Unsere Verdauung ist sensibel. Und vor allem eine ungesunde Lebensführung mag der Darm überhaupt nicht. Denn dann wird er träge. Die unangenehme Folge: Verstopfung. Fast jede dritte Frau in Deutschland leidet regelmäßig darunter. In den meisten Fällen sind die Ursachen aber harmlos und schnell behandelbar. Was dann hilft und wie du vorbeugen kannst.
Wie häufig ist denn für einen Stuhlgang normal?
Das lässt sich nicht pauschal beantworten. Denn jeder Mensch hat seinen eigenen, ganz individuellen Stuhlgang-Rhythmus. Der reicht von drei Mal täglich bis drei Mal pro Woche. Von einer Verstopfung spricht man erst dann, wenn sich die Stuhlgang-Frequenz wirklich auffällig verringert. Wenn der Stuhl zudem sehr hart ist und regelrecht rausgepresst werden muss, mitunter sogar schmerzhaft, dann sollte man nach den Gründen dafür suchen.
Was sind die häufigsten Ursachen für Stuhlprobleme?
Eine so genannte Verstopfung kann recht viele Ursachen haben. Die häufigste ist eine Kombination aus ballaststoffarmer Ernährung sowie Flüssigkeits- und Bewegungsmangel. Weitere mögliche Auslöser sind beispielsweise Darm- und Stoffwechselkrankheiten, Abführmittelmissbrauch, spezielle Medikamente (z. B. bestimmte Schmerzmittel), Ernährungsumstellung (z. B. auf Reisen) oder auch eine Schwangerschaft. Meist kommt es dadurch zu einer Funktionsstörung des darmeigenen Nervensystems.
Womit kann man einen trägen Darm wieder auf „Trab“ bringen?
Hauptsächlich durch die richtige Ernährung. Denn alle Lebensmittel, die ballaststoff- und faserreich sind, sorgen nicht nur für mehr Stuhl. Sie machen ihn auch insgesamt wieder weicher. Esse deshalb möglichst häufig Kleie und Leinsamen. Auch viel Obst und Gemüse gehören auf den Tisch. Besonders Pflaumen und Feigen „lösen“ eine Verstopfung wieder auf und wirken auch vorbeugend. Weiche das Obst über Nacht in etwas Wasser ein. Obstbrei und Sud darfst du dann am nächsten Morgen beispielsweise in einem Müsli genießen. Süße besser mit Milchzucker. Er wirkt nicht nur anregend auf die Verdauung, sondern stabilisiert auch die Darmflora. Ein altes Hausmittel gegen Verstopfung ist übrigens rohes Sauerkraut. Die darin enthaltenen Milchsäurebakterien regen den Darm an. Tipp: Esse vor jeder Mahlzeit einen Esslöffel Sauerkraut. Vermeide bei Verstopfung vor allem alles Fettige und Süße sowie Produkte aus weißem Mehl.
Auch Flüssigkeit hilft. Wie viel braucht denn der Darm?
Reichlich! Hat der Darm davon zu wenig zur Verfügung, wird der Stuhl hart und kann nur schwer weiter transportiert werden. Deshalb solltest du noch vor dem Frühstück bereits ein Glas stilles Wasser (Zimmertemperatur) trinken, am besten mit einem Esslöffel Apfelessig. Das bringt die Darmmuskulatur in Schwung. Über den Tag verteilt braucht der Darm mindestens zwei Liter Wasser, Saftschorlen oder Tees, um aktiv zu bleiben. Wer dem Darm etwas besonders Gutes tun möchte, trinkt drei Mal am Tag zwei Esslöffel Flohsamen (Plantago ovata, Apotheke) in Wasser aufgelöst.
Hilft auch Bewegung gegen eine träge Verdauung?
Unbedingt! Mangelnde Bewegung lässt auch den Darm erschlaffen. Deshalb gilt: Benutze die Treppen statt den Aufzug. Setze dich aufs Fahrrad statt ins Auto. Betreibe drei Mal pro Woche für mindestens 30 Minuten eine Ausdauersportart. Und: Gönne deinem Bauch bzw. deinem Dickdarm zwischendurch mal eine kleine Massage. Reibe dazu den Unterbauch sanft im Uhrzeigersinn. So wird die Darmbewegung gefördert.
