern bleiben, die gemeinsam mit den Kindern Entscheidungen treffen. Vor allem aber müssen sie den Kindern Vorbild sein. Denn die Maßstäbe, die Eltern bei Kindern ansetzen, müssen sie selbst erfüllen. Wer selber raucht, kann dem Kind das Rauchen nicht verbieten. Wer selten pünktlich ist, kann keine Pünktlichkeit erwarten – von keinem Familienmitglied.
2. Kinder dürfen Fehler machen – sonst lernen sie nicht daraus
Wer Kinder zu eigenständigen und, selbstbewussten Menschen erziehen will, muss erlauben, dass sie Entscheidungen allein treffen. Eltern sollten mit Kindern sprechen, wenn sie bei Freunden übernachten möchten oder übers Wochenende allein mit Freunden zelten wollen. Es ist wichtig, ihnen den eigenen Standpunkt zu erklären. Auf keinen Fall sollte sofort ein Verbot ausgesprochen werden, denn das verhärtet die Fronten und Pubertierende machen „dicht“. Eltern sollten sich die Argumente der Kinder anhören und ihre Argumente ruhig vorbringen – auch dann, wenn sie dagegen sind. Will sich ein Teenager unbedingt durchsetzen, könnte nach einem Kompromiss gesucht werden – oder die Eltern müssen das Kind einen Fehler machen lassen (wenn sie die Situation verantworten können). Kommt das Kind zum Beispiel unzufrieden von einem Zeltwochenende zurück, muss es mit der eigenen Entscheidung leben, kann niemanden dafür verantwortlich machen und lernt daraus.
3. Eltern und Kinder sollten Kompromisse finden
Die ersten Male sind am schwersten. Plötzlich will ein Teenager, den die Eltern noch als Kind sehen, mit den Freunden um die Blöcke ziehen oder im Kino abhängen. Die Eltern haben Angst, dass die „Kinder“ etwas Dummes anstellen. Der Teenager reagiert sauer, weil die Eltern nicht sofort JA sagen und versteht nicht, dass sie ihm nicht vertrauen. Hier hilft nur ein Kompromiss: Es wird eine Zeit für die Rückkehr vereinbart, die für beide Seiten akzeptabel ist. Sollte es später werden, wird eine Info per Mobiltelefon verabredet und die Verspätung darf höchsten 30 Minuten betragen. Solche Vereinbarungen nennen Jugendpsychologen den „dritten Weg“. Wenn einer A will und der andere B, muss man Variante C finden, die für alle akzeptabel ist. Wenn die Eltern Kompromisse machen, ist auch der Teenager dazu bereit.
4. Dem pubertierenden Kind Vertrauen entgegenbringen
Viele Mädchen, aber zunehmend auch Jungs, schreiben ihre Gedanken in ein Tagebuch. Hier gilt für alle Eltern: Hände weg vom Tagebuch! Gleiches gilt für das Mobiltelefon, den Computer oder die Schulmappe, denn der Vertrauensverlust ist nicht zu kitten! Auch wenn sich die Eltern ernsthaft Sorgen machen, weil es Schwierigkeiten in der Schule gibt und die Familienstimmung im Krisenmodus ist, sollten sie sich nicht dazu hinreißen lassen. Auch wer seinem Kind „nur helfen“ will, zerstört das Verhältnis zum Kind nachhaltig, wenn er die „Intimen Gedanken“ erfährt. Besser ist, das Problem in einem ruhigen Moment anzusprechen. Denn das Wort der Eltern hat in diesem Alter mehr Gewicht, als es scheint.
5. Mit Teenagern über Sex sprechen
Das heikle Thema Sexualität kommt irgendwann auf alle Eltern zu. Wer darüber mit einem Teenager reden will, sollten das gut vorbereitet und nur einmal tun. Sex und Liebe sind zwar wichtig, aber hier ist weniger mehr. Meist wissen Pubertierende ohnehin schon Bescheid und werden nur peinlich berührt sein, wenn Eltern darüber reden wollen. Ein Versuch ist es trotzdem wert. Aber diese „Gesprächszeit“ sollte nicht lange dauern. Das Gespräch anzubieten ist aber immer eine kluge Strategie.
6. Eltern sollten keine Dankbarkeit erwarten
Teenager motzen gern und vernachlässigen auch mal die Aufgaben im Haushalt. Einkaufen oder Müll rausbringen sind aber oft nur symbolische Aktivitäten, weil jeder in der Familie eine Aufgabe hat. Sätze wie: “Ich rackere mich für dich ab“ oder „Dafür, dass ich für dich sorge, bist du ziemlich undankbar“, sind Sätze, die unbedingt vermieden werden sollten. Eltern dürfen von ihren Kindern keine Dankbarkeit erwarten, denn es ist ihr Job, sich um die Kinder zu kümmern. Aber ein Lob kann ab und zu mal angesprochen werden. „Ich kümmere mich jetzt schon seit einigen Wochen um deinen Hund, weil du im Moment viel um die Ohren hast. Ich erwarte keine Dankbarkeit, aber du könntest ruhig mal sagen, dass du dich darüber freust “. Die meisten Teenager werden nach einem solchen Satz kein Dankeschön verweigern.
