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Von Atmosphäre bis Zwischentöne: So schaffst du ein gutes Klima im Büro
Von Atmosphäre bis Zwischentöne: So schaffst du ein gutes Klima im Büro

Quelle: Marc Mueller / Pexels

Arbeit

Von Atmosphäre bis Zwischentöne: So schaffst du ein gutes Klima im Büro

Im Büro arbeiten täglich Millionen Deutsche. Um konzentriert und leistungsstark zu bleiben, kommt es auf Luft, Licht und Farben an. Und auch der Umgang mit sich selbst spielt eine Rolle. Mit diesen einfachen Tipps lässt sich ein gutes Büro-Klima schaffen

MIT PFLANZEN DURCHATMEN

Sind im Büro Zimmerpflanzen erlaubt? Gut so! US-amerikanische Wissenschaftler fanden heraus, dass sie entspannend auf die Psyche wirken. In ihrer Nähe fühlen wir uns wohler und ausgeglichener, als in kahlen Räumen. Zudem fördern sie die Konzentration und Leistungsfähigkeit.

Grüne Luftbefeuchter: Vor allem in klimatisierten Räumen fällt die Luftfeuchte schnell unter 30 Prozent. So trockene Luft reizt die Schleimhäute in Nase und Hals. Auch Augen und Haut leiden unter dem „Wüsten-Effekt“. Hier reichen schon zwei bis drei Grünpflanzen im Raum. Sie geben das Gießwasser zu ca. 95 Prozent an die Zimmerluft ab. Bei 50 bis 60 Prozent Luftfeuchte fühlen wir uns übrigens am wohlsten.

Sauerstoff-Produzenten: Aus dem Bio-Unterricht kennen wir noch die Photosynthese. Dabei nutzt die Pflanze Kohlendioxid und Wasser plus Licht, um Glukose zu erzeugen. Quasi als „Abfallprodukt“ entsteht dabei Sauerstoff, den sie an die Zimmerluft abgibt.

Giftstoff-Filter: In Teppichböden, Stoffen, Möbeln und Wandfarben steckt noch immer meist viel Chemie. Auch Drucker und Kopierer erzeugen Raumgifte. Dagegen helfen bestimmte Pflanzen. Sie enthalten spezielle Enzyme, die z.B. Schadstoffe wie Formaldehyd, Ammoniak, Xylol oder Toluol in unbedenkliche Naturstoffe wie Aminosäuren und Zucker umwandeln.

Die 3 besten Grünpflanzen fürs Büro

Arecapalme: Die schnell wachsende Palme ist nicht nur dekorativ, sie gehört auch zu den besten Luftbefeuchtern. Denn sie gibt 97 Prozent (!) des Gießwassers an die Raumluft ab. Bis zu 1 Liter pro Tag! Und sie filtert Raumgifte wie Xylol, Toluol, Formaldehyd aus der Luft.

Dracaena: Die auch als Drachenbaum bekannte, schnell wachsende Pflanze mit großem Blattwerk ist ideal für Büros. Sie bekämpft das zu „Wüstenklima“. Drei Quadratmeter Blattfläche geben pro Tag ca. 1 Liter Wasser an die Raumluft ab. Zudem nehmen ihre Blätter und Wurzeln so viele Schadstoffe (z.B. Benzol, Formaldehyd) auf wie sonst kaum eine andere Pflanze. Die Büroluft wird regelrecht gefiltert und mit Sauerstoff angereichert. Zudem fungieren die Blätter auch als Schalldämpfer.

Ficus: Der Ficus benjamina ist auch unter dem Namen Birkenfeige sehr bekannt und beliebt. Aus gutem Grund. Auch er entzieht der Raumluft giftige Gase (v.a. aus Kunststoffen, Lacken, Klebemittel) und gibt am Tag viel Sauerstoff ab. Zudem wirkt er als Luftbefeuchter und sorgt für eine anregende Atmosphäre. Achtung! Nicht geeignet für Allergiker.

MIT DEN OPTIMALEN FARBEN ARBEITEN

Meist hat man als Mitarbeiter zwar keinen Einfluss auf die farbliche Gestaltung von Bürowänden, Böden, Möbeln etc. Doch auch mit kleinen Farbinseln beispielsweise durch Schreibtischschoner, Lampenschirme, Blumensträußen und sogar der persönlichen Farbwahl bei der Kleidung lassen sich kleine Wunder bewirken.

Sogar die Haut „nimmt“ Farben auf: Das menschliche Farbspektrum reicht von Infrarotstrahlen (warme Energie/Farben) bis hin zu Ultraviolettstrahlen (kalte Energie/Farben). Diese Lichtschwingungen und Energien nimmt nicht nur das Augen, sondern auch die Haut auf. In den Körperzellen werden diese physikalischen Farb-Reize in Nervenimpulse umgewandelt und zum Gehirn geleitet. Dort lösen sie Reaktionen aus, die Wohlbefinden und Stimmungen stark beeinflussen.

