NEUE HOFFNUNG
Derzeit leiden rund 1,2 Millionen Deutsche über 60 Jahren an Alzheimer, der häufigsten Demenzerkrankung. Tendenz steigend. Mit einer frühen Diagnose und speziellen Wirkstoffen lassen sich die Auswirkungen jedoch oft um Jahre hinaus schieben. Hier auch die zehn wichtigsten Warnsignale für Alzheimer zum Checken.
Ein erfülltes Berufsleben liegt hinter den Menschen. Vor ihnen der verdiente Ruhestand. Den sie mit ihrer Familie genießen möchten. Doch dann wird ein Einkauf ohne Liste unmöglich, präsente Telefonnummern sind plötzlich wie weggeblasen, Namen entfallen, Termine werden vergessen, fremde Umgebungen mutieren zum Irrgarten… Was wie kleine Schusseligkeiten im Alter anmutet, können erste Hinweise auf eine Alzheimer-Erkrankung sein. Die Krankheit äußert sich von Mensch zu Mensch zwar sehr unterschiedlich. Charakteristisch ist jedoch für alle eine allmähliche Abnahme von Gedächtnis und Denkvermögen. Und oft ist es der Erkrankte selbst, der bemerkt, dass mit ihm irgendetwas nicht stimmt. Ein bisschen ist es so, als würde die „Festplatte“ Gehirn wie bei einem Computer nicht mit einmal abstürzen, sondern sich in sehr vielen kleinen Schritten nach und nach abmelden.
Erste Warnsignale nicht verdrängen. Die genauen Ursachen der Alzheimer-Krankheit sind noch nicht vollständig geklärt. Vermutet wird, dass Faktoren wie familiäre Veranlagung, entzündliche Vorgänge, aber auch Umwelteinflüsse daran beteiligt sind. Und bis heute ist diese Erkrankung nicht heilbar. Die Vorstellung, dass sie selbst oder nahe Angehörige davon betroffen sein können, ist daher für viele Menschen unerträglich. Und nicht selten werden die Symptome so lange wie möglich verdrängt. Verständlich, aber fatal!
Die Betroffenen verwechseln unheilbar mit nicht behandelbar. Und das ist schlichtweg falsch. Denn je früher die Diagnose gestellt wird, desto besser kann eine medikamentöse Therapie das Fortschreiten der Krankheitssymptome verzögern. Betroffene und ihre Angehörigen sollten daher eine frühzeitige Diagnose als Chance begreifen. Als klare Chance, die Therapiemöglichkeiten auszuschöpfen und dadurch die Lebensqualität deutlich zu verlängern.
Behandlung mit Antidementiva hält die Symptome auf. Typisch für die in drei Phasen verlaufende Alzheimer-Erkrankung ist das Absterben von Nervenzellen im Gehirn. Es bilden sich zwischen und in diesen Zellen Eiweißablagerungen, welche die Stoffwechselvorgänge der Zellen stark einschränken. Zuletzt werden sie ganz lahm gelegt. Die Folge: Die Zellen und ihre Verbindungen sterben ab. Besonders betroffen von diesen Einschränkungen ist ein zunehmender Mangel an Acetylcholin. Dieser Botenstoff bestimmt die Leistung der Gedächtnisfunktion, da er die Speicherung und den Abruf von Informationen beeinflusst.
Die Alzheimer-Erkrankung verläuft in drei Phasen
In der ersten Phase macht sich eine Alzheimer-Erkrankung nur durch leichte Beeinträchtigungen wie eine schwächere Gedächtnisleistung bemerkbar.
In der zweiten Phase ist die Beeinträchtigung vor allem in Alltagssituationen bereits erheblich. Genau hier setzt die Therapie an. Bevor nämlich die Veränderungen der Nervenzellen und ihrer Verbindungen
in der dritten Phase irreparabel werden und es zu tief greifenden Störungen der Sprache, des Denkens, der räumlichen Orientierungsfähigkeit und des praktischen Handelns kommt, können so genannte Antidementiva den Abbau des Botenstoffes Acetylcholin im Gehirn aufhalten und die Krankheitssymptome eindämmen. Die Therapie mit Acetylcholinesterase-Hemmern (zum Beispiel mit dem Wirkstoff Donepezil) kann dazu führen, dass die Alltagsfähigkeiten weniger schnell verloren gehen und eine Pflegebedürftigkeit erst sehr viel später eintritt.
