Es brennt unter der Bauchhaut, in der Brustgegend, im Gesicht. Oder es bilden sich Symptome binnen Stunden an der Lippe. Gürtelrose oder Herpes – beides sind Viren-Erkrankungen, die im Jahreszeitenwechsel wegen des schwächelnden Immunsystems drohen. Wenn aus dem Brennen starke Schmerzen werden, musst du handeln. Denn zwei bis drei Tage nach Infektionsbeginn kommt Ausschlag hinzu: kleine Blasen auf geschwollenem und gerötetem Untergrund. Lies hier ausführlich, was dann zu tun ist, und was dir schnelle Hilfe bringt.
Was ist eine Gürtelrose? Das ist ein schmerzhafter Ausschlag der Haut, hervorgerufen durch das Varizella-Zoster-Virus aus der Familie der Herpes-Viren.
Wie entsteht die Infektion? Es ist eine Zweitinfektion mit dem Varizella-Zoster-Virus. Das ist ein Virus, welches bei uns auch „Windpocken“ verursacht.
Windpocken sind doch aber eine Kinderkrankheit? Richtig. Als Kind bekommt man sie. Aber nach Abklingen der Windpocken zieht sich das Varizella-Zoster-Virus entlang der Nervenbahnen zu den Nervenwurzeln zurück, wo es in einem Ruhezustand verharrt.
Und wie wird das Virus wieder aktiv? Bei einer erneuten Infektion wacht das Virus wieder auf und wandert entlang der Nervenbahnen erneut zur Haut zurück. So entsteht eine Gürtelrose (medizinisch: Zoster).
Wodurch wird das Virus wieder aktiv? Häufig sind Stress oder vermehrte körperliche Anstrengung die Auslöser. Jetzt im Wechsel der Jahreszeiten sind das oft schwache Immunsystem und die damit verbundene schlechte körpereigene Abwehr von Viren (Immunsupression) die Ursache.
Wer ist gefährdet? Alle Menschen, die früher einmal eine Windpocken-Infektion durchgemacht haben und deren Körperabwehr jetzt schwach ist. Frauen sind ebenso häufig betroffen wie Männer.
Spielt das Lebensalter eine Rolle? Nein! Bei denjenigen, welche die gerade genannten Risikofaktoren haben, kann die Erkrankung in jedem Alter auftreten.
Und wer ganz gesund und stressfrei lebt? Menschen ohne jegliche Risikofaktoren kann es trotzdem im höheren Alter treffen. Mit über 60 Lebensjahren gehört man mit zur Risikogruppe.
Wie merke ich, dass ich eine Gürtelrose bekomme? Das erste Anzeichen ist ein brennendes Gefühl und eine Rötung im Bereich der den Nervenbahnen zugehörigen Hautbereichen (Dermatom). Die starken Schmerzen sowie der nachfolgende Hautausschlag sind fast immer halbseitig. Im Brustbereich zeichnet sich ein Areal entsprechend eines Halbkreises um die eine Körperhälfte ab. Auch das Gesicht kann halbseitig betroffen sein. Manche Erkrankte spüren auch Symptome wie bei einer Grippe.
Und was passiert danach auf der Haut? Die Rötung breitet sich aus, auf der betroffenen Hautpartie bilden sich kleine Bläschen. Sie stehen in Gruppen und haben einen wässrigen Inhalt. Nach drei bis fünf Tagen platzen die Bläschen auf, es entstehen kleine Wunden, die nach und nach von Schorf bedeckt werden. Nach zwei bis drei Wochen fällt der Schorf meist ab. Das Ganze wird von ziehenden und brennenden Schmerzen begleitet.
Was tue ich, wenn ich erste Anzeichen bemerke? Man sollte sofort zum Arzt gehen. Ein Dermatologe (Hautarzt) kann schnelle Gewissheit verschaffen, ob es eine Gürtelrose ist, oder ob es sich um eine andere Hauterkrankung handelt. Ein Test des Bläscheninhaltes kann das Virus nachweisen und die Diagnose sichern.
Wie wird die Erkrankung behandelt? Mit einem systemischen Virusstatikum, (z.B. Aciclovir, in Tabletten- oder Infusionsform). Das mildert den Verlauf der Erkrankung und kürzt sie wesentlich ab. Gegen die Schmerzen gibt es Tabletten.
Wie gefährlich ist die Gürtelrose? Es gibt schwere Verlaufsformen. Da können große Areale der Haut betroffen sein. Bei einem großen Befall der Haut sind schwere Gewebeschäden (Nekrosen) möglich. Nekrosen fördern das Keimwachstum und verhindern die Bildung von gesundem Gewebe. Da Nekrosen die Wundheilung blockieren, sollten sie entfernt werden.
Was verbleibt nach einer Behandlung? Sie kann Spätfolgen haben. Das sind lang anhaltende Schmerzen, die so genannten Neuralgien. Sie können noch Monate nach Abheilung des Zosters auftreten und müssen behandelt werden. Besonders Ältere können noch lange von Schmerzen geplagt werden.
Kann ich mich vor einer Gürtelrose schützen? Ja, mit gesunder Ernährung und einer guten Körperabwehr.
Gibt es keine vorbeugenden Medikamente? Leider nein!
Wie lange dauert es, bis eine Gürtelrose geheilt ist? Das ist ganz unterschiedlich. Im Normalfall verschwinden die Symptome nach etwa zwei bis drei Wochen. Anders ist es mit den Schmerzen, die sie verursachen. Die Neuralgien können auch noch Jahre anhalten.
