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Dem Arbeitsmarkt gehen die Jungen, besonders die jungen Fachkräfte aus. Da sollten Arbeitgeber doch in ihr versiertes Stammpersonal investieren. Die Realität indes sieht häufig anders aus. Aber es gibt positive Einzelbeispiele.
Über den demografischen Wandel mit allen seinen Konsequenzen für Arbeitnehmer wie Arbeitgeber wird schon seit Längerem debattiert. In den Köpfen angekommen scheint dieser Wandel bei den Arbeitgebern allerdings längst noch nicht. Wie ist es sonst zu erklären, dass der Krankenstand bei Arbeitnehmern seit Jahren nur eine Tendenz zeigt: nämlich steil nach oben. Inzwischen melden sich Arbeitnehmer durchschnittlich 3 ½ Wochen pro Jahr und Kopf krank. Mehr als eine Woche länger als noch vor zehn Jahren. Jeden Tag sind damit 4 Prozent der Arbeitnehmer krankgeschrieben. Meist wegen chronischer Probleme wie Rückenschmerzen. Aber auch psychische Erkrankungen werden häufiger. Sie machen schon gut 50 Prozent der krankheitsbedingten Arbeitsausfälle aus. Und sie haben besonders lange Krankschreibungen zur Folge.
Und das alles nur deswegen, weil Arbeitnehmer hierzulande immer älter…
…und damit auch automatisch immer anfälliger für „Verschleißerscheinungen“ werden? Ein Automatismus, der sich mir nicht wirklich erschließt. Denn gerade, weil Arbeitnehmer heute wissen, dass sie salopp ausgedrückt, immer länger durchhalten müssen, achten viele zunehmend auf ihre Gesundheit. Und versuchen persönlich motiviert, die so genannte ausgewogene Balance zwischen Arbeit und Lebensalltag hinzubekommen (Stichwort Work-Life-Balance). So treiben heute zum Beispiel bereits 70 Prozent der Deutschen in der Freizeit ganz bewusst einen Ausgleichsport.
Dass sich dennoch so viele Arbeitnehmer erschöpft und ausgebrannt fühlen…
…(Stichwort Burnout Syndrom), muss also andere Ursachen haben. Machen wir uns doch mal auf eine kleine Spuren- bzw. Ursachensuche. Meine beginnt bei mir selbst: Als ich vor Jahren bei einem großen Verlagshaus anheuerte und mir eine Festanstellung „winkte“, wurde ich zum betrieblichen Gesundheitscheck einbestellt. Feine Sache, dachte ich. Und glaubte, mein Arbeitgeber bietet mir ein betriebliches Gesundheitsmanagement. Kurze Zeit später begriff ich bereits: Der Arbeitgeber wollte nur sicherstellen, dass ich nicht nur jung, sondern auch topfit bin. Um mich – ja, nehmen wir diesen Begriff ruhig in den Mund – optimal ausbeuten zu können. Diese Rechnung ging bei mir auch bestens auf: 50 bis 60 Stunden/Woche, permanenter Erfolgsdruck, niemals ausgeschöpfter Jahresurlaub, ergonomische Stühle nur für Chefs… – lassen wir die Auflistung. Als ich wegen starker Kopfschmerzen tatsächlich den Betriebsarzt konsultieren wollte, war er nicht da. Ich habe ihn übrigens nie angetroffen. Der Verlag war offenkundig zu groß dafür.
Wir Kolleginnen griffen zur Selbsthilfe und organisierten uns…
…einmal in der Woche eine Masseurin, die zu uns ins Büro kam. Natürlich auf unsere Kosten. Wir waren uns das wert, unserem Arbeitgeber nicht. Wir achteten zudem darauf, als „Kopfarbeiterinnen“ immer ausreichend Wasser zu trinken. Der Arbeitgeber strich kurz darauf das kostenlose Mineralwasser. Die Kantine bekochte ein Caterer – und der wollte möglichst viele Portionen verkaufen. Also gab es die Essen-Hits der Deutschen: Schnitzel, Hackfleischgerichte, Braten, Pommes, fette Soßen… Im Sinne der Mitarbeiter eine weiterer Tiefschlang in Sachen Gesundheit. Natürlich war daran nur, dass wir die Mittagspause natürlich mieden.