Chance auf mehr Lebenszeit und Lebensqualität für die Betroffenen
Wie ich bereits eingangs bemerkt wurde, ist das eine große Chance sowohl für die Betroffenen, als auch für ihre Angehörigen, die Qualität des Lebens so lange wie möglich zu erhalten. Mit der richtigen Therapie lässt sich die Selbständigkeit der Patienten länger erhalten. Gedächtnisleistung und Konzentrationsvermögen können stabilisiert werden. Ein Heimaufenthalt rückt damit in etwas weitere Ferne. Es wird einfach mehr Zeit gewonnen. Und das bedeutet schlicht: Erfüllte Lebenszeit für den Patienten und seine Angehörigen.
Alzheimer? Die 10 wichtigsten Warnsignale
- Vergesslichkeit: Die Betroffenen vergessen häufig, erinnern sich nicht mehr und fragen oft das Gleiche.
- Alltagshürden: Betroffene kochen zum Beispiel ein Essen, vergessen dann aber, dass sie etwas gekocht haben.
- Sprachverarmung: Einfache Ausdrücke werden vergessen oder falsche Bezeichnungen benutzt.
- Orientierungslosigkeit: Sowohl zeitlich, als auch örtlich kommt der Orientierungssinn abhanden.
- Fehlbeurteilungen: Situationen werden falsch eingeschätzt, an warmen Tagen z.B. dicke Kleiderschichten gewählt.
- Denkprobleme: Das abstrakte Denkvermögen lässt nach. Telefonnummer sind z.B. nur noch Zahlen.
- Verlege-Fallen: Gegenstände kommen „abhanden“, weil z.B. die Armbanduhr in die Zuckerdose gelegt wird.
- Stimmungsschwankungen: Innerhalb weniger Minuten kann Zufriedenheit in Wutausbrüche oder Tränen wechseln.
- Persönlichkeitsveränderungen: Man ist nicht mehr der, der man immer war. Betroffene werden reizbar, ängstlich, misstrauisch oder distanzlos.
- Antriebsarmut: Betroffene verlieren die Lust an Hobbys, ziehen sich zurück, beteiligen sich nicht mehr an Gesprächen.
Dank neuer Medikamente: Frühe Behandlung verzögert Folgen von Alzheimer
NEUE HOFFNUNG
Derzeit leiden rund 1,2 Millionen Deutsche über 60 Jahren an Alzheimer, der häufigsten Demenzerkrankung. Tendenz steigend. Mit einer frühen Diagnose und speziellen Wirkstoffen lassen sich die Auswirkungen jedoch oft um Jahre hinaus schieben. Hier auch die zehn wichtigsten Warnsignale für Alzheimer zum Checken.
Ein erfülltes Berufsleben liegt hinter den Menschen. Vor ihnen der verdiente Ruhestand. Den sie mit ihrer Familie genießen möchten. Doch dann wird ein Einkauf ohne Liste unmöglich, präsente Telefonnummern sind plötzlich wie weggeblasen, Namen entfallen, Termine werden vergessen, fremde Umgebungen mutieren zum Irrgarten… Was wie kleine Schusseligkeiten im Alter anmutet, können erste Hinweise auf eine Alzheimer-Erkrankung sein. Die Krankheit äußert sich von Mensch zu Mensch zwar sehr unterschiedlich. Charakteristisch ist jedoch für alle eine allmähliche Abnahme von Gedächtnis und Denkvermögen. Und oft ist es der Erkrankte selbst, der bemerkt, dass mit ihm irgendetwas nicht stimmt. Ein bisschen ist es so, als würde die „Festplatte“ Gehirn wie bei einem Computer nicht mit einmal abstürzen, sondern sich in sehr vielen kleinen Schritten nach und nach abmelden.
Erste Warnsignale nicht verdrängen. Die genauen Ursachen der Alzheimer-Krankheit sind noch nicht vollständig geklärt. Vermutet wird, dass Faktoren wie familiäre Veranlagung, entzündliche Vorgänge, aber auch Umwelteinflüsse daran beteiligt sind. Und bis heute ist diese Erkrankung nicht heilbar. Die Vorstellung, dass sie selbst oder nahe Angehörige davon betroffen sein können, ist daher für viele Menschen unerträglich. Und nicht selten werden die Symptome so lange wie möglich verdrängt. Verständlich, aber fatal!