Wenn das nicht hilft – darf man dann auch Abführmittel nehmen?
Bitte nur selten und auch nur im Notfall! Abführende Medikamente – so genannte Laxantien – sollten zudem auch nur kurzfristig angewendet werden. Wer nämlich häufig auf sie zurückgreift, verstärkt damit noch die Darmträgheit und damit sein Stuhlgang-Problem.
Wann muss ich mit einer Verstopfung zum Arzt gehen?
Immer dann, wenn die Verstopfung länger anhält und mit den beschriebenen Maßnahmen nicht verschwindet. Unbedingt zum Arzt gehen solltest du auch bei folgenden Begleitbeschwerden: Durchfall und Verstopfung im Wechsel, Bauchschmerzen oder -krämpfe, Appetitlosigkeit, Gewichtsverlust, Schleim oder Blut im Stuhl, ungewöhnliche Stuhlfarbe sowie starke Schmerzen beim Stuhlgang.
3 Tipps: Wie du deinen Darm „erziehen“ kannst
+ Sobald du das Gefühl hast zu müssen, gehe auch auf die Toilette. Denn wer öfter seinen Stuhldrang unterdrückt, muss mit Verstopfung rechnen.
+ Nimm dir für den Toilettengang ruhig Zeit und erzwinge nichts. Presse den Stuhl nicht heraus. Denn das kann zu Einrissen in der Analregion (Fissuren) und Hämorrhoiden führen.
+ Kurble deinen Darm durch eine gesunde Lebensführung an. Darauf solltest du achten: ballaststoffreiches Essen (Vollkornprodukte, Obst, Gemüse), pro Tag 2 Liter Flüssigkeit trinken, viel Bewegung bei möglichst wenig Stress
Wieder Bewegung im Darm: Die besten Hilfen bei Verstopfung
Unsere Verdauung ist sensibel. Und vor allem eine ungesunde Lebensführung mag der Darm überhaupt nicht. Denn dann wird er träge. Die unangenehme Folge: Verstopfung. Fast jede dritte Frau in Deutschland leidet regelmäßig darunter. In den meisten Fällen sind die Ursachen aber harmlos und schnell behandelbar. Was dann hilft und wie du vorbeugen kannst.
Wie häufig ist denn für einen Stuhlgang normal?
Das lässt sich nicht pauschal beantworten. Denn jeder Mensch hat seinen eigenen, ganz individuellen Stuhlgang-Rhythmus. Der reicht von drei Mal täglich bis drei Mal pro Woche. Von einer Verstopfung spricht man erst dann, wenn sich die Stuhlgang-Frequenz wirklich auffällig verringert. Wenn der Stuhl zudem sehr hart ist und regelrecht rausgepresst werden muss, mitunter sogar schmerzhaft, dann sollte man nach den Gründen dafür suchen.
Was sind die häufigsten Ursachen für Stuhlprobleme?
Eine so genannte Verstopfung kann recht viele Ursachen haben. Die häufigste ist eine Kombination aus ballaststoffarmer Ernährung sowie Flüssigkeits- und Bewegungsmangel. Weitere mögliche Auslöser sind beispielsweise Darm- und Stoffwechselkrankheiten, Abführmittelmissbrauch, spezielle Medikamente (z. B. bestimmte Schmerzmittel), Ernährungsumstellung (z. B. auf Reisen) oder auch eine Schwangerschaft. Meist kommt es dadurch zu einer Funktionsstörung des darmeigenen Nervensystems.
Womit kann man einen trägen Darm wieder auf „Trab“ bringen?
