Jede 9. Frau ist Brustkrebs gefährdet. Fehlernährung, Nikotin durch Rauchen und Bewegungsmangel fördern die Entstehung dieser Krebsart. Sportlerinnen und Normgewichtige haben ein geringeres statistisches Risiko um bis zu 50 Prozent! Über diese neuen Erkenntnisse und wirksame Hilfen u.a. gegen Cervixkrebs, Klimakterische Beschwerden, Harnweginfekte, Inkontinenz und weitere typische Frauenleiden hier ein prägnanter, schneller Überblick.
BRUSTKREBS
Das Risiko an Brustkrebs zu erkranken steigt bei Frauen ab 35 Jahren an. Die linke Brust ist etwas häufiger befallen als die rechte. In ca. 50 Prozent sitzt ein Tumor außen im oberen Bereich. Hormonelle Veränderungen, Umwelteinflüsse und Erbfaktoren können die Ursache sein. US-Ärzte haben jetzt entdeckt: Frauen, die fünf oder mehr Stunden pro Tag körperlich aktiv sind – egal ob bei der Hausarbeit, im Job oder durch Sport – haben ein 40 Prozent geringeres Brustkrebsrisiko gegenüber weniger aktiven Frauen. Regelmäßige Aktivität fördert die Frauen-Gesundheit und stärkt das weibliche Immunsystem gegen Brustkrebs.
Neue Chemotherapie vor der OP: Standard für alle Kliniken für Gynäkologie ist heute, dass 70 Prozent der großen Tumore Brust erhaltend operiert werden. Neu ist auch eine Antihormontherapie mit Aromatase-Hemmern, die das Tumorwachstum begrenzen, wenn die Tumore Östrogenrezeptoren haben. Einzelne Frauen mit speziellen Rezeptoren an den Tumorzellen, bei denen der Krebs Tochtergeschwülste gebildet hat, werden heute mit einer Antikörper-Therapie behandelt. Das Medikament HER2 (Heceptin) blockiert das Wachstum der entarteten Zellen. Die Überlebenschancen steigen mit dieser Therapie um über 40 Prozent.
CERVIXKREBS
Zellveränderungen am Muttermund sind erste Warnzeichen für einen Gebärmutterhalskrebs (Cervixkrebs). Auslöser sind zu 85 Prozent zwei Varianten der humanen Papillomaviren (HPV). Sie werden ausschließlich beim Geschlechtsverkehr übertragen. Frauenärzte machen bei Frauen ab dem 21. Lebensjahr jährlich einen Abstrich Der Abstrich ermöglicht die Früherkennung von Krebsvorstufen, und konnte seit 1971 das Auftreten des Krebses am Gebärmutterhals deutlich reduzieren.
Neue Impfung schützt: Derzeit sind in Deutschland die Impfstoffe Gardasil und Cervarix auf den Markt, die vor dieser Krebsart schützen. Gespritzt wird drei Mal (im Abstand von insgesamt sechs Monaten). Es werden keine Viren, sondern nur deren Eiweißhülle gespritzt. Diese Impfungen schützen sogar auch dann noch, wenn die HPV-Viren bereits im weiblichen Körper sind.
KLIMAKTERIUM
Lag die durchschnittliche Lebenserwartung der Frau 1870 noch bei 38 Jahren, so erreichen Frauen in Deutschland heute durchschnittlich 83 Jahre. Sie kommen mit der letzten Regelblutung zwischen dem 45. und 55. Lebensjahr in die Wechseljahre (Klimakterium). Zwei Drittel der Frauen klagen dann über unangenehme Beschwerden wie etwa Hitzewallungen, Herzrasen, Schweißausbrüche und/oder seelische Verstimmungen. Hauptursache ist der rapide Rückgang der körpereigenen Östrogenproduktion. In diesen Fällen ist die beste Hilfe – bei Beachtung der Gegenanzeigen – der Ersatz der fehlenden Hormone, die in vielerlei Anwendungsformen gegeben werden können.
Bei einigen Symptomen können Phytoöstrogene helfen: Es handelt sich dabei um Pflanzeninhaltsstoffe, die in ihrer Struktur den Östrogenen ähneln. Phytoöstrogene sind z.B. in Extrakten aus dem Wurzelstock von Cimicifuga (Traubensilberkerze) enthalten. Sie mindern vor allem Hitzewallungen. Studien belegen ihre Wirksamkeit zum Beginn der Wechseljahre und ihre Verträglichkeit. Deren Wirkung setzt aber erst nach vier bis acht Wochen ein.
