Die Nieren sind unsere beiden wichtigsten Filter-Organe. Doch Umweltgifte, Chemie im Essen sowie Stress machen ihnen ständig zu schaffen. Im Winter müssen sie übrigens besonders viel leisten. Denn unser Stoffwechsel wird dann etwas träge. Und das müssen besonders die Nieren „ausbaden“. Hier kannst du lesen, wie du deine Nieren gesund hältst und warum sie es verdient haben, dass du dich um sie „kümmerst“..
7 Tipps: Was deine Nieren so richtig gern haben
Kluges Trinken: Gesunde Nieren brauchen viel Flüssigkeit. Als Faustregel gilt: So viel trinken, dass der Urin beim Wasserlassen hell und klar erscheint. Aber nicht große Mengen auf einmal (belastet das Herz), sondern etwa ein großes Glas pro Stunde. Pro Tag mindestens eineinhalb bis zwei Liter, bei Wärme deutlich mehr. Wer ausreichend trinkt, senkt auch sein Nierenstein-Risiko.
Raus ans Licht: Was kaum einer weiß, die Nieren bilden gleich drei wichtige Hormone: Renin (reguliert Blutdruck), Erythropoetin (Blutbildung im Knochenmark) und Vitamin D³-Hormon (stärkt Knochen). Dafür brauchen die Nieren aber indirekt Sonnenlicht. Deshalb mindestens für 20 Minuten ans Tageslicht gehen. Übrigens nehmen Gesicht (v. a. die Augen) und Hände auch bei Wolken genügend davon auf.
Viel Bewegung: Dadurch wird der Lymphfluss angeregt und Schadstoffe können besser abtransportiert werden. Am besten täglich spazieren gehen und dazu noch zwei bis drei Mal pro Woche einen leichten Ausdauersport (z.B. Walken, Schwimmen, Radfahren) betreiben.
Extra-Tipp Seilspringen: Wer täglich fünf bis zehn Minuten auf und ab hüpft, aktiviert optimal den Lymphfluss und hilft den Nieren.
Ständige Wärme: Die Nieren stets warm zu halten, dazu ermahnten uns bereits unsere Großmütter. Aus gutem Grund: Kaum ein anderes Organ ist so kälteempfindlich wie sie. Denn obwohl nur faustgroß sind, enthalten sie ein kilometerlanges Röhrensystem aus kleinsten Blutgefäßen. Bei Wärme weiten sie sich, die Durchblutung läuft auf Hochtouren und den Nieren geht es gut.
Omega-3 Fettsäuren: Sie senken nicht nur das Blutfett, sondern wirken auch entzündungshemmend auf Nieren, Darm und Magen. Der Grund: Omega-3-Fettsäuren reduzieren spezielle körpereigene Entzündungs- Substanzen wie Prostaglandine und Leukotriene. Einen hohen Gehalt an Omega-3-Fettsäuren haben alle Kaltwasserfische wie Lachs, Makrele und Hering. Zwei bis drei Mal pro Woche ca. 150 Gramm Fisch essen oder zu Kapseln (Apotheke) greifen.
Preiselbeeren oder Cranberrys: Sowohl in der der heimischen, als auch in der amerikanische Preiselbeere stecken reichlich Tannine. Sie verhindern die Anhaftung von E. coli-Bakterien an die Zellen des Harntraktes. Dadurch können sie sich nicht festsetzen und werden über den Urin ausgeschwemmt. So oft wie möglich eine kleine Schüssel davon essen oder unter das Müsli mischen (Cranberrys gibt es frisch oder eingefroren in Supermärkten).
Organgensaft & Co: Organgen, aber auch alle anderen Zitrusfrüchte senken mit ihrem hohen Vitamin-C-Gehalt den Homocystein-Spiegel im Blut. Das schützt vor allem die kleinen Gefäße der Nieren. Zudem wird der Kalium- und Zitratgehalt (Minerale) im Urin erhöht. Damit können nachweislich Nierensteine verhindert werden. Am besten täglich zwei bis drei Gläser O-Saft trinken.
Nierenputzer: Die 3 besten Tees
BIRKENBLÄTTER: Sie enthalten besonders viele Flavonoide. Dadurch wirken sie entwässernd und erhöhen die Harnmenge. Gut für die Nieren. Denn Bakterien werden schnell ausgespült. Im Frühling/Sommer ruhig frische, sonst getrocknete Blätter verwenden.
Anwendung: Eine Hand voll klein gehackte Birkenblätter mit 500 ml kochendem Wasser aufbrühen, ca. 15 Minuten ziehen lassen und abseihen. 3 Tassen über den Tag.
GOLDRUTE: Das Kraut der Goldrute enthält besonders viele wasserlösliche Flavonoidglykoside, aber auch Saponine und ätherische Öle. Sie wirken entzündungshemmend und ausschwemmend, zudem allgemein antibakteriell. Kaum eine andere Pflanze wirkt so direkt auf das Nierengewebe. Sie unterstützt auch die Heilung bei Nierenentzündungen.
Anwendung: 2 bis 3 TL gehacktes Goldrutenkraut mit 250 ml siedendem Wasser übergießen, zehn Minuten ziehen lassen und abseihen.
2 bis 3 Tassen zwischen den Mahlzeiten trinken. Extra-Tipp: Möglichst nicht süßen, um die Wirkung der Bitterstoffe zu erhalten.