Hauptsächlich durch die richtige Ernährung. Denn alle Lebensmittel, die ballaststoff- und faserreich sind, sorgen nicht nur für mehr Stuhl. Sie machen ihn auch insgesamt wieder weicher. Esse deshalb möglichst häufig Kleie und Leinsamen. Auch viel Obst und Gemüse gehören auf den Tisch. Besonders Pflaumen und Feigen „lösen“ eine Verstopfung wieder auf und wirken auch vorbeugend. Weiche das Obst über Nacht in etwas Wasser ein. Obstbrei und Sud darfst du dann am nächsten Morgen beispielsweise in einem Müsli genießen. Süße besser mit Milchzucker. Er wirkt nicht nur anregend auf die Verdauung, sondern stabilisiert auch die Darmflora. Ein altes Hausmittel gegen Verstopfung ist übrigens rohes Sauerkraut. Die darin enthaltenen Milchsäurebakterien regen den Darm an. Tipp: Esse vor jeder Mahlzeit einen Esslöffel Sauerkraut. Vermeide bei Verstopfung vor allem alles Fettige und Süße sowie Produkte aus weißem Mehl.
Auch Flüssigkeit hilft. Wie viel braucht denn der Darm?
Reichlich! Hat der Darm davon zu wenig zur Verfügung, wird der Stuhl hart und kann nur schwer weiter transportiert werden. Deshalb solltest du noch vor dem Frühstück bereits ein Glas stilles Wasser (Zimmertemperatur) trinken, am besten mit einem Esslöffel Apfelessig. Das bringt die Darmmuskulatur in Schwung. Über den Tag verteilt braucht der Darm mindestens zwei Liter Wasser, Saftschorlen oder Tees, um aktiv zu bleiben. Wer dem Darm etwas besonders Gutes tun möchte, trinkt drei Mal am Tag zwei Esslöffel Flohsamen (Plantago ovata, Apotheke) in Wasser aufgelöst.
Hilft auch Bewegung gegen eine träge Verdauung?
Unbedingt! Mangelnde Bewegung lässt auch den Darm erschlaffen. Deshalb gilt: Benutze die Treppen statt den Aufzug. Setze dich aufs Fahrrad statt ins Auto. Betreibe drei Mal pro Woche für mindestens 30 Minuten eine Ausdauersportart. Und: Gönne deinem Bauch bzw. deinem Dickdarm zwischendurch mal eine kleine Massage. Reibe dazu den Unterbauch sanft im Uhrzeigersinn. So wird die Darmbewegung gefördert.
Wenn das nicht hilft – darf man dann auch Abführmittel nehmen?
Bitte nur selten und auch nur im Notfall! Abführende Medikamente – so genannte Laxantien – sollten zudem auch nur kurzfristig angewendet werden. Wer nämlich häufig auf sie zurückgreift, verstärkt damit noch die Darmträgheit und damit sein Stuhlgang-Problem.
Wann muss ich mit einer Verstopfung zum Arzt gehen?
Immer dann, wenn die Verstopfung länger anhält und mit den beschriebenen Maßnahmen nicht verschwindet. Unbedingt zum Arzt gehen solltest du auch bei folgenden Begleitbeschwerden: Durchfall und Verstopfung im Wechsel, Bauchschmerzen oder -krämpfe, Appetitlosigkeit, Gewichtsverlust, Schleim oder Blut im Stuhl, ungewöhnliche Stuhlfarbe sowie starke Schmerzen beim Stuhlgang.
3 Tipps: Wie du deinen Darm „erziehen“ kannst
+ Sobald du das Gefühl hast zu müssen, gehe auch auf die Toilette. Denn wer öfter seinen Stuhldrang unterdrückt, muss mit Verstopfung rechnen.
+ Nimm dir für den Toilettengang ruhig Zeit und erzwinge nichts. Presse den Stuhl nicht heraus. Denn das kann zu Einrissen in der Analregion (Fissuren) und Hämorrhoiden führen.
+ Kurble deinen Darm durch eine gesunde Lebensführung an. Darauf solltest du achten: ballaststoffreiches Essen (Vollkornprodukte, Obst, Gemüse), pro Tag 2 Liter Flüssigkeit trinken, viel Bewegung bei möglichst wenig Stress
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