Später – ich hatte mir den Affront geleistet – ein Baby zu bekommen…
…wurde die Arbeit bei einer Frauenzeitschrift zur Hölle. Mir wurde nicht verziehen, dass ich nun nicht mehr bis 21.00 Uhr im Büro hocken konnte. Ich wechselte den Verlag, zog ins Ländle. Und erlebte erst recht mein Waterloo. Die Vereinbarkeit von Kind und Beruf war mir zwar vollmundig versprochen worden, eingehalten wurde davon allerdings nichts. Bis heute erinnere ich sehr lebhaft an folgende Begebenheit: Mich hatte ein besonders aggressiver Grippe-Virus erwischt. Der setzt einen für gewöhnlich binnen Stunden Schachmatt. Trotz hohem Fieber (über 40°C) schleppte ich mich zu einer Abendveranstaltung mit Werbekunden. Hielt auch meinen Vortrag, aber bei dramatisch schwindenden Kräften. Um nicht vor den Kunden umzufallen, entschuldigte ich mich mit den Worten: „Normalerweise glühe ich ausschließlich für das neue Projekt, heute aber leider auch vor Fieber.“ Heiteres Verstehen bei den Werbekunden, und meine Rettung ins Krankenbett. Das war an einem Freitag. Am Montag stand ich wieder auf der „Matte“. Der Verlagsleiter rief mich zu sich und – nein – lobte mich nicht. Vielmehr gab es ein Donnerwetter von wegen unprofessionellem und peinlichem Verhaltens. Kein Wort darüber, dass ich dem Projekt zur Marktreife verholfen hatte. Natürlich waren dieser Verlag und ich danach die längste Zeit „gute Freunde“.
Erst mit dem Schritt in die Selbständigkeit…
…konnte ich meinen Arbeitsalltag so gestalten, dass ich für mich heute behaupten kann, eine gesunde Work-Life-Balance wirklich zu leben. Ich war seitdem übrigens nie wieder nennenswert krank. Einen Arbeitgeber, der seine Verantwortung gegenüber den Mitarbeitern nicht ausschließlich über das Gehalt erfüllt sieht, habe ich leider nicht gefunden. Und viele meiner Freunde und Bekannten beklagen dies Branchen übergreifend ebenfalls.
Positivbeispiel: Pascoe Naturmedizin
Dabei gibt es solche Unternehmen durchaus. Wie beispielsweise den Naturmittelhersteller Pascoe Naturmedizin* aus Gießen. Dieses Unternehmen wurde bereits zum sechsten Mal in Folge beim Great Place to Work Wettbewerb als „Deutschlands Bester Arbeitgeber“ ausgezeichnet. Warum? Weil dort jeder Mitarbeiter zu jeder Zeit weiß, warum er an bestimmten Aufgaben arbeitet. Weil besondere Leistungen schon mal mit einem Überraschungs-Frühstück belohnt werden. Weil es für die Mitarbeiter Angebote wie Massagen oder persönlichen Sport wie Kung-Fu oder Yoga gibt. Weil die Mitarbeiter dort in ein betriebliches Gesundheitsmanagement eingebunden sind. Weil dieses Unternehmen darauf achtet, dass seine Mitarbeiter auf natürlichem Weg gesund bleiben. Mit Erfolg übrigens: Der Krankheitsstand ist im Vergleich zum Branchendurchschnitt um 50 Prozent niedriger.
Womit wir wieder beim Anfang dieser Betrachtung wären:
Fühlen sich Mitarbeiter motiviert, gibt es Wohlfühl-Angebote und ein betriebliches Gesundheitsmanagement, dann ist der demografische Wandel für beide Seiten nicht wirklich ein Problem. Und das Arbeiten bis 67, ohne schon lange vorher ausgebrannt zu sein, das ist durchaus möglich. Denn es geht auch anders!
* Um eine Vielzahl an Inhalten anbieten zu können, finanzieren wir das Blogazin durch Sponsoren. So bleiben die Artikel für unsere Leser weiterhin kostenlos. Dieser Beitrag entstand in freundlicher Kooperation mit Pascoe Naturmedizin.