Ähnlich lindernd wirken Phytoöstrogene aus Rotklee-Extrakt: Das Genistein im Rotklee wirkt ebenfalls wie Östrogen. Rotklee enthält die gleichen Isoflavone wie Soja, aber höher konzentriert.
Welche Lebensmittel helfen: Phytoöstrogene befinden sich in Lebensmitteln wie Leinsamen und Sojabohnen. Die empfohlene Tagesmenge (75 mg) ist in einer Tasse Tofu, einer Tasse frischen oder einer halben Tasse getrockneten Sojabohnen enthalten.
Auch Homöopathie kann wirken. Gegen Beschwerden in den Wechseljahren sind auch homöopathische Mittel wirksam, wie die Uni-Klinik Heidelberg in einer Studie mit 1.250 Frauen feststellte. Die Frauen nahmen ein Komplexmittel, das Cimicifuga und Lachesis enthält. Bei 79 Prozent der Frauen verringerten sich die Symptome binnen zwölf Wochen. Besonders deutlich gingen die Hitzewallungen zurück.
PRÄMENSTRUELLE SCHMERZEN (PMS)
Mit zum Teil massiven Beschwerden vor der Monatsblutung hat etwa jede zweite Frau zu kämpfen. Die Symptome reichen von Gereiztheit, Blähungsgefühl, Brustspannen bis hin zu Depressionen, Wassereinlagerungen und Kopfschmerzen. Diese typischen Beschwerden des Prämenstruellen Syndroms (PMS) treten in der zweiten Zyklushälfte auf und verschwinden mit dem Beginn der Regelblutung wieder.
Spezielle Ernährung lindert: Vermehrte, aber leichte körperliche Aktivität sowie eine Ernährung mit erhöhtem Kohlenhydratanteil können die PMS-Symptome deutlich mindern. Zudem gilt: Nicht zu viel, aber auch nicht zu wenig Fett! Essen Frauen zu wenig Fett, können ihnen wichtige Ausgangsstoffe für die Hormonbildung fehlen. Zu empfehlen ist daher vor den Tagen eine vollwertige Mischkost. Zudem sollte die Kochsalzzufuhr eingeschränkt werden, da Salz die Flüssigkeitseinlagerung in das Gewebe unterstützt. Kaffeekonsum möglichst minimieren. Die beste Alternative ist hier grüner Tee.
Welche Medikamente helfen: Frauen mit Brustschmerzen können zudem Phytopharmaka einnehmen, die z.B. Mönchspfeffer (Vitex agnus castus) enthalten. Bei Frauen, die vor allem unter depressiven Verstimmungen leiden, hat sich die Behandlung mit Johanniskraut bewährt.
HARNWEGSINFEKTE
Bei Harnwegsinfekten (auch Blasenentzündung oder Zystitis genannt) verursachen Bakterien eine Entzündung des Gewebes, welches die Harnwege auskleidet. Symptome sind Brennen beim Wasserlassen (Dysurie) und häufiger Harndrang mit wenig Urinmenge (Pollakisurie). Da Bakterien häufig aus der Scheide aufsteigen, können Zäpfchen mit Milchsäurebakterien (Inhaltstoff Lactobacillus acidophilus) eine Infektion verhindern. Der Grund: Die Bakterien säuern das Scheiden-Milieu an, sorgen für ein physiologisches Gleichgewicht und lösen so eine Immunreaktion aus. Anwendung: Sechs Zäpfchen (Vagiflor R) werden über einen Zeitraum von drei Monaten appliziert. Studien belegen: Bei über 55 Prozent der Frauen wird so eine Infektion verhindert. Die Zäpfchen sind vor allem Frauen mit häufigen Harnwegsinfekten zu empfehlen.
INKONTINENZ
Etwa jede dritte Frau ab 50 ist mehr oder weniger inkontinent. Die Betroffenen können ihren Urin nicht mehr oder nicht immer bewusst zurück halten und den Zeitpunkt der Entleerung der Blase nicht selbst bestimmen. Gegen Belastungs- bzw. Stressinkontinenz kann jetzt eine Gel-Injektion helfen.
