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Achtsamkeit: Tipps, wie du im Alltag achtsamer wirst
Achtsamkeit: Tipps, wie du im Alltag achtsamer wirst

Quelle: Unsplash

Gesundheit

Achtsamkeit: Tipps, wie du im Alltag achtsamer wirst

Viele von uns kennen das Gefühl, komplett ausgepowert zu sein und trotzdem weiter zu arbeiten, obwohl es an die Substanz geht. Oder wenn es in der Partnerschaft, der Kindererziehung oder im Freundeskreis gerade nicht so optimal läuft und wir aller Vernunft zum Trotz so tun, als wäre alles in bester Ordnung. Ignoranz, statt Probleme anzusprechen und zu lösen, kann krank machen. Wer seine Grenzen und Möglichkeiten nicht kennt und denkt, Probleme würde sich von selbst lösen, wird früher oder später merken, dass dies ein Irrtum ist.

Postkarte-Achtsamkeit

Was folgt, sind nicht selten ein Burnout, eine gescheiterte Partnerschaft oder der Verlust von Freunden. Probleme erkennen, sie anzusprechen und offensiv nach Lösungen suchen, schafft man nur mit. Achtsamkeit. Den achtsamen und bewussten Umgang mit sich selbst und mit anderen zu erlernen, die eigenen Stärken und Schwächen auszutesten und seine Grenzen und Bedürfnisse zu kennen, führt zu einem gesunden Selbstbewusstsein, einer harmonischen und gleichberechtigten Partnerschaft und zu Erfolg im Job. Wir haben für euch sechs kluge Tipps aufgeschrieben, die euch dabei helfen können, das zu erreichen.

Tipp 1: Selbstakzeptanz

Mal ehrlich: Wie oft hat euch eure innere Stimme schon gesagt: Du bist nicht gut genug, du hast kein Talent, bist im Job ungeschickt und unsensibel oder hast den Partner enttäuscht? Wer immer nur negativ über sich denkt, gerät in einen Teufelskreis, der nicht leicht zu durchbrechen ist. Fakt ist: Alle Menschen sind unterschiedlich – zum Glück – denn wenn alle gleich wären, wäre das Leben extrem langweilig. Jeder hat Schwächen und Stärken – wichtig ist nur, dass man sie kennt. Schüchternheit oder Angst, sind ebenso menschlichen Eigenschaften wie ein ungeduldiges oder aufbrausendes Verhalten. Kein Mensch ist perfekt, aber leider wird oft genau von uns erwartet. Daraus resultieren überhöhte Ansprüche an sich selbst, ein übertriebener Perfektionsanspruch und – was noch schlimmer ist – Selbstverurteilung. Das ist extrem schädlich und kann zu Depressionen oder Panik-Attacken führen. Deshalb ist es wichtig, seine Schwächen und Stärken zu kennen und diese zu akzeptieren. Die Selbstakzeptanz umfasst natürlich auch eine gesunde Selbstkritik und den Mut, ehrlich zu sich zu sein. Nach der Selbstakzeptanz rücken die Stärken in den Vordergrund, ihr werdet optimistischer und mit steigendem Selbstbewusstsein stellen sich mehr Erfolge ein.

Tipp 2: Achtsamkeit im Alltag

Der Weg, sich selbst zu akzeptieren, klappt natürlich nicht über Nacht. Es ist ein Prozess, der Zeit und Geduld braucht, sich selbst positiv und achtsam zu begegnen. Nehmt euch vor, die Achtsamkeit im Alltag aktiv zu trainieren. Macht euch einen Plan und beginnt damit, jeden Tag fünf Minuten in euch hinein zu hören, wie es euch geht. Seid ihr traurig, aufgewühlt, wütend, gestresst, glücklich, gleichgültig oder müde? Schreibt eure Gedanken in ein Achtsamkeitsbuch und erweitert die „Achtsamkeitszeit“ langsam. Gönnt euch die Gelegenheit, wahrzunehmen, wie es euch geht und versucht mit dieser Erkenntnis achtsam umzugehen. Ihr müsst eure Gedanken mit niemandem teilen, es ist allein eure Erkenntnis. Wer aber eine Vertrauensperson hat, mit der er reden kann, sollte das tun, denn wer über Sorgen und Probleme redet, versteht sie besser.

