Ein aussagekräftiger Lebenslauf zu schreiben, spielt bei einer Bewerbung eine wichtige Rolle. Denn wer sich verändern möchte oder gerade auf der Suche nach einer neuen Hausforderung ist, muss trotz Fachkräftemangel eine überzeugende Bewerbungsmappe vorlegen. Ob der Bewerber in die engere Auswahl kommt und zu einem Vorstellungsgespräch eingeladen wird, hängt auch von einem guten Lebenslauf ab. Und hier kommt es auf die richtigen Informationen an, um Personalchefs zu überzeugen. Damit ihr bei einer Bewerbung tatsächlich punkten könnt, haben wir recherchiert, welche Informationen in einem Lebenslauf lieber nicht aufgeführt werden sollten.
Die richtige Überschrift
Natürlich kann ein Lebenslauf mit der Überschrift „Lebenslauf“ beginnen, aber das wirkt eher Old Fashion und langweilig. Da sich in eurer Bewerbungsmappe neben dem Bewerbungsschreiben und den Zeugnissen nur der Lebenslauf des Bewerbers befinden kann – also eurer Lebenslauf, muss darüber NICHT Lebenslauf stehen. Es reicht, wenn euer Name oben steht, denn ein Lebenslauf ist als solcher sofort zu erkennen.
Tipp: Wie ein Bewerbungsschreiben NICHT verfasst werden sollte, erfahrt ihr hier:
https://women-at.work/wie-ein-bewerbungsschreiben-nicht-formuliert-werden-sollte/
Kindergarten und Grundschule weglassen
Schön für jeden, der eine tolle Kindergartenzeit hatte und in der Grundschule ein Überflieger war. Im Lebenslauf hat dieser Abschnitt eures Lebens allerdings nichts zu suchen, denn es langweilt Mitarbeiter in Personalabteilungen oder gar den Personalleiter. Beginnt beim Realschulabschluss oder beim Abitur oder bei einer Berufsausbildung, die ihr kürzlich abgeschlossen habt. Vielleicht befindet ihr euch auch noch in einer Zusatzausbildung, die ihr demnächst abschließen werdet, diese Infos sind für Personalchefs interessant, Und natürlich ist wichtig, ob ihr ein Studium beendet habt, wo ihr studiert habt, ob ihr ein Auslandssemester absolviert habt und mit welchem Abschluss ihr die Uni verlassen habt.
Die Familie bleibt außen vor
Eure Eltern sind erfolgreich in ihrem Job oder haben einen besonders interessanten Beruf? Toll! Aber was hat das mit eurem Leben zu tun? Die Berufe der Geschwister, Ehe- oder Lebenspartner und die Anzahl eurer Kinder müssen ebenfalls nicht im Lebenslauf stehen. Beschränkt euch auf euer Leben, denn darüber will die Firma etwas wissen. Wer solche Informationen im Lebenslauf erwähnt, macht schnell den Eindruck, als wäre der eigene Lebensweg nicht so spannend. Es gibt dazu sogar eine Episode, die unter Personalchefs immer wieder erzählt wird. In einem Bewerbungsgespräch stellt der Personalchef dem Bewerber Fragen nach seinem bisherigen beruflichen Werdegang. Der Bewerber spricht Anfangs über sich, schweift aber schnell zu seinem Bruder ab, der eine ganz tolle Karriere bei Unternehmen X gemacht hat. Der Personalchef hört sich die Geschichte interessiert an und sagt dem Bewerber: Richten Sie Ihren Bruder aus, er kann sich nächste Woche bei uns vorstellen.
Diese Geschichte klingt nach Satire, ist sie aber nicht. Wenn ihr also nicht in eine ähnlich peinliche Situation kommen wollt, redet nicht über andere, sondern über euer Leben.