Gel dichtet Harnröhre ab: Mit einer feinen Nadel wird das Gel mit Hyaluronsäure in die Harnröhre injiziert. Dort werden die Partikel allmählich von Bindegewebe umwuchert, wodurch wieder ein sicherer Verschluss der Harnröhre möglich wird. Diese Methode dauert nur etwa 15 Minuten und kann ambulant vorgenommen werden. Das Implantat soll einige Jahre halten. Die Ergebnisse einer Pilot-Studie sind viel versprechend: Sechs Monate nach der Therapie waren bei 72 Prozent der Patientinnen die Symptome verschwunden oder deutlich gelindert. Die Kosten (ca. 980 €) werden bisher nur nach Einzelfallabsprache von den Kassen übernommen.
Hilfreich sind auch eine lokale Östrogentherapie und ein Beckenbodentraining (konservative Methode). Hier ist aber Geduld gefragt. Erste Erfolge gibt es erst nach frühestens zwei bis drei Wochen regelmäßigen Trainings. Bei etwa 60 Prozent der Patientinnen wird damit eine Besserung oder Heilung erzielt.
Übung mit einem Stuhl: Setze dich dafür auf einen Stuhl ohne Polster. Mache ein Hohlkreuz und kippe dabei dein Becken nach vorn. Jetzt spanne die Muskeln um die Harnröhre bzw. Scheide an, 10 bis 15 Sekunden Spannung halten. Danach entspannen. Täglich drei Mal 10 bis 15 Wiederholungen machen. Achte darauf, dass Bauch und Po nicht angespannt sind.
Elektrostimulation: Besteht wenig Reaktionsfähigkeit der Muskulatur bei der Aufforderung zum Anspannen, sollte zunächst eine Elektrostimulation erfolgen. Hierbei werden über Elektroden elektrische Impulse gegeben, wodurch sich die Beckenbodenmuskulatur zusammen zieht. Durch diese Stimulation wird die Muskulatur dicker und die Kontraktionsfähigkeit nimmt zu.
ÜBERAKTIVE BLASE
Frauen mit einer überaktiven Blase oder Dranginkontinenz hilft neben medikamentöser Therapie (neuerdings auch als nebenwirkungsarmes Pflaster anwendbar), auch ein Blasentraining, in dem die Frauen lernen, ihre Blase wieder besser zu kontrollieren.
VERSTOPFUNG
Unter häufig auftretenden Verstopfungen leiden fast ein Drittel aller Frauen. Die Ursachen sind vielfältig: Falsche Ernährung, Bewegungsmangel, psychische Faktoren, Medikamente oder als Symptom von Erkrankungen wie etwa bei Morbus Parkinson.
Sanfte Hilfe bei Verstopfung: Vor allem viel körperliche Bewegung und ausreichendes Trinken(2-3 l pro Tag) lindern die Probleme spürbar. Am besten gleich morgens nach dem Aufstehen 1 Glas lauwarmes Wasser oder Saft trinken, um den Darm anzuregen. Dem Stuhldrang bitte immer gleich nachgeben, um die Entleerung zu trainieren. Dazu eine leichte Bauchdeckenmassage (vom rechten Unterbauch dem Darm bis zum linken Unterbauch folgend) und eine Umstellung der Ernährung auf ballaststoffreiche Kost. Viele Ballaststoffe enthalten zum Beispiel Weizenkleie (53 Prozent, Weiße Bohnen (19 Prozent), Vollkorn-Produkte, Obst, Gemüse und Salate. Diese sollten in mehreren kleinen, statt in wenigen großen Mahlzeiten eingenommen werden. So bleibt der Darm in Bewegung. Zudem keinen Zucker und keine Süßigkeiten essen.
Vorsicht bei Abführmitteln: Immer nur kurzzeitig sollten darmreizende Mittel wie Aloe-Extrakt, Faulbaumrinde, Amerikanische Faulbaumrinde, Kreuzdornbeeren, Rhabarberwurzel, Sennesblätter und -früchte eingesetzt werden. Ihre Wirkung tritt zwar meist innerhalb von acht Stunden ein. Ihre Daueranwendung kann aber die Verstopfung verstärken.