Tipp 3: Fürsorge für sich selbst

Selbstfürsorge heißt, die eigenen Bedürfnisse in den Vordergrund zu stellen. Verantwortung an andere abzugeben und einfach mal an sich zu denken – doch damit tun sich Frauen leider besonders schwer. Viele haben es im Elternhaus einfach nicht gelernt, dass sie nicht permanent für andere da sein müssen. Er wird vorausgesetzt, dass Frauen sich schon „kümmern“ und das führt zu Frustration und Unzufriedenheit. Deshalb müssen Frauen mehr an sich selbst denken. Denn zur Achtsamkeit gehört auch, sich Zeit für einen Spaziergang zu nehmen, ein gutes Buch zu lesen oder mit einer Freundin ins Kino oder ins Konzert zu gehen – und zwar ohne schlechtes Gewissen.

Tipp 4: Lernen NEIN zu sagen

Besonders Frauen fällt es schwer, die Bitten bzw. Forderungen von Partnern oder Kollegen abzulehnen und auch mal Nein zu sagen. Sofort bekommen sie ein schlechtes Gewissen, wenn sie nicht geholfen haben oder eingesprungen sind. Aus Angst, einen Streit zu verursachen oder als Egoistin wahrgenommen zu werden, tun sie Dinge, die sie eigentlich gern ablehnen würden. Doch zur Achtsamkeit mit sich selbst, gehört auch, NEIN-Sagen zu erlernen. Nicht die Frauen sollten über Fairness oder Egoismus nachdenken, sondern die, die von Frauen die ständige „Verfügbarkeit“ und „Hilfe“ erwarten. Nein zu sagen, ist eine Frage von Selbstachtung und die kann erlernt werden – vielleicht in einem Rollenspiel mit einer Freundin. Wer öfter NEIN sagt, bekommt ein stärkeres Selbstbewusstsein und wird bald respektvoller behandelt.

Tipp 5: Selbstkritik und Fehlersuche

Viele Frauen sind ständig in Angst, dass sie Fehler machen könnten – vor allem, wenn sie perfektionistisch veranlagt sind. Aber: Perfektionismus kann auf Dauer krank machen und die Angst vor möglichen Fehlern fördern. Die Folge können Daueranspannung und Stress sein. Wichtig ist, sich selbst wohlwollend zu betrachten und Fehler zu analysieren. Schuldzuweisungen schwächen das Selbstwertgefühl und ändern überhaupt nichts. Besser ist, nach einer Möglichkeit zu suchen, den Fehler nicht zu wiederholen und sich einer konstruktiven Selbstkritik zu stellen. Wie sagt ein altes Sprichwort: Erfahrungen machen klug. Und: Sich selbst einen Fehler zu verzeihen (Selbstvergebung) stärkt die eigene Persönlichkeit.

Tipp 6: Persönliche Stärken formulieren

Den meisten Frauen können „locker“ ihre Schwächen benennen, aber sobald es um ihre Stärken geht, fehlen ihnen die Worte. Viele meinen, keine besonderen Talente, Fähigkeiten oder Stärken zu besitzen. Sie konzentrieren sich lieber darauf, die eigenen Schwächen zu bekämpfen, als sich auf ihre Kompetenzen zu konzentrieren. Sie zweifeln an sich, statt sich und den eigenen Fähigkeiten zu vertrauen. Jede von uns sollte überlegen, was andere Menschen an ihnen mögen. Wofür werden wir gelobt, geschätzt oder bewundert? Wofür bekommen wir Komplimente vom Partner, von den Kindern, der Freundin und den Kollegen, weil wir etwas besonders gut geschafft haben? Schreibt eure Stärken auf eine Liste. Wann und von wem wurdet ihr gelobt, weil ihr etwas besonders gut hinbekommen hab? Ihr werdet staunen, wie lang diese Liste wird. Denn wer Selbstvertrauen hat, konstruktive Selbstkritik übt und ein gesundes Selbstbewusstsein entwickelt, geht achtsam mit sich um.


Betty arbeitet als freie Journalistin und ist Herausgeberin im Verlag Berliner Journalisten. Im Ullstein-Verlag veröffentlichte sie drei Sachbücher zu den Themen Europa, Verbraucherrecht und der Gleichstellung allein erziehender Mütter.

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