Schuften bis zu Umfallen? Das Geheimnis, wie Work-Life-Balance wirklich funktioniert (mit Pascoe Naturmedizin)
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Dem Arbeitsmarkt gehen die Jungen, besonders die jungen Fachkräfte aus. Da sollten Arbeitgeber doch in ihr versiertes Stammpersonal investieren. Die Realität indes sieht häufig anders aus. Aber es gibt positive Einzelbeispiele.
Über den demografischen Wandel mit allen seinen Konsequenzen für Arbeitnehmer wie Arbeitgeber wird schon seit Längerem debattiert. In den Köpfen angekommen scheint dieser Wandel bei den Arbeitgebern allerdings längst noch nicht. Wie ist es sonst zu erklären, dass der Krankenstand bei Arbeitnehmern seit Jahren nur eine Tendenz zeigt: nämlich steil nach oben. Inzwischen melden sich Arbeitnehmer durchschnittlich 3 ½ Wochen pro Jahr und Kopf krank. Mehr als eine Woche länger als noch vor zehn Jahren. Jeden Tag sind damit 4 Prozent der Arbeitnehmer krankgeschrieben. Meist wegen chronischer Probleme wie Rückenschmerzen. Aber auch psychische Erkrankungen werden häufiger. Sie machen schon gut 50 Prozent der krankheitsbedingten Arbeitsausfälle aus. Und sie haben besonders lange Krankschreibungen zur Folge.
Und das alles nur deswegen, weil Arbeitnehmer hierzulande immer älter…
…und damit auch automatisch immer anfälliger für „Verschleißerscheinungen“ werden? Ein Automatismus, der sich mir nicht wirklich erschließt. Denn gerade, weil Arbeitnehmer heute wissen, dass sie salopp ausgedrückt, immer länger durchhalten müssen, achten viele zunehmend auf ihre Gesundheit. Und versuchen persönlich motiviert, die so genannte ausgewogene Balance zwischen Arbeit und Lebensalltag hinzubekommen (Stichwort Work-Life-Balance). So treiben heute zum Beispiel bereits 70 Prozent der Deutschen in der Freizeit ganz bewusst einen Ausgleichsport.
Dass sich dennoch so viele Arbeitnehmer erschöpft und ausgebrannt fühlen…
…(Stichwort Burnout Syndrom), muss also andere Ursachen haben. Machen wir uns doch mal auf eine kleine Spuren- bzw. Ursachensuche. Meine beginnt bei mir selbst: Als ich vor Jahren bei einem großen Verlagshaus anheuerte und mir eine Festanstellung „winkte“, wurde ich zum betrieblichen Gesundheitscheck einbestellt. Feine Sache, dachte ich. Und glaubte, mein Arbeitgeber bietet mir ein betriebliches Gesundheitsmanagement. Kurze Zeit später begriff ich bereits: Der Arbeitgeber wollte nur sicherstellen, dass ich nicht nur jung, sondern auch topfit bin. Um mich – ja, nehmen wir diesen Begriff ruhig in den Mund – optimal ausbeuten zu können. Diese Rechnung ging bei mir auch bestens auf: 50 bis 60 Stunden/Woche, permanenter Erfolgsdruck, niemals ausgeschöpfter Jahresurlaub, ergonomische Stühle nur für Chefs… – lassen wir die Auflistung. Als ich wegen starker Kopfschmerzen tatsächlich den Betriebsarzt konsultieren wollte, war er nicht da. Ich habe ihn übrigens nie angetroffen. Der Verlag war offenkundig zu groß dafür.
Wir Kolleginnen griffen zur Selbsthilfe und organisierten uns…
…einmal in der Woche eine Masseurin, die zu uns ins Büro kam. Natürlich auf unsere Kosten. Wir waren uns das wert, unserem Arbeitgeber nicht. Wir achteten zudem darauf, als „Kopfarbeiterinnen“ immer ausreichend Wasser zu trinken. Der Arbeitgeber strich kurz darauf das kostenlose Mineralwasser. Die Kantine bekochte ein Caterer – und der wollte möglichst viele Portionen verkaufen. Also gab es die Essen-Hits der Deutschen: Schnitzel, Hackfleischgerichte, Braten, Pommes, fette Soßen… Im Sinne der Mitarbeiter eine weiterer Tiefschlang in Sachen Gesundheit. Natürlich war daran nur, dass wir die Mittagspause natürlich mieden.