Im Schnell-Check: Die neuesten Therapien für die 8 häufigsten Frauenleiden
Jede 9. Frau ist Brustkrebs gefährdet. Fehlernährung, Nikotin durch Rauchen und Bewegungsmangel fördern die Entstehung dieser Krebsart. Sportlerinnen und Normgewichtige haben ein geringeres statistisches Risiko um bis zu 50 Prozent! Über diese neuen Erkenntnisse und wirksame Hilfen u.a. gegen Cervixkrebs, Klimakterische Beschwerden, Harnweginfekte, Inkontinenz und weitere typische Frauenleiden hier ein prägnanter, schneller Überblick.
BRUSTKREBS
Das Risiko an Brustkrebs zu erkranken steigt bei Frauen ab 35 Jahren an. Die linke Brust ist etwas häufiger befallen als die rechte. In ca. 50 Prozent sitzt ein Tumor außen im oberen Bereich. Hormonelle Veränderungen, Umwelteinflüsse und Erbfaktoren können die Ursache sein. US-Ärzte haben jetzt entdeckt: Frauen, die fünf oder mehr Stunden pro Tag körperlich aktiv sind – egal ob bei der Hausarbeit, im Job oder durch Sport – haben ein 40 Prozent geringeres Brustkrebsrisiko gegenüber weniger aktiven Frauen. Regelmäßige Aktivität fördert die Frauen-Gesundheit und stärkt das weibliche Immunsystem gegen Brustkrebs.
Neue Chemotherapie vor der OP: Standard für alle Kliniken für Gynäkologie ist heute, dass 70 Prozent der großen Tumore Brust erhaltend operiert werden. Neu ist auch eine Antihormontherapie mit Aromatase-Hemmern, die das Tumorwachstum begrenzen, wenn die Tumore Östrogenrezeptoren haben. Einzelne Frauen mit speziellen Rezeptoren an den Tumorzellen, bei denen der Krebs Tochtergeschwülste gebildet hat, werden heute mit einer Antikörper-Therapie behandelt. Das Medikament HER2 (Heceptin) blockiert das Wachstum der entarteten Zellen. Die Überlebenschancen steigen mit dieser Therapie um über 40 Prozent.
CERVIXKREBS
Zellveränderungen am Muttermund sind erste Warnzeichen für einen Gebärmutterhalskrebs (Cervixkrebs). Auslöser sind zu 85 Prozent zwei Varianten der humanen Papillomaviren (HPV). Sie werden ausschließlich beim Geschlechtsverkehr übertragen. Frauenärzte machen bei Frauen ab dem 21. Lebensjahr jährlich einen Abstrich Der Abstrich ermöglicht die Früherkennung von Krebsvorstufen, und konnte seit 1971 das Auftreten des Krebses am Gebärmutterhals deutlich reduzieren.
Neue Impfung schützt: Derzeit sind in Deutschland die Impfstoffe Gardasil und Cervarix auf den Markt, die vor dieser Krebsart schützen. Gespritzt wird drei Mal (im Abstand von insgesamt sechs Monaten). Es werden keine Viren, sondern nur deren Eiweißhülle gespritzt. Diese Impfungen schützen sogar auch dann noch, wenn die HPV-Viren bereits im weiblichen Körper sind.
KLIMAKTERIUM
Lag die durchschnittliche Lebenserwartung der Frau 1870 noch bei 38 Jahren, so erreichen Frauen in Deutschland heute durchschnittlich 83 Jahre. Sie kommen mit der letzten Regelblutung zwischen dem 45. und 55. Lebensjahr in die Wechseljahre (Klimakterium). Zwei Drittel der Frauen klagen dann über unangenehme Beschwerden wie etwa Hitzewallungen, Herzrasen, Schweißausbrüche und/oder seelische Verstimmungen. Hauptursache ist der rapide Rückgang der körpereigenen Östrogenproduktion. In diesen Fällen ist die beste Hilfe – bei Beachtung der Gegenanzeigen – der Ersatz der fehlenden Hormone, die in vielerlei Anwendungsformen gegeben werden können.