7. Eltern sollten Kritik nicht persönlich nehmen
Wenn Kinder die Eltern „verfluchen“, ist das natürlich unerfreulich und manchmal verletzend. Doch Eltern sollten sich nicht dazu hinreißen lassen, als Retourkutsche das Kind zu „verfluchen“. Und: Keinesfalls sollte ein Konflikt „Auge um Auge“ ausgetragen werden. In aufgeladenen Situationen ist die beste Strategie, erst einmal nichts zu sagen – auch wenn es schwerfällt. Dem Teenager trotz Streit und Beleidigungen die Hand zu reichen, dafür braucht man Nerven und Größe, aber ein solches Verhalten verblüfft Teenager. Dem Konflikt aus dem Weg gehen und das Kind aufs Zimmer schicken, ist auch nicht klug. Meist meinen es Teenager gar nicht so, wie sie es in ihrer Wut herausrufen. Oft sind bei Pubertierenden die Worte von gestern schnell vergessen, deshalb ist es gut, wenn Eltern nicht nachtragend sind. Hält ein Streit an und die Eltern kommen nicht mehr mit dem Kind ins Gespräch, kann ein Freund der Familie den der Teenager ansprechen.
Wenn Kinder in die Pubertät kommen: 7 kluge Ratschläge für den Umgang mit Teenagern
Erinnert ihr euch noch an eure Pubertät? Dieses nicht Fisch und nicht Fleisch sein, das man nicht verstehen konnte. Die ständigen Konflikte mit Erwachsenen –vor allem mit den Eltern – weil die nicht verstehen wollten, was junge Menschen bewegt? Und jetzt sind eure Kinder in der Pubertät und ihr habt das Gefühl, alles wird schwieriger.
Warum motzt das Kind plötzlich? Warum knallen die Türen? Warum kommen Sohn oder Tochter nie pünktlich nach Hause? Vielleicht solltet ihr euch an eure eigene Pubertät erinnern, wenn es mal wieder dicke kommt. Damit Eltern in schwierigen Situationen gute Argumente haben und die richtigen Worte finden, haben wir sieben kluge Ratschläge zusammengetragen, wie die kritischen Pubertätsphasen der Kinder gemeistert werden können.
1. Kinder bleiben Kinder und Eltern bleiben Eltern
Die Erinnerung an die eigene Pubertät und an die Zeit mit den eigenen Eltern, kann nicht schaden, hat aber wenig mit dem eigenen Elternsein zu tun. Vor 30 Jahren trugen Mütter keine Miniröcke oder zerrissenen Jeans und die wenigsten Väter fuhren mit dem Rennrad zur Arbeit. Auch wenn sich Mütter und Väter heute noch sehr jung führen, für Kinder in der Pubertät sind sie es nicht. Im Gegenteil. Sie finden Eltern, die „auf jung machen“ oft einfach nur peinlich. Eltern sollten Eltern bleiben. Ihre Aufgabe ist es nicht, sich wie die beste Freundin der Tochter zu verhalten und auch nicht wie der beste Kumpel des Sohnes. Denn: Kinder haben schon eine beste Freundin, mit der Geheimnisse getauscht werden können oder einen besten Kumpel, mit dem Mädchen angebaggert werden. Eltern sollten Eltern bleiben, die gemeinsam mit den Kindern Entscheidungen treffen. Vor allem aber müssen sie den Kindern Vorbild sein. Denn die Maßstäbe, die Eltern bei Kindern ansetzen, müssen sie selbst erfüllen. Wer selber raucht, kann dem Kind das Rauchen nicht verbieten. Wer selten pünktlich ist, kann keine Pünktlichkeit erwarten – von keinem Familienmitglied.
2. Kinder dürfen Fehler machen – sonst lernen sie nicht daraus
Wer Kinder zu eigenständigen und, selbstbewussten Menschen erziehen will, muss erlauben, dass sie Entscheidungen allein treffen. Eltern sollten mit Kindern sprechen, wenn sie bei Freunden übernachten möchten oder übers Wochenende allein mit Freunden zelten wollen. Es ist wichtig, ihnen den eigenen Standpunkt zu erklären. Auf keinen Fall sollte sofort ein Verbot ausgesprochen werden, denn das verhärtet die Fronten und Pubertierende machen „dicht“. Eltern sollten sich die Argumente der Kinder anhören und ihre Argumente ruhig vorbringen – auch dann, wenn sie dagegen sind. Will sich ein Teenager unbedingt durchsetzen, könnte nach einem Kompromiss gesucht werden – oder die Eltern müssen das Kind einen Fehler machen lassen (wenn sie die Situation verantworten können). Kommt das Kind zum Beispiel unzufrieden von einem Zeltwochenende zurück, muss es mit der eigenen Entscheidung leben, kann niemanden dafür verantwortlich machen und lernt daraus.
