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Inkontinent? Lass` uns darüber reden!
Inkontinent? Lass` uns darüber reden!

Quelle: Pexels

Gesundheit

Inkontinent? Lass` uns darüber reden!

Offiziell sind über ein Drittel aller Frauen von Inkontinenz betroffen. Meist handelt es sich dabei um eine sogenannte Harninkontinenz. Doch die Dunkelziffer dürfte deutlich höher sein. Denn leider wird die Blasenschwäche von uns Frauen noch immer schamvoll verschwiegen. Wir haben für dich hier die wichtigsten Informationen zum Thema zusammengefasst und geben dir praktische Hilfe, was du für dich selbst tun kannst.

Wie Inkontinenz überhaupt entsteht:

Als Inkontinenz oder Blasenschwäche bezeichnet man die unwillkürliche Entleerung von Urin aus der Blase. Man unterscheidet dabei zwei wesentliche Formen:

  1. Stressinkontinenz, bei der es unter körperlicher Belastung, Husten, Niesen oder Sport zum unkontrollierten Urinverlust kommt.
  2. Dranginkontinenz, die auf einer Überaktivität des Blasenmuskels beruht und so ein Urinverlust auftritt.

Die Ursachen für beide Formen sind vielfältig. Bei Frauen ist sie oft bedingt durch eine Erschlaffung der Beckenbodenmuskulatur durch Schwangerschaft/en oder Übergewicht. Auch der in den Wechseljahren auftretende Hormonmangel oder eine altersbedingte Muskelschwäche kann eine Blasenschwäche begünstigen.

Das kannst du selbst dagegen tun:

Erlerne eine einfache, aber wirksame Beckenbodengymnastik. Und so geht sie: Spanne zweimal täglich die Beckenbodenmuskeln gezielt an. Bei der Übung über einen Zeitraum von zehn Minuten die Muskulatur je drei Sekunden lang an- und entspannen. Klappt am besten sitzend oder auf dem Rücken liegend. Für mehr Übungen am besten einen speziellen Volkshochschulkursus machen.

So helfen dir auch Naturmittel:

Häufig sind auch verschleppte Harnwegsinfekte die Ursache für eine Inkontinenz. Dann helfen spezielle Kräuter- und Beerentees:

– Antibakteriell wirkt die Bärentraube. Kombiniert mit Goldrute oder Schachtelhalm spült sie Nieren und Blase ordentlich durch. Wer den Tee trinkt (auch in Kapselform oder Saft aus der Apotheke), kann damit sogar einer Nierensteinbildung vorbeugen.

Mache dir den Bärentrauben-Tee selbst: Dafür 2,5 Gramm der fein zerschnittenen oder besser grob gepulverten Blätter mit kaltem Wasser ansetzen und kurz aufkochen. 15 Minuten ziehen lassen. Höchstens eine Woche anwenden (maximal fünfmal im Jahr). Dazu viel Wasser trinken, mindestens 2,5 Liter pro Tag.

– Cranberriesaft: Regelmäßiges Trinken von Cranberriesaft beugt vr allem einer Blasenentzündungen vor. Die Beeren aus Nordamerika enthalten sogenannte Tannine, die eine Ablagerung von Bakterien an der Blasen-Schleimhaut verhindern. Standarddosis: 50 bis 100 ml Saft pro Tag. Für einen Cocktail werden 0,5 Liter Cranberrie-Saft, 0,5 Liter Orangensaft sowie der Saft einer Limette vermischt.

– Preiselbeeren-Kur: Über drei Wochen täglich Preiselbeer-Kompott essen oder den Saft trinken. Mindestens ein halber Liter sollte es sein (aus dem Reformhaus). Es gibt aber auch Lutschtabletten mit Wirkstoff-Konzentrat. Zwei Stück davon täglich entsprechen etwa einem halben Liter Saft. Den Tee aus den Blättern der Beere aber nie länger als 3 bis 4 Tage trinken. Nieren und Blase werden sonst zu stark belastet.

– Feuchte Wickel: Dafür brauchst du eine Wolldecke, Badetuch und Leinentuch (ein Bettlaken tut es auch). Das mehrmals gefaltete Laken mit handwarmen Wasser befeuchten und um den Beckenbereich wickeln. Auf Tuch und Wolldecke legen und Körper darin einwickeln. Wirkt am besten, wenn das Tuch richtig feucht ist – das treibt den Schweiß stärker.

Neue Erkenntnisse zur Inkontinenz:

In den USA wird derzeit eine Substanz entwickelt, die Frauen mit chronischen Harnwegsinfektionen helfen soll. Sie wird einmal pro Monat als Zäpfchen verabreicht. Die Hoffnung der Forscher: Das Immunsystem soll aktiviert werden, Bakterien anzugreifen, noch bevor sie sich in Niere und Blase ansiedeln.
Bei Inkontinenz als Folge einer geschwächten Schließmuskulatur wurden erste Erfolge mit einer Stammzellen-Therapie erzielt. Bisher aber nur in Tierversuchen. Dabei bildeten sich binnen zwei Wochen nach der Zellinjektion neue Muskelfasern, die den Schließmuskel wieder stärkten.


ist Diplom-Journalistin und hat ein Staatsexamen in Psychologie. Die alleinerziehende Mutter war viele Jahre Mitglied der Chefredaktion großer deutscher Frauenzeitschriften. Derzeit ist die überzeugte Vegetarierin, freie Autorin und findet die besten Ideen auf Spaziergängen mit ihrem Hund Quadriga.

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