Ist die Gürtelrose generell heilbar? Leider nein. Der Zoster kann jederzeit erneut wieder auftreten. Jedoch ist die akute Krankheit mit den geeigneten Medikamenten heute gut behandelbar.
Kann ich mich bei einem Erkrankten anstecken? Ja. Wenn eine Person keine Windpocken gehabt hat, ist sie besonders gefährdet. Sie können sich bei einem Zoster-Patienten anstecken und die Windpocken bekommen. Die Infektion wird übrigens durch Kontakt mit der Bläschenflüssigkeit unmittelbar von Mensch zu Mensch übertragen.
Ist das so ähnlich wie bei der Herpes-Infektion? Ja, der Windpocken-Virus und der Herpes-Virus kommen aus derselben Familie. Allerdings ist der Herpes-Virus harmloser.
Aber auch er schlummert irgendwo im Körper? Ja, er schlummert im Sakralganglion in der Nähe des Rückenmarks oder im Trigeminus-Nerv im Gesicht. Dort lauern sie auf die Chance, aktiv zu werden.
Wie wird er aktiv? Wie bei der Gürtelrose, wenn das Immunsystem schwächelt. Das kann durch Stress, eine Erkältung oder bei Frauen durch hormonelle Umstellung des Körpers bei der Menstruation ausgelöst werden.
Warum entsteht die Herpes-Entzündung so schnell? Das hat mit der schnellen Vermehrung des Virus bei geschwächter Immunlage zu tun. Die einzig effektive Vorbeugung ist also, generell das Immunsystem zu stärken. Man kann hier beispielsweise auf die so genannte Thymustherapie setzen. Das Behandlungsverfahren basiert auf der Funktion der Thymusdrüse, die neben den Mandeln, dem Blinddarm, den Lymphknoten, der Milz und den weißen Blutkörperchen zu den für die Abwehr verantwortlichen Organen gehört. Die Patienten bekommen über eine Injektion aktive Wirkstoffe, so genannte Thymuspeptide, die in einem Spezialverfahren aus Kälberthymusdrüsen hergestellt werden. So wird auf ein gereinigtes und naturidentisches Arzneimittel zurückgreifen, welches fast keine Nebenwirkungen hervorruft und das Immunsystem erheblich stärkt.
Wie verläuft die Herpes-Infektion? Erst kommt es zu einer Rötung, die sich meist vorher durch Juckreiz ankündigt. Dann entstehen die Bläschen so schnell, dass man zusehen kann.
Was ist in den Bläschen? Darin tummeln sich hochgradig infektiöse Viren in großer Zahl. Es besteht höchste Ansteckungsgefahr bei Kontakt mit den frischen Bläschen. Sie können andere Körperregionen wie Mund, Nase, Ohren, Augen oder Geschlechtsteile infizieren.
Warum tritt Herpes so häufig am Mund auf? Weil die Haut dort besonderer Belastung ausgesetzt ist. Ohne Hautschutz (Lippenbalsam, d. Red) ist sie ein idealer Platz für die Herpes-Viren.
Darf man Menschen mit Herpes auf den Mund küssen? Nein! Auf keinen Fall. Sonst bekommt man die Infektion auch.
Wie lange dauert die Infektion? Bei milden Verläufen bis zur Abheilung zwei Wochen.
Wie wird Herpes behandelt? Spezielle antivirale Medikamente (Virustatika) können die Beschwerden mindern. Die Wirksamkeit der Medikamente ist umso größer, je früher sie bei ersten Anzeichen eines Ausbruchs eingenommen werden. Wenige Stunden sind dabei schon entscheidend.
Gibt es einen Impfstoff gegen Herpes? Leider bisher nicht. Alle Versuche, einen Impfstoff zu entwickeln, sind bislang gescheitert.
Was kann der Arzt bei Herpes tun? Für die Lippen gibt es eine Creme, z.B. mit dem Wirkstoff Aciclovir, für schwere Erkrankungen Tabletten oder Infusionen. Der Wirkstoff hemmt die Virus-Vermehrung.
Wie kann man sich schützen? Indem man einen engen Kontakt zu einer infizierten Person vermeidet. Vorbeugend kann man zwei Tabletten mit dem Wirkstoff Aciclovir (200 mg) täglich einnehmen.
Diese Mittel können Herpes lindern
Es gibt einen Tee mit zwölf speziellen Kräutern, die sowohl das Immunsystem stärken als auch Giftstoffe des Körpers ausschwemmen. Bei über 90 Prozent der Herpes-Patienten in Amerika, die mit dem Tee (Revivo, d. Red) eine Langzeit-Therapie machten, kam es zu einem deutlichem Rückgang der Herpes-Ausbrüche.
Der Wirkstoff Aciclovir, der in Cremes enthalten ist, kann in besonders schweren Fällen auch als Spritze gegeben werden. Der Wirkstoff kommt dann direkt über das Blut in den genetischen Code des Virus, unterbricht seine Struktur. Die Therapie wird von den Kassen bezahlt, wenn sie medizinisch nötig ist.
Gute Erfolge zeigt auch eine Behandlung mit Strom-Stimulanz. Dabei wird bei den ersten Anzeichen eines Herpes-Ausbruchs ein spezieller Stift (Herpifix, ca. 75 Euro) eingesetzt: Kurz auf die angefeuchteten Lippen halten, das Kribbeln nimmt ab. Durch diese Elektro-Therapie wird für kurze Zeit der natürliche PH-Wert der Haut gesenkt. Folge: Das Virus wird in seiner Ausbreitung gestoppt.
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