close
Warum ich ohne mein Kind nicht selbstständig tätig wäre
Warum ich ohne mein Kind nicht selbstständig tätig wäre

Quelle: Public Domain Pictures / Pexels

Arbeit - Familie

Warum ich ohne mein Kind nicht selbstständig tätig wäre

Nein, das wird kein Artikel, in dem ich darüber berichte, wie die Selbstständigkeit der einzige Weg war um arbeiten zu können nachdem ich ein Kind bekommen habe. Bei mir lief es nämlich super und trotz verschiedenen Umzügen fand ich immer schnell wieder einen neuen Job in meinem Wunschbereich – egal ob mit einem oder zwei Kindern. Eigentlich war ich bestens aufgehoben in meinem Angestellten-Da-sein.

Da ich aber diesen Artikel schreibe, kannst Du Dir vermutlich schon denken, dass es in meinem Leben eine Wendung gab. Deshalb handelt dieser Artikel von Wünschen, davon Dein Ziel nicht aus den Augen zu verlieren – auch wenn Du manchmal Umwege machen musst, und vom Ergreifen von Gelegenheiten – auch wenn sie vollkommen unerwartet kommen.

Wünsche

Wenn du Mama bist, kennst du das sicherlich auch – diese romantischen Vorstellungen, wie es mit Baby sein wird. Ich war felsenfest davon überzeugt, dass ich mein Kind mit einer wunderschönen natürlichen Geburt auf die Welt bringen würde und wir dann in trauter Zweisamkeit beim Stillen das Leben genießen. Es kam komplett anders.

Aber gut, mir blieb ja noch die Vorstellung, dass ich wunderschöne, süße kleine Hand- und Fußabdrücke machen könnte um eine Erinnerung an diese Babyzeit zu haben.

Tja, da hatte ich leider den sehr ausgeprägten Willen meines Kindes nicht eingeplant, denn er fand es gar nicht lustig, dass ich seine Hände und Füße in irgendeine komische Masse drücken wollte.

Aber gut, ich konnte ja auch noch warten, bis er etwas älter wird.

Als jedoch mein Sohn als einziges Kind mit hoch erhobenen Händen im Sandkasten saß, weil er es eklig fand im Sand zu buddeln, gab ich die Hoffnung erstmal auf, jemals (ohne Anwendung von Zwang) einen Handabdruck von meinem Sohn zu bekommen.

Das Ziel nicht aus den Augen verlieren

Doch auch wenn mein Wunsch erstmal nicht mehr präsent war, war er doch noch tief verwurzelt in meinem Herzen. Denn als ich ganze 6 Jahre später durch Zufall – oder war es Fügung? – über eine technische Neuerung stolperte, erwachte mein Wunsch sofort wieder. Gemeinsam mit meinem Mann tüftelte ich an einer Möglichkeit, wie es ausreicht ein Foto einer Hand zu machen um davon einen Abdruck herzustellen. Nach vielen Stunden – sehr vielen Stunden oder eher Monaten – hatten wir es geschafft. Meine Wunscherfüllung rückte in greifbare Nähe. Nur von einem Foto als Vorlage konnte ich ein Schmuckstück erstellen mit der verkleinerten Originalhand meines Sohnes. Und es war sogar noch besser – ich konnte die Hand auf dem Schmuckstück mit der Wölbung nach Außen machen, so dass ich auch noch über die verkleinerte Hand und die feinen Linien streichen konnte. Genau so, als würde ich die echte Hand anschauen und streicheln – nur verkleinert.

Ich kam also tatsächlich an mein Ziel – auch wenn es lange gedauert hat. So konnte ich die „Spuren der Liebe“ meiner beiden Kinder verewigen und kann sie nun als Schmuckstück auch immer nah am Herzen tragen. Anders als mein ursprünglicher Wunsch – aber um ein Vielfaches besser, als ich je gedacht hätte.

Gelegenheiten ergreifen

Nicht nur ich war begeistert. Nein, auch meine Kinder selber waren wahnsinnig stolz darauf, dass ich ihre Hand- und Fußabdrücke immer bei mir trug, und erzählten es Allen die sie kannten. So kamen dann auch andere Kinder und deren Mamas aus dem Freundes- und Bekanntenkreis auf uns zu, weil sie auch so eine tolle Liebeserklärung haben wollten. Diese Rückmeldungen ermutigten mich dazu den Schritt in die Selbstständigkeit zu wagen. Etwas, was ich ursprünglich nicht im Sinn hatte, aber ich wollte unbedingt auch anderen Mamas und Papas ermöglichen ihre Liebe fest zu halten.

Ich habe mich also ausführlich mit allen verschiedenen Belangen, die so eine Selbstständigkeit mit sich bringt, auseinandergesetzt und dann ging es Schlag auf Schlag. Gewerbe anmelden, ein Patent anmelden für unser einzigartiges Herstellungsverfahren, eine Webseite aufsetzen und eine Facebook-Seite erstellen. Vier Monate nach der Gewerbeanmeldung stand ich dann tatsächlich mit meinen einzigartigen, individuellen Schmuckstücken auf der Babymesse in München. Und tatsächlich gab es noch viel mehr Mamas und Papas, die von dieser Art der Liebeserklärung und Erinnerung begeistert waren.

Mittlerweile habe ich mit „Spuren der Liebe“ schon das dritte Jahr vollendet. Es gibt natürlich immer noch Aufgaben, an denen ich noch arbeiten muss, aber es gibt auch ganz viele Aufgaben, in die ich hineingewachsen bin, von denen ich nicht geahnt hatte, dass ich sie bewältigen kann. So ist in den letzten drei Jahren nicht nur mein Schmucklabel gewachsen, sondern ich gleich mit. Und meine Kinder sind nach wie vor sehr, sehr stolz und verteilen leidenschaftlich meine Flyer.

Hätte ich damals einfach einen Handabdruck von meinem Sohn machen können, gäbe es „Spuren der Liebe“ heute nicht. Und deshalb möchte ich Dir gerne einen Spruch des Dalai Lama mit auf den Weg geben, der vielleicht nicht immer, aber doch sehr häufig zutrifft, auch wenn man es oft erst später erkennen kann:

Bedenke: Nicht zu bekommen was man will, ist manchmal ein großer Glücksfall. – Dalai Lama

Vielleicht hast Du ja eine ähnliche Erfahrung gemacht und stimmst dem Spruch auch zu – oder Du findest den Spruch total doof. Ich freue mich auf Deine Kommentare!


Ilka Wiest gründete vor drei Jahren das Schmucklabel „Spuren der Liebe“. Nur mit einem Foto einer Hand, eines Fußes oder einer Pfote als Vorlage erstellt sie einzigartige, individuelle Schmuckstücke als Liebeserklärung und Erinnerung. In Ausnahmesituationen erstellt Ilka auch Schmuckstücke von einem Abdruck als Vorlage, da es ihr besonders am Herzen liegt auch Sternenkind-Eltern eine Erinnerung zum Berühren zu ermöglichen. Durch die verkleinerte Darstellung der Vorlage kannst Du Deine „Spuren der Liebe“ festhalten und immer bei Dir tragen. Website | Facebook | Instagram

  1. Toller Artikel, vielen Dank dafür! Wie schön das Leben doch manchmal spielen kann…

    5 Juni

    • Vielen Dank liebe Miriam! Ja, ich finde es immer wieder spannend, wenn man im Nachhinein erst bemerkt wofür etwas anderes gut war.

      6 Juni

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

3 × fünf =