Später – ich hatte mir den Affront geleistet – ein Baby zu bekommen…
…wurde die Arbeit bei einer Frauenzeitschrift zur Hölle. Mir wurde nicht verziehen, dass ich nun nicht mehr bis 21.00 Uhr im Büro hocken konnte. Ich wechselte den Verlag, zog ins Ländle. Und erlebte erst recht mein Waterloo. Die Vereinbarkeit von Kind und Beruf war mir zwar vollmundig versprochen worden, eingehalten wurde davon allerdings nichts. Bis heute erinnere ich sehr lebhaft an folgende Begebenheit: Mich hatte ein besonders aggressiver Grippe-Virus erwischt. Der setzt einen für gewöhnlich binnen Stunden Schachmatt. Trotz hohem Fieber (über 40°C) schleppte ich mich zu einer Abendveranstaltung mit Werbekunden. Hielt auch meinen Vortrag, aber bei dramatisch schwindenden Kräften. Um nicht vor den Kunden umzufallen, entschuldigte ich mich mit den Worten: „Normalerweise glühe ich ausschließlich für das neue Projekt, heute aber leider auch vor Fieber.“ Heiteres Verstehen bei den Werbekunden, und meine Rettung ins Krankenbett. Das war an einem Freitag. Am Montag stand ich wieder auf der „Matte“. Der Verlagsleiter rief mich zu sich und – nein – lobte mich nicht. Vielmehr gab es ein Donnerwetter von wegen unprofessionellem und peinlichem Verhaltens. Kein Wort darüber, dass ich dem Projekt zur Marktreife verholfen hatte. Natürlich waren dieser Verlag und ich danach die längste Zeit „gute Freunde“.
Erst mit dem Schritt in die Selbständigkeit…
…konnte ich meinen Arbeitsalltag so gestalten, dass ich für mich heute behaupten kann, eine gesunde Work-Life-Balance wirklich zu leben. Ich war seitdem übrigens nie wieder nennenswert krank. Einen Arbeitgeber, der seine Verantwortung gegenüber den Mitarbeitern nicht ausschließlich über das Gehalt erfüllt sieht, habe ich leider nicht gefunden. Und viele meiner Freunde und Bekannten beklagen dies Branchen übergreifend ebenfalls.
Positivbeispiel: Pascoe Naturmedizin
Dabei gibt es solche Unternehmen durchaus. Wie beispielsweise den Naturmittelhersteller Pascoe Naturmedizin* aus Gießen. Dieses Unternehmen wurde bereits zum sechsten Mal in Folge beim Great Place to Work Wettbewerb als „Deutschlands Bester Arbeitgeber“ ausgezeichnet. Warum? Weil dort jeder Mitarbeiter zu jeder Zeit weiß, warum er an bestimmten Aufgaben arbeitet. Weil besondere Leistungen schon mal mit einem Überraschungs-Frühstück belohnt werden. Weil es für die Mitarbeiter Angebote wie Massagen oder persönlichen Sport wie Kung-Fu oder Yoga gibt. Weil die Mitarbeiter dort in ein betriebliches Gesundheitsmanagement eingebunden sind. Weil dieses Unternehmen darauf achtet, dass seine Mitarbeiter auf natürlichem Weg gesund bleiben. Mit Erfolg übrigens: Der Krankheitsstand ist im Vergleich zum Branchendurchschnitt um 50 Prozent niedriger.
Womit wir wieder beim Anfang dieser Betrachtung wären:
Fühlen sich Mitarbeiter motiviert, gibt es Wohlfühl-Angebote und ein betriebliches Gesundheitsmanagement, dann ist der demografische Wandel für beide Seiten nicht wirklich ein Problem. Und das Arbeiten bis 67, ohne schon lange vorher ausgebrannt zu sein, das ist durchaus möglich. Denn es geht auch anders!
* Um eine Vielzahl an Inhalten anbieten zu können, finanzieren wir das Blogazin durch Sponsoren. So bleiben die Artikel für unsere Leser weiterhin kostenlos. Dieser Beitrag entstand in freundlicher Kooperation mit Pascoe Naturmedizin.
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