Die Elternzeit ist vorbei. Nun heißt es wieder rein in den Arbeitsalltag und viele Mütter verzweifeln schon alleine bei diesem Gedanken. Sie machen sich Sorgen oder sind sogar traurig darüber, weil sie gerne weiter stillen möchten.
Die Frage ist: Bedeutet es für Mütter, wieder berufstätig zu sein, auch das Ende der Stillzeit? Nein! Heute möchte ich euch ein paar Tipps an die Hand geben, damit ihr mit dem Baby die Stillzeit weiter genießen könnt.
Eine gute Vorbereitung ist alles
Elektrische (Hand) Milchpumpe
Die ist wichtig, um einen guten Vorrat an Muttermilch anzulegen, damit die Person, die das Baby tagsüber betreut, ausreichend Muttermilch zur Verfügung hat. Der Vorteil: Man muss nicht auf künstliche Säuglingsanfangsnahrung zurückgreifen.
Muttermilchbeutel
Für die gewonnene Muttermilch benutzt man am besten Muttermilchbeutel. Die beanspruchen wenig Platz im Kühlschank oder Gefrierfach und sie werden außerdem von verschiedenen Herstellern günstig angeboten. Tipp: Es lohnt sich, erst einmal nach einem Mustern zu fragen.
Passende Kleidung
Hier werdet ihr sicher eine paar Fragezeichen über dem Kopf haben. Aber die Auflösung ist nicht schwer. Am besten ihr besorgt euch einige Oberteile mit frischen Mustern – und auch eine Strickjacke oder schöne Schals können von Vorteil sein – das ist schon alles.
Kühlbox und Kühl-Akku
Die ist praktisch, ihr zum Beispiel die Muttermilch nicht im Bürokühlschrank aufbewahren möchtet. Auch wenn der Arbeitsweg länger dauert, bleibt die Milch dadurch frisch.
Wie solltest du vorgehen?
Ihr braucht genug Muttermilch auf Vorrat und fragt euch, wie ihr das ohne zu große Umstände umsetzen könnt? Mit einer elektrischen Milchpumpe.
Warum sollte sie elektrisch sein? Wer viel Muttermilch braucht und eine herkömmliche manuelle Handpumpe verwendet, läuft Gefahr, sich eine Sehnenscheidenentzündung einzuhandeln und das natürlich will niemand. Eine elektrische Handpumpe müsst ihr aber nicht kaufen, die kann man sich in der Apotheke mieten. Tipp: Wenn ihr eine Pumpe mit einem Doppelpumpset verwendet, wäre das noch besser. Damit spart ihr wertvolle Zeit, weil zwei Brüste sind in der Zeit von einer Brust abgepumpt werden können.
Wo sollte die Muttermilch aufbewahrt werden?
Die Muttermilch in die Muttermilchbeutel abfüllen und darauf achten, dass Datum und Uhrzeit auf den Beuteln genau notiert werden. Das Baby bekommt am besten immer die Milch aus den Beuteln, die zuerst abgefüllt wurden. So gehst man sicher, dass die wertvolle Milch nicht verfällt.
Denn: Keine Mama möchte ihre Milch verwerfen.
Wie lange kann die Milch aufbewahrt werden?
Raumtemperatur 16 – 19°C 3 bis 4 Stunden
Kühlschrank1 < 4°C 3 Tage
Kühltaschen mit gefrorenen Kühl-Akkus 24 Stunden
Tiefkühlschrank:
– Tiefkühlabteil im Kühlschrank 2 Wochen
– ***- Tiefkühlabteil 3 bis 4 Monate
separates Tiefkühlgerät > – 17°C 6 Monate
1 Die Muttermilch nie in der Kühlschranktür aufbewahren, weil dort die Temperatur schwankt, da die Tür immer wieder auf und zu geht.
Jetzt geht es an die Arbeit
Der Chef oder die Chefin müssen die Information bekommen, dass eine Mutter noch stillt. Warum? Für stillende Mütter gilt das Mutterschutzgesetz.
Mit diesem Gesetz haben sich die meisten Mütter bereits in der Schwangerschaft auseinandergesetzt und genau darauf geachtet, dass die Arbeit dem Baby nicht schadet.
Das Mutterschutzgesetz ist aber auch für stillende Mütter sehr wichtig und alle Mütter sollten wissen, was ihnen zusteht.
Tipp: Durch das regelmäßige Abpumpen oder das Anlegen in der Stillpause, wird die Brust angeregt und Mütter müssen keine Angst haben, dass die Milch weniger wird.
Deine Stillpause
Müttern während der Arbeitszeit eine extra Stillpause zu – zweimal eine halbe Stunde oder einmal eine ganze Stunde.
Besteht keine Möglichkeit, dass einer Mutter das Kind in die Firma gebracht werden kann und der Weg nach Hause ist zu weit ist, kann die Mutter die Milch in der Pause abpumpen. Wer mehr als acht Stunden am Stück arbeitet, steht zwei Mal fünfundvierzig Minuten zu. Diese Stillpausen zählen zur Arbeitszeit und Mütter können solange stillen, wie sie möchten.
Das stille Örtchen
Mütter haben das Recht auf einen Raum in der Firma, wo sie ungestört ihr Baby stillen können oder die Milch abpumpen. Achtung! Die Firma kann stillende Mütter nicht auf die Toilette verweisen, weil sich dort nicht wohlfühlen und entspannt stillen oder pumpen können.
Tipp: Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend können stillende Mütter ebenfalls genau nachlesen, was ihnen zusteht.
Welches ist die perfekte Arbeitskleidung?
Auf der Arbeit können und sollten Mütter tragen, worin sie sich wohlfühlen. Oberteile, die ein frisches Muster haben, sind gut geeignet, denn falls beim Stillen ein Milchfleck entsteht, ist der auf einem gemusterten Oberteil nicht sofort zu sehen. Mütter, die Arbeitskleidung tragen müssen, können einen Kompromiss mit einem Schal finden, denn der kann lässig über die Schulter gelegt werden und so einen Fleck bedecken.
Wenn es die Milch unkontrolliert läuft
Es wird vorkommen, dass Mütter in der Arbeitszeit an ihr Baby denken müssen und dann kann die Milch plötzlich fließen. Hier ist es hilfreich, wenn die Mutter die Arme verschränkt und unauffällig auf die Brüste drückt. Passiert so etwas am Tisch passiert, kann die stillende Mutter mit den Unterarmen dagegen drücken und sich dabei mit den Ellenbogen auf dem Tisch abstützen.
Was ist nach der Arbeit wichtig?
Nach der Arbeit, wenn die stillende Mutter nach Hause kommt, sollte das Baby sofort angelegt werden. Denn: Keine Pumpe der Welt, kann die Brust so gut entleeren, wie dein Baby. So können Mütter den Hunger des Babys stillen und auch das Kuscheln wird nachgeholt.
Welche Tipps habt ihr für Mütter, die in den Job zurückkehren möchten? Schreibt es in die Kommentarfunktionen!
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