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Die 5 häufigsten Reisekrankheiten! Und was dann schnell hilft
Die 5 häufigsten Reisekrankheiten! Und was dann schnell hilft

Quelle: Fancycrave / Pexels

Reisen

Die 5 häufigsten Reisekrankheiten! Und was dann schnell hilft

Die 5 häufigsten Reisekrankheiten! Und was dann schnell hilft

Der Urlaub soll eigentlich die schönste Zeit des Jahres werden. Doch gerade in der Reisezeit lauern viele gesundheitliche Gefahren. Damit du jetzt nicht krank wirst, solltest du vorbeugen. Wie du dich vor typischen Reisekrankheiten schützt und welche schnelle Hilfe es gibt, wenn es dich dennoch erwischt. Hier die wichtigsten Fragen und Antworten.

Sonnenbrand

Warum bekommt man gerade im Urlaub einen Sonnenbrand?

Weil die meisten ihre Ferien am Meer oder in den Bergen verbringen. Und dort ist die UV-B-Strahlung stärker als bei uns. Zudem reflektieren die hellen Flächen von Strand und Wasser die Sonnenstrahlen noch zusätzlich.

Welche Symptome treten neben einer Rötung der Haut noch auf?

Die Haut schmerzt. Es kommt zu Schwellungen oder Blasen auf der Haut. Die betroffenen Stellen bilden bei leichtem Druck kurzzeitig eine weiße Stelle innerhalb der Rötung. Bei starkem Sonnenbrand (Sonnenstich) kann es auch zu Kreislaufbeschwerden, Fieber und Übelkeit kommen.

Weshalb ist ein Sonnenbrand nicht harmlos?

Weil Sonnenbrände langfristig das Risiko für Hautkrebs erhöhen und zudem zu vorzeitiger Hautalterung führen. Besonders bei Menschen mit heller Haut, roten oder blonden Haaren und vielen Leber- und Pigmentflecken.

Was kann ich tun, wenn ich einen Sonnenbrand habe?

Mit feuchten Umschlägen kühlen und reichlich trinken. Dazu antiallergische Gele (kühlen besser als Salben) auftragen. Bei starken Beschwerden Cremes mit Hydrocortison in niedriger Dosierung. Gegen die Schmerzen wirken Tabletten mit Paracetamol oder Acetylsalicylsäure. Zur Wundheilung später feuchtigkeitsspendende Hautlotionen (z.B. Aloe) auftragen.

Und wann muss man zum Arzt gehen?

Wenn es großflächig zu Blasen kommt, es unerträglich schmerzt, Erbrechen, Fieber und Schüttelfrost auftreten. Der Arzt kann dann entzündungshemmende Substanzen mit Cortison verschreiben.

Wie kann ich braun werden, ohne einen Sonnenbrand zu bekommen?

Indem du dich nur langsam und gleichmäßig bräunst. Am besten im Schatten. Für Sonnenbrand sind die energiereichen UV-B-Strahlen verantwortlich. Es gibt inzwischen Sonnenschutzmittel, die speziell diese UV-B-Strahlung herausfiltern. Empfindliche Menschen sollten so genannte Breitbandfilter mit UV-A und UV-B-Schutz auftragen. Generell gilt: Den Schutz schon 30 Minuten vor dem Sonnenbad auftragen, für das Gesicht einen besonders hohen LSF benutzen, beim Baden wasserfeste Lotionen auftragen. Bei Einnahme bestimmter Medikamente wie Johanniskraut und verschiedene Antibiotika gar nicht in die Sonne gehen.

Blasenentzündung

Wieso bekommen Frauen gerade im Sommer eine Blasenentzündung?

Weil die Harnröhre bei Frauen im Vergleich zum Mann sehr kurz ist, können Bakterien leichter in die Blase wandern und eine Entzündung verursachen. Daher ist es auch problematisch, wenn nasse Badesachen nicht gewechselt werden. Dann kann es trotz Sonne und Wärme zu Verkühlungen kommen. Auch trinken viele nicht genügend. Zudem ist der Urlaub auch die Zeit für Intimitäten. Eine Blasenentzündung wird nicht von ungefähr als Flitterwochen-Krankheit bezeichnet. Während des Geschlechtsverkehrs können Bakterien aus der Scheide in die Harnröhre gelangen.