Bei einigen Symptomen können Phytoöstrogene helfen: Es handelt sich dabei um Pflanzeninhaltsstoffe, die in ihrer Struktur den Östrogenen ähneln. Phytoöstrogene sind z.B. in Extrakten aus dem Wurzelstock von Cimicifuga (Traubensilberkerze) enthalten. Sie mindern vor allem Hitzewallungen. Studien belegen ihre Wirksamkeit zum Beginn der Wechseljahre und ihre Verträglichkeit. Deren Wirkung setzt aber erst nach vier bis acht Wochen ein.
Ähnlich lindernd wirken Phytoöstrogene aus Rotklee-Extrakt: Das Genistein im Rotklee wirkt ebenfalls wie Östrogen. Rotklee enthält die gleichen Isoflavone wie Soja, aber höher konzentriert.
Welche Lebensmittel helfen: Phytoöstrogene befinden sich in Lebensmitteln wie Leinsamen und Sojabohnen. Die empfohlene Tagesmenge (75 mg) ist in einer Tasse Tofu, einer Tasse frischen oder einer halben Tasse getrockneten Sojabohnen enthalten.
Auch Homöopathie kann wirken. Gegen Beschwerden in den Wechseljahren sind auch homöopathische Mittel wirksam, wie die Uni-Klinik Heidelberg in einer Studie mit 1.250 Frauen feststellte. Die Frauen nahmen ein Komplexmittel, das Cimicifuga und Lachesis enthält. Bei 79 Prozent der Frauen verringerten sich die Symptome binnen zwölf Wochen. Besonders deutlich gingen die Hitzewallungen zurück.
PRÄMENSTRUELLE SCHMERZEN (PMS)
Mit zum Teil massiven Beschwerden vor der Monatsblutung hat etwa jede zweite Frau zu kämpfen. Die Symptome reichen von Gereiztheit, Blähungsgefühl, Brustspannen bis hin zu Depressionen, Wassereinlagerungen und Kopfschmerzen. Diese typischen Beschwerden des Prämenstruellen Syndroms (PMS) treten in der zweiten Zyklushälfte auf und verschwinden mit dem Beginn der Regelblutung wieder.
Spezielle Ernährung lindert: Vermehrte, aber leichte körperliche Aktivität sowie eine Ernährung mit erhöhtem Kohlenhydratanteil können die PMS-Symptome deutlich mindern. Zudem gilt: Nicht zu viel, aber auch nicht zu wenig Fett! Essen Frauen zu wenig Fett, können ihnen wichtige Ausgangsstoffe für die Hormonbildung fehlen. Zu empfehlen ist daher vor den Tagen eine vollwertige Mischkost. Zudem sollte die Kochsalzzufuhr eingeschränkt werden, da Salz die Flüssigkeitseinlagerung in das Gewebe unterstützt. Kaffeekonsum möglichst minimieren. Die beste Alternative ist hier grüner Tee.
Welche Medikamente helfen: Frauen mit Brustschmerzen können zudem Phytopharmaka einnehmen, die z.B. Mönchspfeffer (Vitex agnus castus) enthalten. Bei Frauen, die vor allem unter depressiven Verstimmungen leiden, hat sich die Behandlung mit Johanniskraut bewährt.
HARNWEGSINFEKTE
Bei Harnwegsinfekten (auch Blasenentzündung oder Zystitis genannt) verursachen Bakterien eine Entzündung des Gewebes, welches die Harnwege auskleidet. Symptome sind Brennen beim Wasserlassen (Dysurie) und häufiger Harndrang mit wenig Urinmenge (Pollakisurie). Da Bakterien häufig aus der Scheide aufsteigen, können Zäpfchen mit Milchsäurebakterien (Inhaltstoff Lactobacillus acidophilus) eine Infektion verhindern. Der Grund: Die Bakterien säuern das Scheiden-Milieu an, sorgen für ein physiologisches Gleichgewicht und lösen so eine Immunreaktion aus. Anwendung: Sechs Zäpfchen (Vagiflor R) werden über einen Zeitraum von drei Monaten appliziert. Studien belegen: Bei über 55 Prozent der Frauen wird so eine Infektion verhindert. Die Zäpfchen sind vor allem Frauen mit häufigen Harnwegsinfekten zu empfehlen.
INKONTINENZ
Etwa jede dritte Frau ab 50 ist mehr oder weniger inkontinent. Die Betroffenen können ihren Urin nicht mehr oder nicht immer bewusst zurück halten und den Zeitpunkt der Entleerung der Blase nicht selbst bestimmen. Gegen Belastungs- bzw. Stressinkontinenz kann jetzt eine Gel-Injektion helfen.