Die Betroffenen verwechseln unheilbar mit nicht behandelbar. Und das ist schlichtweg falsch. Denn je früher die Diagnose gestellt wird, desto besser kann eine medikamentöse Therapie das Fortschreiten der Krankheitssymptome verzögern. Betroffene und ihre Angehörigen sollten daher eine frühzeitige Diagnose als Chance begreifen. Als klare Chance, die Therapiemöglichkeiten auszuschöpfen und dadurch die Lebensqualität deutlich zu verlängern.
Behandlung mit Antidementiva hält die Symptome auf. Typisch für die in drei Phasen verlaufende Alzheimer-Erkrankung ist das Absterben von Nervenzellen im Gehirn. Es bilden sich zwischen und in diesen Zellen Eiweißablagerungen, welche die Stoffwechselvorgänge der Zellen stark einschränken. Zuletzt werden sie ganz lahm gelegt. Die Folge: Die Zellen und ihre Verbindungen sterben ab. Besonders betroffen von diesen Einschränkungen ist ein zunehmender Mangel an Acetylcholin. Dieser Botenstoff bestimmt die Leistung der Gedächtnisfunktion, da er die Speicherung und den Abruf von Informationen beeinflusst.
Die Alzheimer-Erkrankung verläuft in drei Phasen
In der ersten Phase macht sich eine Alzheimer-Erkrankung nur durch leichte Beeinträchtigungen wie eine schwächere Gedächtnisleistung bemerkbar.
In der zweiten Phase ist die Beeinträchtigung vor allem in Alltagssituationen bereits erheblich. Genau hier setzt die Therapie an. Bevor nämlich die Veränderungen der Nervenzellen und ihrer Verbindungen
in der dritten Phase irreparabel werden und es zu tief greifenden Störungen der Sprache, des Denkens, der räumlichen Orientierungsfähigkeit und des praktischen Handelns kommt, können so genannte Antidementiva den Abbau des Botenstoffes Acetylcholin im Gehirn aufhalten und die Krankheitssymptome eindämmen. Die Therapie mit Acetylcholinesterase-Hemmern (zum Beispiel mit dem Wirkstoff Donepezil) kann dazu führen, dass die Alltagsfähigkeiten weniger schnell verloren gehen und eine Pflegebedürftigkeit erst sehr viel später eintritt.
Chance auf mehr Lebenszeit und Lebensqualität für die Betroffenen
Wie ich bereits eingangs bemerkt wurde, ist das eine große Chance sowohl für die Betroffenen, als auch für ihre Angehörigen, die Qualität des Lebens so lange wie möglich zu erhalten. Mit der richtigen Therapie lässt sich die Selbständigkeit der Patienten länger erhalten. Gedächtnisleistung und Konzentrationsvermögen können stabilisiert werden. Ein Heimaufenthalt rückt damit in etwas weitere Ferne. Es wird einfach mehr Zeit gewonnen. Und das bedeutet schlicht: Erfüllte Lebenszeit für den Patienten und seine Angehörigen.
Alzheimer? Die 10 wichtigsten Warnsignale
- Vergesslichkeit: Die Betroffenen vergessen häufig, erinnern sich nicht mehr und fragen oft das Gleiche.
- Alltagshürden: Betroffene kochen zum Beispiel ein Essen, vergessen dann aber, dass sie etwas gekocht haben.
- Sprachverarmung: Einfache Ausdrücke werden vergessen oder falsche Bezeichnungen benutzt.
- Orientierungslosigkeit: Sowohl zeitlich, als auch örtlich kommt der Orientierungssinn abhanden.
- Fehlbeurteilungen: Situationen werden falsch eingeschätzt, an warmen Tagen z.B. dicke Kleiderschichten gewählt.
- Denkprobleme: Das abstrakte Denkvermögen lässt nach. Telefonnummer sind z.B. nur noch Zahlen.
- Verlege-Fallen: Gegenstände kommen „abhanden“, weil z.B. die Armbanduhr in die Zuckerdose gelegt wird.
- Stimmungsschwankungen: Innerhalb weniger Minuten kann Zufriedenheit in Wutausbrüche oder Tränen wechseln.
- Persönlichkeitsveränderungen: Man ist nicht mehr der, der man immer war. Betroffene werden reizbar, ängstlich, misstrauisch oder distanzlos.
- Antriebsarmut: Betroffene verlieren die Lust an Hobbys, ziehen sich zurück, beteiligen sich nicht mehr an Gesprächen.
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