Hobbys sind (nicht immer) Privatsache
Was Hobbys und Freizeitbeschäftigungen betrifft, gibt es unterschiedliche Meinungen. Wer gern ins Kino geht, am liebsten Krimis oder Romane liest oder mit den Freundinnen Radtouren unternimmt, muss das nicht in einem Lebenslauf schreiben – denn die wenigsten Arbeitgeber erwarten das in einem Lebenslauf. Anders kann das sein, wenn jemand ungewöhnliches oder ein aufgefallenes Hobby hat. Wer zum Beispiel spielend Sprachen lernt oder mehrere Sprachen fließend beherrscht, weil er Sprachen „im Schlaf“ lernt, sollte das auf jeden Fall erwähnen. Denn solche Fähigkeiten machen Bewerber für Arbeitgeber auf jeden Fall interessant.
Lücken im Lebenslauf müssen erklärt werden
Wer nach dem Abitur ein freiwilliges soziales, ökologisches oder politisches Jahr absolviert hat, sollte diese Zeit im Lebenslauf unbedingt erwähnen, denn gesellschaftliches Engagement ist in vielen Unternehmen gern gesehen. Habt ihr euch nach dem Abitur eine Auszeit genommen und Länder bereist, solltet ihr das ebenfalls in den Lebenslauf schreiben. Personalchefs bemerken „Lücken“ im Lebenslauf sofort und wenn die nicht erklärt werden provozieren sie Nachfragen. Begründet die Auszeit am besten damit, dass ihr eure Sprachkenntnis perfektionieren und interkulturelle Erfahrungen sammeln wolltet, dass ihr euch ansehen wolltet, wie bestimmte Dinge, die mit euren Studium zusammenhängen, in anderen Ländern funktionieren. Ehrlichkeit ist hier die beste Strategie – auch wenn ihr einfach schreibt, dass ir euch nach dem Abitur erst einmal orientieren wolltet, wohin die berufliche Reise gehen soll.
Religion und Parteizugehörigkeit nicht erwähnen
Ob und wenn ja welcher Religion ihr angehört bzw. in welche Partei ihr eingetreten seid, ist für die Bewerbung absolut nicht relevant und hat nichts im Lebenslauf zu suchen. dem Lebenslauf bei. Das gilt auch deshalb, weil Personalchefs Bewerber weder nach der Religion, noch nach der Zugehörigkeit zu einer Partei oder Gewerkschaft fragen dürfen. Das hat der Gesetzgeber bestimmt, um Diskriminierung zu verhindern.
Nicht mit Referenzen im Lebenslauf „prahlen“
Wer schon in mehreren Unternehmen gearbeitet hat, sollte das erwähnen – es ist aber nicht klug, Personen als „Referenz“ anzugeben. Wer schreibt, er hätte von 2016 bis 2018 im Unternehmen X gearbeitet, sollte es unterlassen, im Halbsatz zu erwähnen, dass der „frühere Chef“ bestätigen kann, wie toll er gearbeitet hätte. Es stellt sich dann nämlich sofort die Frage, warum der Chef der „tollen Mitarbeiter“ nicht halten konnte oder wollte? Ist ein Arbeitgeber an einem Bewerber tatsächlich interessiert, kommt es nicht selten vor, dass er die erwähnte Fima kontaktiert und nachfragt, warum der Mitarbeitet tatsächlich gekündigt hat.
Persönliche Details vermeiden
Weder der Familienstand noch eure Sozialversicherungsnummer haben im Lebenslauf etwas zu suchen. Vielleicht wurde euch dieser Rat von jemandem gegeben, der schon aus dem Berufsleben ausgeschieden ist? Früher gehörten solche Angaben zum Standard, aber heute will kein Personalchef solche Informationen auf einem Lebenslauf lesen.
Social-Media-Profile sind privat
Es gibt nur wenige, die nicht bei Facebook oder Pinterest registriert sind oder kein Instagram-Profil haben. Doch diese Social-Media-Profile sind absolut privat und haben im Lebenslauf nichts zu suchen. Wer sie darin erwähnt, muss fast „automatisch“ mit einer Absage rechnen. Eine Ausnahme sind relevante Links zu beruflichen Netzwerken. Die sind erlaubt und können nützlich sein, wenn sie für das ausgeschriebene Stellenangebot relevant sind. Besonders gern wird das bei Start-ups gesehen, denn es vermittelt der Firma, dass der Bewerber gut vernetzt ist.