Wie macht sich die Blasenentzündung bemerkbar?

Es brennt beim Wasserlassen, Unterbauch und/oder Rücken schmerzen und der Harndrang nimmt zu. Das heißt, du verspürst Harndrang, obwohl du eben gerade erst auf Toilette warst. Zudem tritt meist leichtes Fieber auf.

Muss ich damit zu einem Arzt gehen?

Besser ist es. Denn die Entzündung kann bis in die Nieren aufsteigen. Und dann wird es wirklich heftig. Im Übrigen ist die Diagnose-Erstellung auch unkompliziert und schmerzlos. Der Arzt macht lediglich per Teststäbchen einen Urin-Schnelltest. Dann können ein Antibiotikum und krampflösende Schmerzmittel verabreicht werden.

Wie kann ich die Heilung beschleunigen?

Indem du auf Alkohol, scharfe Speisen, Kaffee und schwarzen Tee  verzichtest. Zudem solltest du besonders reichlich trinken, am besten Blasen- und Nierentees. Halte Bauch und Rücken warm und gehe bei Drang auch immer zur Toilette, damit die Bakterien ausgespült werden.

Reisedurchfall

Ist Reisedurchfall wirklich die Erkrankung Nr. 1 im Urlaub?

Oh ja. Je nach Reiseziel und –stil erwischt es 10 bis 70 Prozent der Urlauber. Bei der überwiegenden Mehrheit (bis 60 Prozent der Fälle) wird der Durchfall durch Coli-Bakterien oder Viren verursacht. Und diese finden sich in warmen Regionen leider häufig auf Lebensmitteln und im Wasser.

Welches  sind denn die typischen „Durchfall-Fallen“?

Früchte, Cocktails mit Eiswürfeln, ein Eis beim Bummel… In südlichen Ländern herrschen keine Europäischen Hygiene-Standards. Wird z.B. die Kühlkette bei Fleisch unterbrochen, breiten sich Bakterien rasant aus.

Neben Durchfall, welche Symptome treten noch auf?

Der wässrige Durchfall wird häufig durch Übelkeit, Erbrechen, Schwäche und leichtes Fieber begleitet. Durch den Flüssigkeitsverlust kann zudem der Blutdruck sinken und der Kreislauf schwächeln.

Was hilft denn im Akutfall?

Sehr viel Trinken, um ein Austrocknen zu verhindern. Mindestens 3 bis 4 Liter, zum Beispiel Obst- und Gemüsesäfte oder Gemüsebrühe. Sie enthalten nämlich Zucker, Salz, vor allem wichtiges Kalium. Das hat der Körper durch den Durchfall verloren und braucht es nun dringend zurück. Bei stärkeren Beschwerden sollte man orale Rehydratationslösungen (ORL, Apotheke) zuführen. Medikamente zur Hemmung der Darmbewegungen sollten, wenn überhaupt, nur kurz eingenommen werden (1-2 Tage). Sie verzögern das Ausscheiden der Erreger und können bei älteren Menschen Darmverschlüsse nach sich ziehen.

Wann sollte man besser zum Arzt gehen?

Wenn der Durchfall länger als 3 Tage anhält, Blut im Stuhl ist und Krämpfe sowie Fieber auftreten. Der Arzt wird eine Stuhluntersuchung machen. Nur sehr selten müssen Antibiotika genommen werden.

Wie kann man einen Durchfall verhindern?

Neben dem Meiden der oben genannten Durchfall-Fallen, häufig die Hände waschen. Und was viele nicht wissen: Man kann Medizinische Trockenhefe (Apotheke) mit dem Wirkstoff Saccharomyces boulardii zur Prophylaxe einnehmen. Sie unterstützt die Darmflora, indem sie dem Darm hilft,  Krankheitserreger zu binden und abzutransportieren.

Pilzerkrankungen

Woher kommen diese Pilz-Plagegeister denn so plötzlich?

Hefepilze (Candida albicans) liebes es warm und feucht. Beim Badeurlaub sind sie also allgegenwärtig. Und jeder 2. beherbergt diese Untermieter sogar in seinem Körper. Normalerweise werden sie vom Immunsystem in Schach gehalten. Wenn aber die Körperpolizei schwächelt, brechen sie aus.

Wie machen sich Hefepilze bemerkbar?