Gel dichtet Harnröhre ab: Mit einer feinen Nadel wird das Gel mit Hyaluronsäure in die Harnröhre injiziert. Dort werden die Partikel allmählich von Bindegewebe umwuchert, wodurch wieder ein sicherer Verschluss der Harnröhre möglich wird. Diese Methode dauert nur etwa 15 Minuten und kann ambulant vorgenommen werden. Das Implantat soll einige Jahre halten. Die Ergebnisse einer Pilot-Studie sind viel versprechend: Sechs Monate nach der Therapie waren bei 72 Prozent der Patientinnen die Symptome verschwunden oder deutlich gelindert. Die Kosten (ca. 980 €) werden bisher nur nach Einzelfallabsprache von den Kassen übernommen.
Hilfreich sind auch eine lokale Östrogentherapie und ein Beckenbodentraining (konservative Methode). Hier ist aber Geduld gefragt. Erste Erfolge gibt es erst nach frühestens zwei bis drei Wochen regelmäßigen Trainings. Bei etwa 60 Prozent der Patientinnen wird damit eine Besserung oder Heilung erzielt.
Übung mit einem Stuhl: Setze dich dafür auf einen Stuhl ohne Polster. Mache ein Hohlkreuz und kippe dabei dein Becken nach vorn. Jetzt spanne die Muskeln um die Harnröhre bzw. Scheide an, 10 bis 15 Sekunden Spannung halten. Danach entspannen. Täglich drei Mal 10 bis 15 Wiederholungen machen. Achte darauf, dass Bauch und Po nicht angespannt sind.
Elektrostimulation: Besteht wenig Reaktionsfähigkeit der Muskulatur bei der Aufforderung zum Anspannen, sollte zunächst eine Elektrostimulation erfolgen. Hierbei werden über Elektroden elektrische Impulse gegeben, wodurch sich die Beckenbodenmuskulatur zusammen zieht. Durch diese Stimulation wird die Muskulatur dicker und die Kontraktionsfähigkeit nimmt zu.
ÜBERAKTIVE BLASE
Frauen mit einer überaktiven Blase oder Dranginkontinenz hilft neben medikamentöser Therapie (neuerdings auch als nebenwirkungsarmes Pflaster anwendbar), auch ein Blasentraining, in dem die Frauen lernen, ihre Blase wieder besser zu kontrollieren.
VERSTOPFUNG
Unter häufig auftretenden Verstopfungen leiden fast ein Drittel aller Frauen. Die Ursachen sind vielfältig: Falsche Ernährung, Bewegungsmangel, psychische Faktoren, Medikamente oder als Symptom von Erkrankungen wie etwa bei Morbus Parkinson.
Sanfte Hilfe bei Verstopfung: Vor allem viel körperliche Bewegung und ausreichendes Trinken(2-3 l pro Tag) lindern die Probleme spürbar. Am besten gleich morgens nach dem Aufstehen 1 Glas lauwarmes Wasser oder Saft trinken, um den Darm anzuregen. Dem Stuhldrang bitte immer gleich nachgeben, um die Entleerung zu trainieren. Dazu eine leichte Bauchdeckenmassage (vom rechten Unterbauch dem Darm bis zum linken Unterbauch folgend) und eine Umstellung der Ernährung auf ballaststoffreiche Kost. Viele Ballaststoffe enthalten zum Beispiel Weizenkleie (53 Prozent, Weiße Bohnen (19 Prozent), Vollkorn-Produkte, Obst, Gemüse und Salate. Diese sollten in mehreren kleinen, statt in wenigen großen Mahlzeiten eingenommen werden. So bleibt der Darm in Bewegung. Zudem keinen Zucker und keine Süßigkeiten essen.
Vorsicht bei Abführmitteln: Immer nur kurzzeitig sollten darmreizende Mittel wie Aloe-Extrakt, Faulbaumrinde, Amerikanische Faulbaumrinde, Kreuzdornbeeren, Rhabarberwurzel, Sennesblätter und -früchte eingesetzt werden. Ihre Wirkung tritt zwar meist innerhalb von acht Stunden ein. Ihre Daueranwendung kann aber die Verstopfung verstärken.
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