Gehaltsforderungen sind ein Tabu
Wer schon im Lebenslauf erwähnt, welche Gehaltsvorstellungen er hat, macht einen Kardinalfehler– er wird nämlich von den Personalchefs entweder als naiv klassifiziert oder als unverschämt, wenn das Wunschgehalt zu hoch ist. Als gilt: Im Lebenslauf werden die Finanzen nicht thematisiert. Denn der Lebenslauf dokumentiert, welche professionellen Erfahrungen ein Bewerber hat oder über welche Spezialkenntnisse oder Fachwissen er verfügt. Ums Geld geht es erst im zweiten Schritt –wenn man zu einem Vorstellungsgespräch eingeladen wird.
Durchgangsjobs sollte man im Lebenslauf nicht erwähnen
Wer innerhalb von drei Jahren sechs Jobs hatte, sollte dies nicht gleich im Lebenslauf erwähnen – dafür ist im Bewerbungsgespräch noch ausreichend Zeit. Solde „Durchgangsjobs“, die nur eine Probezeit dauerten, im Lebenslauf aufzulisten – vor allem nicht alle Praktikantenjobs. Es ist besser, sich auf die wirklich wichtigen Beschäftigungen zu beschränken – so erhöht sich die Chance, zu einem Vorstellungsgespräch eingeladen zu werden und dann ist für Erklärungen immer noch Zeit.
Nur private Kontaktdaten angeben
Es gibt immer wieder Bewerber, die schreiben in den Lebenslauf sämtliche Kontaktdaten, weil sie Angst haben nicht erreicht zu werden. Die Mailadresse oder Rufnummer des jetzigen Arbeitgebers sollte dort aber auf keinen Fall stehen. Denn das ist nicht nur sehr unüberlegt, es kann auch zu fatalen Situationen führen. Was mach man, wenn Personalchef in der Firma anruft? Soll man ihn vertrösten? Soll man mit ihm reden und riskieren, dass der „Noch-Arbeitgeber“ mitbekommt, dass man sich nach einem neuen Job umsieht? Falls überhaupt, sollt im Lebenslauf NUR die private Rufnummer oder die private Mailadresse stehen,
Und jetzt noch einige Hinweise zum Erscheinungsbild des Lebenslaufes.
Fehler 1: Ein zu kleines Schriftbild
Wer in seinen Lebenslauf möglichst viel Text unterbringen will und deshalb eine zu kleine Schrift verwendet, kann schnell auf dem Rücksende-Stapel landen. Denn Personalchefs möchten die Seite schnell überfliegen können.
Fehler 2: Die falsche Schrift
Die Schriften Times New Roman oder Serife sind aus der Zeit gefallen – die wurden in den 1990er Jahren verwendet, sind also ungeeignet. Ausgefallene Schnörkelschriften oder geschwungene Schreibschriften sind ebenfalls unpassend. Verwendet lieber die Arial als Standardschrift und achtet auch auf die Schriftgröße – nicht zu groß und nicht zu klein. Das Schriftbild sollte „aufgeräumt“ aussehen und sich leicht lesen lassen.
Fehler 3: Das falsche Papier
Wer einen Lebenslauf ausdruckt, sollte mindestens 100 Gramm Papier in reinweiß verwenden – gibt es in jedem Copyshop. Dort könnt ihr euch sicher auch beraten lassen. 80 oder 90 Gramm Papier ist zu dünn und wirkt billig. Denkt immer daran: Das Auge isst mit und wenn ihr schon mit dem Papier erste Minuspunkte sammelt, blickt der Personalchef vielleicht noch kritischer auf den Inhalt.
Erfolg bei der nächsten Bewerbung. Wir drücken die Daumen, dass ihr bald in einen neuen interessanten Job starten könnt.
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