Feuchte Kälte draußen, trockene Wärme drinnen, dazu wenig Sonne und Vitamine – im Winter heißt es für Körper und Seele einfach „durchhalten“. Mit den folgenden Pflege- und Ernährungstipps gelingt es dir aber garantiert.
GESICHT: Pflegen mit natürlichen Masken
Durch feuchte Kälte draußen und trockene Wärme drinnen wird die Gesichtshaut im Winter stark strapaziert. Sie juckt, spannt, ist rot und häufig leicht entzündet. Zudem verändern sich die Farbkontraste. Bei der Winterhaut tritt der Braun-Ton zurück und wird viel heller. Äderchen erweitern sich und forcieren den Rot-Weiß-Kontrast. Vor allem Menschen mit ohnehin trockener Haut leiden jetzt besonders und brauchen viel Pflege. Gute Pflegemasken lassen sich leicht und preiswert selbst herstellen:
Honig-Sahne-Maske
Sie löst alte Hautschuppen, beruhigt und glättet trocken-rissige Hautstellen.
Du brauchst: 3 EL Schlagsahne, 1 Eigelb, 1 EL flüssigen Honig
Anwendung: Schlagsahne steif schlagen, Eigelb unter heben, mit Honig zu einer Creme verrühren. Diese großzügig auf dem zuvor gereinigten Gesicht auftragen und 15 bis 20 Minuten einwirken lassen. Abspülen. Mit Feuchtigkeitscreme nachpflegen.
Avocado-Quark-Maske
Sie regenerierend und pflegt besonders gut reifere Haut und schenkt ihr Feuchtigkeit.
Du brauchst: eine halbe reife Avocado, 1 EL Quark, 1 TL Honig, Zitronensaft
Anwendung: Avocado pürieren, Quark und Honig untermengen. Damit die Avocado nicht braun anläuft, ein paar Tropfen Zitronensaft zugeben. Nun auf die gut gereinigte Gesichtshaut auftragen, ca. 15 bis 20 Minuten einwirken lassen. Abspülen.
FÜSSE: Sie brauchen jetzt besondere Fürsorge
Durch Wärmestau und feuchtes Klima in dicken Schuhen und Stiefeln schwitzen die Füße und schwellen an. Zudem bilden sich oftmals schmerzende Druckstellen und vermehrt Hornhaut.
Wieder weiche Haut: Die Hornhaut lässt sich nach einem warmen Fußbad (15 Minuten) mit einer Hornhautraspel (Apotheke) entfernen. Dabei nur leichten Druck ausüben, sparsam wegraspeln. Danach mit einer Fettcreme die Füße pflegen.
Hirschtalg pflegt: Es kommt jetzt leicht zu rissiger Fußhaut (Schrunden). Hirschtalg ist ein bewährtes Hausmittel. Den Hirschtalg (Apotheke) am besten täglich ein Mal auftragen und leicht einmassieren.
Natürliche Helfer: Gegen die vermehrte Schweißbildung hilft ein Fußbad mit Eichenrinde (Apotheke). Zudem solltest du nur Socken aus 100-prozentigiger Baumwolle tragen und Schuhe mit einem hohen Kunststoffanteil besser meiden.
Keine kalten Füße: Gegen „Eisfüße“ hilft ein Fußbad mit Meersalz: Bei 37°C Wassertemperatur in einer Schüssel 2 EL Meersalz auflösen. Es regt den Kreislauf an. Zusätze von Rosmarin fördern die Durchblutung.
HAARE: Sie benötigen Hilfe gegen den Sahara-Effekt
Ähnlich wie die Haut kämpfen auch die Haare in der kalten Jahreszeit mit dem so genannten Sahara-Effekt: Ähnlich wie in der berühmten wüste beträgt die Luftfeuchte in geschlossenen Räumen nur 20 bis 25 Prozent. Das macht die Haare spröde, schlapp und trocken. Wirksame Helfer sind spezielle Haar-Packungen.
Bananen-Avocado-Packung: Sie wirkt gegen die Trockenheit, ist rückfettend und verleiht Glanz. Dazu eine sehr reife Banane und eine reife Avocado pürieren und vermengen. Ins gewaschene Haar einarbeiten. 15 Minuten wirken lassen. Ausspülen.
Aloe-Vera-Packung: Sie regt den müden Haarwuchs an. Dazu 3 EL naturbelassenes Aloe-Vera-Gel und ½ Tasse kalt gepresstes Sesamöl gut vermengen. Ins Haar einmassieren und 20 Minuten unter einem Handtuch-Turban einwirken lassen. Anschließend mit einem milden Shampoo auswaschen.
HAUT: Am besten baden wie Kleopatra
Bei Außentemperaturen von sieben Grad Celsius und niedriger drosselt die Haut nicht nur den Stoffwechsel. Auch die Schutzschicht aus Talg und Schweiß (Hydrolipidfilm) wird dünner. Die Folge: Feuchtigkeits- und Fettmangel. Mit einem Pflegebad kannst du dem entgegen wirken. Achte dabei bitte auf Folgendes:
Nicht zu warm: Um die 37°C sind perfekt. Bade nicht länger als 20 Minuten. Sonst trocknet die Haut trotz Badezusätzen aus. Die beste Badezeit für unseren Biorhythmus liegt übrigens 15 und 21 Uhr. Ruhe danach möglichst ein paar Minuten, damit sich der Kreislauf wieder regulieren kann.
Rosmarin-Öl zur Regeneration: Ins Badewasser gegeben, beruhigt es die Haut und wirkt anregend auf die Kollagen-Produktion. Zudem werden durch die antibakteriellen Wirkstoffe Hautschuppen gemildert. Denn Rosmarin enthält Ursolsäure. Sie regeneriert die Winterhaut und spendet Feuchtigkeit.