BRENNNESSEL: Oft genug als Unkraut geschmäht, wird die Heilkraft der Brennnessel häufig unterschätzt. Dabei ist sie gerade im Frühjahr ideal für eine Tee-Kur. Denn Brennnessel-Blätter sind reich an Aminosäuren, Vitamin-C und Eisen. Sie wirken blutreinigend und blutbildend sowie entschlackend auf die Nieren.
Anwendung: 2 bis 3 TL (am besten frisch) gehackte Brennnesselblätter mit 250 ml kockendem Wasser überbrühen, 5 Minuten ziehen lassen, abseihen. 2 bis 3 Tassen pro Tag.
Extra-Tipp: Nicht länger als 3 bis 4 Wochen. Sonst gewöhnt sich der Körper an die Inhaltsstoffe und die Wirkung lässt nach.
Kleine Knollen-Kur für die Nieren
Dazu jeweils 300 g Sellerie und Zwiebeln (wirken harntreibend) sowie 300 g Karotten (wirken antibakteriell, harntreibend und blutbildend) waschen, schälen, fein raspeln und gut vermischen. Mit etwas flüssigem Honig und ein paar Tropfen Zitronensaft verfeinern.
Anwendung: Eine Woche lang täglich 1 bis 2 Schälchen davon essen. Entgiftet und reinigt die Nieren.
Was du über die zwei „Bohnen“ unbedingt wissen sollest!
Sie sehen aus wie große Bohnen, sitzen links und rechts neben der Wirbelsäule und sind dick eingebettet in eine schützende Fettschicht: die Nieren. Wenn im Frühjahr der Stoffwechsel wieder auf Hochtouren läuft und wir ein paar Kilos Winterspeck verlieren oder entschlacken wollen, leisten sie schier Unglaubliches. Ohne jegliche Unterbrechung „waschen“ sie jeden Tropfen Blut fast sechzig Mal am Tag. In nur 24 Stunden wird es so oft von ihnen gefiltert, dass die Nieren pro Tag auf etwa 1500 Liter Blut kommen.
Warum dieser Kraftakt? Die Nieren befreien das Blut von Schadstoffen und Abfällen des Stoffwechsels, die beim Abbau von Eiweiß und Fett entstehen. Dafür müssen sie ca. 170 Liter Primärharn aus dem Blut filtern und produzieren dabei etwa ein bis zwei Liter Endharn, der als Urin ausgeschieden wird.
Doch die Nieren können noch mehr. Sie steuern den Wasser- und Salzhaushalt des Körpers. Das ist äußerst wichtig für die etwa 100 Billionen Zellen unseres Körpers. Zudem regulieren sie den Blutdruck und bilden Hormone, welche z.B. die Blutbildung beeinflussen.
Was uns besonders an die Nieren geht… Die größten Nierenfeinde sind Bluthochdruck und zu hoher Blutzucker (Diabetes). Hinzu kommen Bewegungsmangel, zu wenig Sonnenlicht sowie zu viel tierisches Eiweiß. Besteht die tägliche Nahrungsmenge zu über 20 Prozent aus tierischem Eiweiß, belastet das die Nieren. Sie müssen dann viele Amino-Säuren abbauen. Beispiel: Schon ein mittelgroßes Steak (200 g) enthält bereits 40 g Eiweiß. Also: Weniger Fleisch und Wurstwaren entlasten die Nieren. Auch Übergewicht, vor allem am Bauch, belastet die Nieren. Es wird vermutet, dass in diesen Fettzellen besonders viele entzündliche Substanzen gebildet werden. Schwerstarbeit für die Nieren entsteht ab einem Bauchumfang von ca. 100 cm bei Männern und ca. 88 cm bei Frauen. Weitere Nieren-Feinde sind häufiger Alkoholkonsum, zu wenig „gesunde“ Flüssigkeit pro Tag, Rauchen und Dauer-Stress.
Nieren erkranken fast immer schleichend… Das uns etwas an die „Nieren geht“, bemerken wir oft erst sehr spät. Daher solltest du folgende Symptome ernst nehmen:
+ ständige Müdigkeit;
+ häufige Kopfschmerzen;
+ anhaltende Rückenschmerzen v.a. im Lendenbereich;
+ hoher Blutdruck (über den Normalwerten von 130/80 mm HG);
+ Wassereinlagerungen an den Augenlidern, Fingern und Unterschenkeln;
+ Blut im Urin.
Bei Anzeichen dieser Symptome solltest du deinen Hausarzt aufsuchen.
Alles o.k.? Kleinen Urin-Test selbst machen
In Apotheken gibt es Streifen, mit denen man den Urin selbst testen kann. Getestet wird auf Glucose (Diabetes), Leukozyten (Harnwegsentzündung), Nitrit und Protein (Blasenentzündung) sowie Blut im Urin (Nierenentzündung).
Zusatz-Tipp: Etwa eine Woche nach einer Erkältung oder Durchfall den Urintest machen. Es kann in Folge zu einer Nierenentzündung kommen. Dann sind die Eiweißwerte und die Zahl weißer Blutkörperchen erhöht.
Achtung! Leider können einige Faktoren das Ergebnis verfälschen (z.B. Fruchtsäuren, Antibiotika, Vaginalsekret, Reste von Reinigungsmitteln im Becher). Bei Verfärbungen den Streifen zum Arzt mitnehmen.
Kosten: ab 4,50 € (10er Pack)
KEIN KOMMENTAR