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Myome: Wann werden sie gefährlich?
Myome: Wann werden sie gefährlich?

Quelle: Pexels

Gesundheit

Myome: Wann werden sie gefährlich?

Myome: Nach dem 30. Lebensjahr ist etwa jede dritte Frau (!) von davon betroffen. Doch keine Angst: die meist gutartigen Wucherungen lassen sich heute effektiv und schmerzarm behandeln. Lies hier alles über Symptome, Risiken und aktuelle Behandlungsmethoden.

Was ist ein Myom? Ein Myom ist die häufigste gutartige Geschwulst der Gebärmutter. Es kann sehr klein sein und nur wenige Zentimeter messen. Es kann aber den Bauchraum auch fast vollständig ausfüllen. Ähnlich wie bei einer Schwangerschaft.

Es ist also kein Krebs? Nein, Myome sind fast immer gutartig. Die Gefahr, dass sie sich in bösartige Krebsgeschwüre verwandeln, ist sehr gering und liegt bei etwa einem Prozent. Dennoch sollten Myome regelmäßig auf Struktur und Wachstum kontrolliert werden.

Wie schnell wachsen Myome? Das kann von Frau zu Frau sehr verschieden sein. Mal langsam, mal schneller. Eines ist aber immer gleich: Sie wachsen kontinuierlich. Nur in den Wechseljahren – wenn die Östrogenproduktion nachlässt – hört das Wachstum auf. Manche Myome schrumpfen dann sogar wieder.

Warum bekommen Frauen überhaupt Myome? Myome entstehen und wachsen nur unter dem Einfluss von Östrogenen. Weshalb sie auch als hormonabhängige Tumore bezeichnet werden. Darüber hinaus ist wenig über die Ursachen bekannt.

Wie merke ich denn, dass ich ein Myom habe? Etwa 25 Prozent der Patientinnen haben keinerlei Beschwerden. Bei ihnen werden sie nur durch die gynäkologische Kontrolluntersuchung per Ultraschall und Tasten aufgespürt. Hinweise auf ein größeres Myom können starke, lang anhaltende und unregelmäßige Monatsblutungen sein. Je nach Lage kann ein Myom auch auf Blase, Darm, Becken oder Wirbelsäule drücken. Dann kommt es zu Schmerzen beim Wasserlassen, Verdauungsbeschwerden oder zu Rückenschmerzen.

Gibt es verschiedene Myom-Formen? Die Stellen, wo sie wachsen, können sehr verschieden sein. Sie können sich am äußeren Uterus bilden, innen in die Höhle hineinwachsen oder in der Uteruswand auftreten. Sitzen sie in der Uterus-Schleimhaut, kommt es häufiger als bei anderen Lokalisationen zu Blutungsstörungen.

Stören sie beim Geschlechtsverkehr? Selten. Sie werden beim Geschlechtsverkehr meist nicht einmal bemerkt. Nur, wenn Myome sehr groß sind, können sie auch beim Geschlechtsverkehr Schmerzen verursachen.

Haben sie Einfluss auf die Fruchtbarkeit? Kleine Myome nicht. Wachsen sie aber in der Gebärmutterhöhle oder drücken sie auf die Eileiter, dann verhindern sie möglicherweise eine Schwangerschaft.

Was, wenn dennoch eine Schwangerschaft eintritt? Bei kleinen Myomen verläuft sie meist ganz normal. Allerdings treten bei Frauen mit Myomen häufiger Fehl- und Frühgeburten auf. Zudem können tief sitzende Myome ein Geburtshindernis sein. Diese Probleme hängen aber stark von Größe und Lage des Myoms ab.

Wann sollte ich einen Frauenarzt aufsuchen? Wenn Myome Schmerzen verursachen bzw. Probleme bereiten. Wurden bereits Myome diagnostiziert, sollten sie mindestens alle sechs Monate kontrolliert werden.

Müssen Myome immer behandelt werden? Nur, wenn sie Probleme bereiten, groß werden oder die vermutete Ursache eines unerfüllten Kinderwunsches sind.

Gibt es Medikamente? Myome können durch die Einnahme bestimmter Hormone wie Gestagene oder sogenannte GnRH-Analoga verkleinert werden. Oft wird diese Therapie vor einem Eingriff genutzt, um die gutartigen Tumore zu schrumpfen. Sie können so leichter und risikoärmer entfernt werden.

Können nach einer OP neue Myome entstehen? Ja. Wenn die Gebärmutter nicht entfernt wurde, können leider auch wieder neue Myome entstehen.

Gibt es Möglichkeiten vorzubeugen? Nein, leider nicht. Frauen können durch ihre Lebensweise oder natürliche Mittel Myome nicht verhindern.