Und diese Farben sind echte „Bürofreunde“:

GRÜN beruhigt die Nerven: Aufgrund seiner Naturnähe wirkt es beruhigend und harmonisierend. Grün ist die ausgleichendste Farbe zwischen den kalten und warmen Tönen. Daher sorgt sie für innere Harmonie. In Büroräumen beruhigt Grün das vegetative Nervensystem, baut Anspannung sowie Nervosität ab, reguliert innere Erregungszustände, macht ausgeglichener und steigert das Wohlbefinden. Aus diesem Grund sind übrigens auch Schultafeln grün. Die Farbe erhöht das Konzentrationsvermögen ohne zu ermüden. Mit Grün vergeht zudem die Zeit scheinbar schneller und wir empfinden Geräusche weniger laut. GELB hebt die Stimmung: Es ist die Farbe, die für Gold und Wärme steht. Gelb besitzt eine heitere, muntere, sanft reizende Eigenschaft. Es ist die Farbe der Sonnengötter (Helios, Apollo, Sol) und ist so auch die Farbe des Sommers. Vor allem goldgelbe Farbtöne wirken befreiend auf die Seele, geistig belebend und erheiternd. Sie bewirken Offenheit, Kraft und innere Klarheit. Gelbtöne fördern Konzentration, Gedächtnisleistung sowie Gespräche. Es ist also ideal für Konferenzräume. Zudem lässt es kleine Räume größer erscheinen.

ORANGE steigert die Arbeitsfreude: Als Mischfarbe aus dem warmen Gelb und Rot steht Orange für Lebensfreude und Inspiration, aber auch für Spontanität, Kontaktfreude und Geselligkeit. Es gilt als „soziale“ Farbe und wirkt besonders gut auf Frauen. Orange baut Stress ab, wirkt entkrampfend und hellt die Stimmung auf. Da Orange zudem gleichzeitig anregend und entspannend wirkt, weckt es auch die Arbeitsfreude. Vor allem wer kreativ arbeitet, ist mit Orange gut beraten.

MEHR AUF SICH SELBST ACHTEN

Wir hetzen durch den Arbeitsalltag, richten uns allzu oft nach den Erwartungen anderer aus, Sorgen und Ängste belasten uns. Höchste Zeit, ganz bewusst etwas für dich selbst zu tun:

  • Die Anforderungen im Job werden fast überall immer härter. Dafür braucht es ein Gegengewicht. Am besten durch Zeitinseln und Orte, wo du ganz bei dir sein kannst. Nimm dir bewusst Auszeiten im Alltag. Denke dann einfach nur an dich selbst.
  • Wer sich erschöpft fühlt, sollte zum Beispiel bei einem kleinen Spaziergang (etwa in der Mittagspause) ganz mit sich allein sein. Mal nichts vorweisen, nichts beweisen, nichts rechtfertigen zu müssen, bringt innere Ruhe zurück.
  • Viele Menschen sind ausgebrannt, weil sie täglich einer regelrechten Flut von Informationen, Erwartungen und Eindrücken ausgesetzt sind. Dann Ruhe zu finden, ist gar nicht so einfach. Doch sogar im Großraumbüro kann man sich für ein paar Minuten quasi nach innen verziehen. Das merken die Anderen gar nicht.
  • Heute wird häufig suggeriert, das alles machbar sei. Man müsse nur „dranbleiben“. Doch niemand kann immer nur perfekt sein und funktionieren. Gestehe dir das ein, überfordere dich nicht auch noch selbst.
  • Man kann sich den Erwartungen von außen zwar nicht total entziehen, aber man kann innerlich auf Distanz gehen. Ein Beispiel: Der Chef hat schlechte Laune? Dann hat das nichts mit dir zu tun. Sein Problem musst du nicht mit noch mehr Leistung lösen. Er ist selbst gefordert.
  • Baue in den Alltag Rituale ein, denn sie schenken Selbstverständlichkeit und Ruhe. Morgens beispielsweise bewusst am offenen Fenster zu stehen, um eine Tasse Tee Schluck um Schluck zu genießen – das schenkt Lebensfreude und Innehalten.

ist Diplom-Journalistin und hat ein Staatsexamen in Psychologie. Die alleinerziehende Mutter war viele Jahre Mitglied der Chefredaktion großer deutscher Frauenzeitschriften. Derzeit ist die überzeugte Vegetarierin, freie Autorin und findet die besten Ideen auf Spaziergängen mit ihrem Hund Quadriga.

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