3. Eltern und Kinder sollten Kompromisse finden
Die ersten Male sind am schwersten. Plötzlich will ein Teenager, den die Eltern noch als Kind sehen, mit den Freunden um die Blöcke ziehen oder im Kino abhängen. Die Eltern haben Angst, dass die „Kinder“ etwas Dummes anstellen. Der Teenager reagiert sauer, weil die Eltern nicht sofort JA sagen und versteht nicht, dass sie ihm nicht vertrauen. Hier hilft nur ein Kompromiss: Es wird eine Zeit für die Rückkehr vereinbart, die für beide Seiten akzeptabel ist. Sollte es später werden, wird eine Info per Mobiltelefon verabredet und die Verspätung darf höchsten 30 Minuten betragen. Solche Vereinbarungen nennen Jugendpsychologen den „dritten Weg“. Wenn einer A will und der andere B, muss man Variante C finden, die für alle akzeptabel ist. Wenn die Eltern Kompromisse machen, ist auch der Teenager dazu bereit.
4. Dem pubertierenden Kind Vertrauen entgegenbringen
Viele Mädchen, aber zunehmend auch Jungs, schreiben ihre Gedanken in ein Tagebuch. Hier gilt für alle Eltern: Hände weg vom Tagebuch! Gleiches gilt für das Mobiltelefon, den Computer oder die Schulmappe, denn der Vertrauensverlust ist nicht zu kitten! Auch wenn sich die Eltern ernsthaft Sorgen machen, weil es Schwierigkeiten in der Schule gibt und die Familienstimmung im Krisenmodus ist, sollten sie sich nicht dazu hinreißen lassen. Auch wer seinem Kind „nur helfen“ will, zerstört das Verhältnis zum Kind nachhaltig, wenn er die „Intimen Gedanken“ erfährt. Besser ist, das Problem in einem ruhigen Moment anzusprechen. Denn das Wort der Eltern hat in diesem Alter mehr Gewicht, als es scheint.
5. Mit Teenagern über Sex sprechen
Das heikle Thema Sexualität kommt irgendwann auf alle Eltern zu. Wer darüber mit einem Teenager reden will, sollten das gut vorbereitet und nur einmal tun. Sex und Liebe sind zwar wichtig, aber hier ist weniger mehr. Meist wissen Pubertierende ohnehin schon Bescheid und werden nur peinlich berührt sein, wenn Eltern darüber reden wollen. Ein Versuch ist es trotzdem wert. Aber diese „Gesprächszeit“ sollte nicht lange dauern. Das Gespräch anzubieten ist aber immer eine kluge Strategie.
6. Eltern sollten keine Dankbarkeit erwarten
Teenager motzen gern und vernachlässigen auch mal die Aufgaben im Haushalt. Einkaufen oder Müll rausbringen sind aber oft nur symbolische Aktivitäten, weil jeder in der Familie eine Aufgabe hat. Sätze wie: “Ich rackere mich für dich ab“ oder „Dafür, dass ich für dich sorge, bist du ziemlich undankbar“, sind Sätze, die unbedingt vermieden werden sollten. Eltern dürfen von ihren Kindern keine Dankbarkeit erwarten, denn es ist ihr Job, sich um die Kinder zu kümmern. Aber ein Lob kann ab und zu mal angesprochen werden. „Ich kümmere mich jetzt schon seit einigen Wochen um deinen Hund, weil du im Moment viel um die Ohren hast. Ich erwarte keine Dankbarkeit, aber du könntest ruhig mal sagen, dass du dich darüber freust “. Die meisten Teenager werden nach einem solchen Satz kein Dankeschön verweigern.
7. Eltern sollten Kritik nicht persönlich nehmen
Wenn Kinder die Eltern „verfluchen“, ist das natürlich unerfreulich und manchmal verletzend. Doch Eltern sollten sich nicht dazu hinreißen lassen, als Retourkutsche das Kind zu „verfluchen“. Und: Keinesfalls sollte ein Konflikt „Auge um Auge“ ausgetragen werden. In aufgeladenen Situationen ist die beste Strategie, erst einmal nichts zu sagen – auch wenn es schwerfällt. Dem Teenager trotz Streit und Beleidigungen die Hand zu reichen, dafür braucht man Nerven und Größe, aber ein solches Verhalten verblüfft Teenager. Dem Konflikt aus dem Weg gehen und das Kind aufs Zimmer schicken, ist auch nicht klug. Meist meinen es Teenager gar nicht so, wie sie es in ihrer Wut herausrufen. Oft sind bei Pubertierenden die Worte von gestern schnell vergessen, deshalb ist es gut, wenn Eltern nicht nachtragend sind. Hält ein Streit an und die Eltern kommen nicht mehr mit dem Kind ins Gespräch, kann ein Freund der Familie den der Teenager ansprechen.
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