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Die 10 häufigsten Irrtümer im Berufsleben
Die 10 häufigsten Irrtümer im Berufsleben

Quelle: Samuel Zeller / Unsplash

Arbeit - Ratgeber

Die 10 häufigsten Irrtümer im Berufsleben

Die 10 häufigsten Irrtümer im Berufsleben

Viele Frauen kennen das!  Im Arbeitsvertrag werden Vereinbarungen getroffen und dann verlangt der Chef plötzlich unbezahlte Überstunden, kürzt die Pausen oder stellt den Dienstplan von einem Tag auf den anderen um. Das begründet er mit seinem Weisungsreicht und behauptet, alles sei völlig legal. Wirklich? Keinesfalls! Diese zehn Irrtümer im Berufsleben sollten Frauen kennen.

Alle Mitarbeiter müssen das Trinkgeld abliefern

Irrtum: Geldzuwendungen, die Mitarbeiter von Kunden erhalten, sind freiwillige Leistungen (Belohnung), auf die der Arbeitgeber grundsätzlich keinen Anspruch hat. Und: Auch die Abgabe an eine Gemeinschaftskasse kann er nicht anweisen.

Für Minijobber gilt das Kündigungsrecht nicht

Irrtum: Hat eine Firma mehr als zehn Beschäftigte und ist ein Minijobber bereits sechs Monate beschäftigt, gilt für ihn das Kündigungsschutzgesetz ebenso wie für Vollzeitbeschäftigte (§ 1 KSchG).

Kassiererinnen haften für Fehlbeträge in der Kasse

Irrtum: Kassiererinnen haften für Fehlbeträge nur dann, wenn sie ihre Arbeitspflicht schuldhaft verletzt haben oder wenn eine Mankohaftung im Arbeitsvertrag vereinbart wurde.

Dienstpläne kann der Chef kurzfristig festlegen

Irrtum : Dienst- oder Schichtpläne müssen so rechtzeitig bekannt gegeben werden, dass sich Mitarbeiter darauf einstellen können z. B. bei der Kinderbetreuung oder für Arztbesuche.

Bei großem Arbeitsanfall gibt es keine Pausen

Irrtum: Firmen müssen die Arbeit so organisieren, dass die Mitarbeiter nach sechs Stunden 30 Minuten Pause haben. Nach neun Stunden sind es 45 Minuten. Änderungen der Pausenzeiten sind ungesetzlich!

Für Arbeitsrechtsklagen ist ein Anwalt nötig

Irrtum: Arbeitnehmer brauchen für Klagen in erster Instanz keinen Rechtsanwalt. Die Rechtsantragsstellen der Arbeitsgerichte nehmen Klagen von Arbeitnehmern auf.

Internet und E-Mail sind am Arbeitsplatz verboten

Irrtum: Hat eine Firma über längere Zeit geduldet, dass Mitarbeiter im Internet surfen oder private E-Mails verschicken, kann sie es nicht mehr verbieten. Dann ist eine „betriebliche Übung“ entstanden.

Überstunden müssen nicht vergütet werden

Irrtum: Überstunden können aus betrieblichen Gründen angeordnet werden. Die Mehrarbeit ist aber vergüten – entweder mit Lohn oder mit Freizeit. Und: Mehr als 60 Wochenstunden sind auch hierbei unzulässig (Arbeitszeitgesetz § 3).

Bei einer Kündigung gibt es keine Abfindung mehr

Irrtum:  Wird ein Mitarbeiter betriebsbedingt gekündigt, kann er Kündigungsschutzklage einreichen. Die Abfindung, die dann fällig wird, beträgt einen halben Monatslohn pro Arbeitsjahr (Richtwert).

Der Chef entscheidet, wie viel Urlaubstage man bekommt

Irrtum:  Arbeitgeber können den Urlaubsanspruch von Mitarbeitern weder festlegen, noch kürzen. Laut Bundesarbeitsgesetz stehen allen Arbeitnehmern 24 Werktage pro Jahr zu!

 


Betty arbeitet als freie Journalistin und ist Herausgeberin im Verlag Berliner Journalisten. Im Ullstein-Verlag veröffentlichte sie drei Sachbücher zu den Themen Europa, Verbraucherrecht und der Gleichstellung allein erziehender Mütter.

  1. Michael Bäcker

    Danke für die Tipps zum Berufsleben. Meine Tante arbeitet für ihre Firma immer mit einem Rechtsanwalt zusammen. Doch es ist gut zu wissen, dass Arbeitnehmer im Arbeitsrecht in den ersten Instanzen keinen Anwalt brauchen.
    LG

    20 September

  2. Tobias Müller

    Vielen Dank für die guten Tipps zum Berufsleben. Meine Bekannte arbeitet in ihrer Firma mit einem Rechtsanwalt für Arbeitsrecht zusammen und ist sehr zufrieden. Sehr interessant zu wissen, ist, wie die ersten Instanzen bei Arbeitsgerichten so ablaufen. Gibt es dazu eine festgelegte Abfolge?
    LG

    21 September

  3. Franzi Heine

    Danke für die Tipps zum Arbeitsleben. Besonders interessant ist, dass man für Arbeitsklagen zuerst keinen Rechtsanwalt braucht. In meinem Umfeld gab es mal eine große Arbeitsklage, aber da hat sich der Betroffene aus Sicherheit von Anfang an einen Anwalt genommen.
    LG

    19 Oktober

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