Milchbad à la Kleopatra: Preiswert und pflegend ist auch Milch (3,5 % Fettgehalt). Am besten einen halben bis einen Liter zusammen mit etwas Honig ins Badewasser geben. Anders als Kleopatra, die bekanntlich in Eselsmilch badete, kannst du Kuhmilch verwenden. Die enthaltenen Fette und Eiweiße glätten und beruhigen die Haut. Zudem wirkt die Milch leicht rückfettend.
FLÜSSIGKEITSHAUSHALT: Warum du auch im Winter viel trinken solltest
Weil wir uns weniger bewegen und folglich auch weniger schwitzen, lässt das natürliche Durstgefühl im Winter nach. Fatal. Denn in den geheizten Räumen trocknen wir besonders schnell aus. Leider stellt sich der Durst erst ein, wenn sich der Flüssigkeitshaushalt schon im kritischen Zustand befindet. Trinke unbedingt etwa zwei Liter über den Tag verteilt. Stelle dir eine Wasserflasche an deinen Arbeitsplatz, damit du das Trinken nicht wieder vergisst.
Erkältungsschutz: Wenn der Körper nicht ausreichend Flüssigkeit bekommt, trocknen auch die Schleimhäute in Mund und Nase aus. Doch damit verlieren sie ihre Barrierefunktion gegen Viren und Bakterien. In der Erkältungszeit keine gute Option.
Denkleistung: Das im Wasser enthaltene Magnesium und Phosphat kurbelt die Nervenzellen an und erhöht die Denkleistung (IQ). Trinken wir viel, steigt die Hirnaktivität um bis zu 30 Prozent.
Faltenkiller: Wasser dient als Stützsubstanz und Füllstoff von Zellen und Gewebe. Zudem schwemmt es die Schadstoffe aus dem Körper aus.
Herzfreund: Im Wasser stecken auch Kalium und Magnesium. Sie aktivieren die körpereigenen Enzyme. Diese befreien die Gefäßwände von Schlacken und beugen Arterienverkalkung vor.
VITAMINE: Sie machen den Winter gesund & bunt
In der kalten Jahreszeit verlangsamt sich unser Stoffwechsel. Ein später „Gruß“ aus urzeitlichen Tagen. Deshalb setzen wir gerade jetzt unliebsame Pölsterchen an – den Winterspeck. Wer das nicht möchte, sollte ganz bewusst zu Obst und Gemüse greifen. Schließlich haben sie nur sehr wenig Kalorien, dafür aber reichlich Vitamine, Mineralien und Ballaststoffe. Zudem tut so ein bunter Teller in den grauen Monaten auch unserem Auge gut. Einige „Früchtchen“ sind sogar besonders zu empfehlen.
Äpfel: Kaum ein anderes Obst birgt so viele Schätze in sich. Enthält der Apfel doch die Vitamine A, B, C, E, dazu Spurenelemente wie Eisen und Kupfer sowie die Mineralstoffe Kalium und Natrium.
Orangen: Eine einzige Frucht enthält ca. 75mg Vitamin C. Damit ist fast der Tagesbedarf gedeckt. Gut so. Vitamin C stärkt das Immunsystem. Die Bioflavonoide wirken zudem keimtötend, blutdrucksenkend und entzündungshemmend. Ähnliches gilt auch für ihre „Geschwister“ Clementine und Grapefruit.
Artischocken: Sie kurbeln unseren eingeschlafenen Stoffwechsel an. Die Stoffe dafür stecken in den Blättern. Sie schmeicheln der Galle und senken den Cholesterinspiegel. Der Saft reguliert sanft die Verdauung.
Brokkoli: Der enthält besonders viel Vitamin E. Und das ist ein Jungbrunnen für Zellen und Haut. Zudem stecken im Brokkoli Stoffe, die Entzündungen hemmen und den Blutdruck senken. Das enthaltene Sulphoraphan beschleunigt Entgiftungsprozesse.
ERNÄHRUNG: Die fünf besten Tipps
Hühnersuppe für innere Wärme: Der Suppenklassiker sorgt für innere Wärme, schmeichelt der Nase und liefert dem Körper Inhaltsstoffe wie Zink und Vitamin C. Das schützt vor Erkältungen. Aber bitte frisch kochen. Pulver hat eine sehr viel geringere Wirkung.
Öl als Vitaminlöser: Pflanzliche Öle versorgen uns nicht nur mit reichlich Energie (neun Kalorien pro Gramm), sie sind auch super Lieferanten für Fettsäuren und Vitamin E. Letzteres hilft, die Vitamine A, D und K aus dem Salat zu lösen.
Zink gegen Erkältungen: Im Winter mangelt es uns an Zink. Doch dadurch schwächelt das Immunsystem. Gute Zinklieferanten sind Innereien (z.B. Leber), Brothefe und Käse. Ärzte raten im Winter täglich zu einer Zinktablette.
Nüsse gegen Müdigkeit: Sie enthalten das für den Körper jetzt so wichtige Vitamin B3. Es vertreibt Müdigkeit und reguliert den Feuchtigkeitshaushalt der Haut. In zehn Haselnüssen stecken etwa 14 bis 16 mg.
Möhren für die Augen: Um in der Dunkelheit gut zu sehen, brauchen die Augen viel Vitamin A. Zudem bekämpft es Infektionen. Viel davon steckt in Kohl, Brunnenkresse und Möhren. 50 Gramm Möhren decken den Tagesbedarf von 2 bis 4 mg.
KEIN KOMMENTAR