Myome: Die 5 neuesten Therapien

Embolisation

Ein neues, radiologisches Verfahren: Unter Röntgendurchleuchtung und örtlicher Betäubung wird über die Schlagader in der Leistenbeuge ein Katheter bis in die Blutgefäße vorgeschoben, welche das Myom versorgen (arteria uterina). Über den Katheter werden biologisch verträgliche, sandkorngroße Kunststoffkügelchen in das Blutgefäß gespritzt. Diese verschließen es. Ohne Durchblutung geht das Gewebe im Myom zu Grunde, es „verhungert“. Es wird dann vom Körper abgebaut. Nach ca. drei Monaten ist das Myom entweder stark verkleinert oder ganz verschwunden.

Dauer: Etwa drei Stunden. Klinikaufenthalt drei Tage.

Focussierter Ultraschall

Die Behandlung erfolgt im Kernspintomografen ohne Strahlenbelastung für die Patientin. Mittels Kernspintomografie wird das Myom dreidimensional dargestellt. Liegen keine Nerven oder Darmschlingen in der Nähe, wird mit energiereichen Ultrawellen das Myom zerstört. Dabei liegt die Patientin mit dem Bauch über einer tellergroßen Schallquelle. Gebündelt in einem Brennpunkt erzeugen die Wellen eine Hitze von bis zu 80 Grad. Dadurch wird das Gewebe zerstört und wie nach der Embolisation abgebaut. Die Patientin spürt kaum mehr als ein Wärmegefühl.

Dauer: Etwa drei Stunden, bei sehr großen oder mehreren Myomen auch länger. Erfolgt ambulant. Ist vor allem für Frauen mit Kinderwunsch geeignet.

Hysteroskopie

Bei der sogenannten Gebärmutterspiegelung wird endoskopisch, d.h. wie durch ein Schlüsselloch, operiert. Über den Zugang durch die Scheide wird das Myom von der Innenwand der Gebärmutter abgetragen. Diese Methode eignet sich bei kleinen Myomen, die in Richtung Schleimhaut oder Gebärmutterhals gewachsen sind.

Dauer: Kurze Vollnarkose, aber kein Klinikaufenthalt.

Lapaoskopie

Bei der Bauchspiegelung werden Myome z.B. auch per Laser entfernt. Unter Kurznarkose wird nach einem kleinen Schnitt am Bauchnabel ein Rohr eingeführt, um an das Myom zu kommen. Der Laser zerteilt die Geschwulst in kleine Stücke, diese werden über Zusatzöffnungen in der Bauchdecke abgesaugt. Diese Methode ist nur bei kleineren Wucherungen erfolgreich.

Dauer: Kurznarkose, kein Klinikaufenthalt, keine Narben.

Laparotomie

Über einen Bauchschnitt wird die Geschwulst heraus geschält. Der Operationsschnitt wird über dem Schambein durchgeführt. Dies ist bei sehr großen oder multiplen Myomen notwendig. Nicht selten wird dabei die Gebärmutter entfernt.

Dauer: Vollnarkose, sechs bis zehn Tage Klinikaufenthalt.

Was die verschiedenen Symptome über das Myom verraten

+ Ständiger Harndrang ohne Blasenentzündung, Rücken- und Unterleibsschmerzen, häufige Verstopfung – das Myom sitzt außen an der Gebärmutter und drückt auf innere Organe.

+ Lange Periode (über eine Woche) mit starker Blutung – das Myom befindet sich vermutlich an der Gebärmutterwand.

+ Starke und lange Periode sowie viele Zwischenblutungen (mitunter alle paar Tage) – das Myom befindet sich unter der Gebärmutterschleimhaut.

+ Störungen nur bei Schwangerschaft oder Geburt, ansonsten keinerlei Beschwerden – das Myom sitzt am Gebärmutterhals.

Neue Studien belegen: Übergewicht erhöht das Myom-Risiko

Soziologische Einflüsse spielen bei Myomen offenbar eine Rolle. In Studien nachgewiesen wurde aber, dass Frauen mit einem höheren Körpergewicht und einem erhöhten Blutdruck häufiger von Myomen befallen werden. Bei Frauen mit mehreren Geburten dagegen verringert sich das Risiko. Ebenfalls nachgewiesen wurde, dass Frauen in Großstädten öfter Myome haben, als in ländlichen Gebieten.


ist Diplom-Journalistin und hat ein Staatsexamen in Psychologie. Die alleinerziehende Mutter war viele Jahre Mitglied der Chefredaktion großer deutscher Frauenzeitschriften. Derzeit ist die überzeugte Vegetarierin, freie Autorin und findet die besten Ideen auf Spaziergängen mit ihrem Hund Quadriga.

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