Auf den Mundschleimhäuten entsteht ein weißlich, gelber Belag (Soor). Er kann sich auch den Schleimhäuten der Geschlechtsorgane ausbreiten. Bei Frauen macht sich das durch Juckreiz und Brennen bemerkbar. Auch auf der Haut (z.B. unter den Achseln und Brüsten) entstehen hellrote, entzündliche Pusteln, die am Rand schuppig auslaufen, leicht einreißen und dann bluten. Und auch die Region zwischen den Zehen mögen die Hefepilze.

Was kann man dagegen unternehmen?

Man sollte sie auf jeden Fall schnell bekämpfen, damit sie sich nicht über die Blutbahn im ganzen Körper verteilen. Soor im Mund wird mit so genannten antimykotischen Medikamenten (Lutschtabletten behandelt). Bei Soor im Genitalbereich müssen Frau und Mann (wird bei Verkehr übertragen) mit speziellen pilztötenden Cremes behandelt werden.

Soor auf der Haut wird durch eine Zink-Lotion, Nyastin-Paste oder Pyoktain-Lösung behandelt. Bei Fußpilz muss die sich abschuppende Haut entfernt und mit Antipilzmitteln (Antimykotika, Apotheke) mehrmals täglich behandelt werden.

Wann muss man zum Arzt gehen?

Wenn die Beschwerden trotz Behandlung stärker werden.

Kann man überhaupt vorbeugen?

Durchaus. Feuchte Kleidung sofort durch trockene ersetzen. Vor allem Füße immer trocken halten, Badelatschen tragen. Kleidung und Handtücher häufig durch frische austauschen. Und für ein stabiles Immunsystem sorgen.

Salmonellen-Vergiftung

Wie kommt es überhaupt zu einer Salmonellen-Vergiftung?

Salmonellen werden mit der Nahrung oder dem Trinkwasser aufgenommen. Vom Magen-Darm-Trakt aus wandern sie über die Lymphgefäße in die Blutbahn. Sie  gelangen vor allem durch mangelnde Hygiene auf Nahrungsmittel. Auch Fliegen können die Keime von Fäkalien auf das Essen  übertragen. In Ländern mit schlechten hygienischen Verhältnissen erfolgt die Übertragung am häufigsten durch Wasser.

Wie macht sich die Vergiftung bemerkbar?

Eine Infektion mit der Bakterienart Salmonella enteritidis führt zu einer Infektion des Dünndarms und damit zu einem zwei bis drei Tage dauerndem Brech-Durchfall. Sie ist am häufigsten. Bei Typus- und Paratyphus-Bakterien setzen schleichend Fieber, Kopf-, Glieder- und Bauchschmerzen, Mattigkeit, Verstopfung sowie Gewichtsabnahme ein.

Damit sollte man vermutlich unbedingt zum Arzt?

Richtig. Du bist sogar meldepflichtig. Neben der Krankengeschichte (Anamnese) wird der Arzt im Stuhl und Blut die Keime nachweisen und über das Blut auch die Entzündung im Körper abklären.

Wie wird behandelt?

Die Behandlung hängt von der Art der Salmonellen-Erkrankung ab: Beim Brech-Durchfall ist es besonders wichtig, viel zu trinken. Nur in seltenen Fällen müssen Antibiotika eingenommen werden. Bei Typhus wird ebenfalls der Wasserverlust therapiert und immer mit Antibiotika behandelt.

Wie kann man denn vorbeugen?

Wer in ein Land mit Typhusgefahr fährt, sollte eine Schutzimpfung machen lassen. Ansonsten gilt: Wasche dir gründlich vor jedem Essen die Hände. Obst und Gemüse sollten immer geschält werden. Trinke nur abgefülltes Wasser aus Flaschen. Esse nur heiß gekochte oder gebratene Speisen. Im Englischen gibt es den knappen Merksatz: Cook it, peel it or forget it. (Koche es, schäle es oder lass es.)


ist Diplom-Journalistin und hat ein Staatsexamen in Psychologie. Die alleinerziehende Mutter war viele Jahre Mitglied der Chefredaktion großer deutscher Frauenzeitschriften. Derzeit ist die überzeugte Vegetarierin, freie Autorin und findet die besten Ideen auf Spaziergängen mit ihrem Hund Quadriga.

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