Pro Jahr erleiden in Deutschland weit über 300.000 Menschen einen Herzinfarkt. Frauen inzwischen fast genauso oft wie Männer. Bist auch du gefährdet? Wie kündigt sich ein so genannter Myokardinfarkt an? Was kannst du tun, um dein Herz nicht zu gefährden? Lies hier, wie du dein Herz optimal schützen kannst.
Die 7 wichtigsten Fragen zum Herzinfarkt
Ist das Herz bei wechselhaftem Wetter besonders gestresst? In der Tat häufen sich Herzinfarkte bei wechselhaftem Wetter. Warum, ist noch nicht vollständig geklärt. Man nimmt an, dass sich durch wechselhaftes Wetter der Blutdruck verschlechtert. Zudem scheint die Wetterlage auch Einfluss auf den Flüssigkeitshaushalt im Körper und auf die Blutdicke zu haben.
Was sind die Risikofaktoren für einen Herzinfarkt? Hauptursachen sind krankhafte Veränderungen der Herzgefäße durch hohe Blutfettwerte, Diabetes und hohen Blutdruck. Es kommt zu Gefäßverkalkungen, den so genannten weichen Plaques. Wenn sie sich lösen, wird es gefährlich.
Was passiert bei einem Infarkt mit dem Herz? Nach einem plötzlichen Verschluss einer Koronararterie stirbt Herzmuskelgewebe ab. Dem zuvor geht meist eine Thrombosebildung durch das Ablösen arteriosklerotischer Gefäßablagerungen. An den Rissstellen von Ablagerungen entsteht ein Blutpfropf, der die Gefäße verschließt. Man unterscheidet Vorderwand-, Hinterwand- und Seitenwandinfarkt, einen Scheidewandinfarkt (= Septuminfarkt) sowie Kombinationsinfarkte. Wird ein drohender Infarkt festgestellt, muss so schnell wie möglich und zwar innerhalb weniger Stunden eine Therapie erfolgen. Sonst entstehen irreparable Schäden in der mit Blut unterversorgten Herzregion.
Bei welchen Symptomen sollten die Alarmglocken läuten? Wenn es im Brustkorb sticht und der Schmerz bis in den Arm ausstrahlt, wenn sich zudem Schwindel und akute Atemnot einstellen. Das sind die üblichen Vorzeichen. Bei Frauen können sie noch etwas anders aussehen. Manche verspüren schon Wochen zuvor große Müdigkeit, unerklärliche Übelkeit oder Schwindel. Wird es akut, kommen meist starke Schmerzen im Bauch-Bereich dazu. Schmerzen zwischen den Schulterblättern können durch einen Herzinfarkt ausgelöst werden. Auch Gesicht oder Kiefer können plötzlich schmerzen. Dann unbedingt einen Notarzt rufen!
Und wenn es dann doch falscher Alarm war? Nie zögern, die 112 anzurufen. Ein Fehlalarm ist vielleicht unangenehm, aber ein unterbliebener Alarm kann tödlich enden. Der Anrufer sollte unbedingt auf einen möglichen Herzinfarkt hinweisen, damit auf den Notruf schnell reagiert wird. Nicht nur Krankenhäuser behandeln im Akutfall, es gibt auch viele Notfallpraxen.
Kann ich mein Infarktrisiko testen lassen? Ja, denn die Risikofaktoren, die dazu führen, können bei einem Check-up geklärt werden. Er umfasst eine gründliche körperliche Untersuchung, bei der Größe, Gewicht und Blutdruck erfasst werden. Hinzu kommen Untersuchungen von Kopf, Herz, Hals, Lunge, Brustkorb und Bauch. Des Weiteren werden der Blutzucker, die Cholesterinwerte und der Urin untersucht. Dieser Check wird ab dem 35. Lebensjahr alle zwei Jahre von den Kassen bezahlt. Ein Belastungs-EKG gehört zwar nicht zu den Kassenleistungen, dennoch ist es empfehlenswert.
Und warum haben Frauen in puncto Herzinfarkt so aufgeholt? Weil der Anteil von Raucherinnen im mittleren Alter höher ist als bei Männern. Besonders die Verhütung mit der Anti-Baby-Pille erhöht das Infarktrisiko bei Raucherinnen um das Siebenfache. Zudem erkranken Frauen durch zu viel Kochsalz in der Nahrung neuerdings öfter an Bluthochdruck. Hinzu kommen Risiken wie Übergewicht. Auch Herzrhythmusstörungen haben Frauen in höherem Alter mehr. Die Stressbelastung hat für Frauen durch Beruf und Familie ebenfalls zugenommen. Viele bewegen sich zudem zu wenig.
Mit einem 9-Punkte-Programm: So pflegst du dein Herz
Fast jeder Herzinfarkt ist vermeidbar! In einer Groß-Studie mit 15.000 Teilnehmern haben britische Wissenschaftler neun Faktoren ermittelt, mit denen du dich vor einem Herzinfarkt schützen kannst. Auch die Deutsche Gesellschaft für Kardiologie (DGK) rät dazu, durch einen konsequenten Lebensstil das persönliche Risiko um bis 80 Prozent zu verringern.
Auf diese 9 Faktoren solltest du achten:
- Wenig Fett: Der tägliche Verbrauch von Streich- und Bratfett sollte 40 Gramm nicht übersteigen. Achte auch auf „versteckte“ Fette in Wurst, Käse, Soßen und Chips. Zudem ist pflanzlichem Fett der Vorzug zu geben.
- Überflüssige Kalorien vermeiden: Zucker, Marmeladen, Kuchen, Süßigkeiten und Alkohol (z.B. Likör) enthalten viele „leere“ Kalorien. Das heißt, sie stecken zwar voller Kohlenhydrate, haben aber kaum Vitamine und Mineralstoffe. Wenn sie nicht durch Bewegung verbrannt werden, kommt es zur Umwandlung in Körperfett.
- Gutes statt schlechtes Cholesterin: Täglich 1 bis 2 TL kalt gepresstes Oliven-, Sonnenblumen- oder Distelöl erhöhen durch ihre ungesättigten Fettsäuren das „gute“ HDL-Cholesterin im Blut. Ähnliches gilt für Fisch. Dagegen enthalten Fleisch, Wurst, Innereien und fetter Käse das „schlechte“ LDL-Cholesterin. Es verursacht Gefäßablagerungen. Diese Nahrungsmittel deshalb nur sparsam verzehren.
- Viele Vitamine: Vor allem Vitamin C (in Kiwis, Mangos, Beeren, Orangen), Beta-Carotin (in Möhren, Feldsalat) und Vitamin E (Sonnenblumenkerne, Leinsamen). Sie gelten als „Herzfreunde“.
- Reichlich Ballaststoffe: Sie sind die „Müllmänner“ des Darmes, weil sie aus der Gallensäure das Cholesterin binden und anschließend quasi „entsorgen“. Viele Ballaststoffe stecken in Vollkornprodukten, Hülsenfrüchten, Haferflocken, Kohl und Wurzelgemüse.
- Weniger Fertigprodukte: Zugegeben, sie sind praktisch, enthalten aber reichlich oxidiertes Cholesterin. Dieses Oxycholesterin findet sich vor allem in Fertigsoßen, Pudding, Majonäse, Sprühfetten und Eiskrem.
- Übergewicht reduzieren: Viele Übergewichtige haben zu hohe Blutfettwerte und dies führt zu Verengungen der Blutgefäße und zu Bluthochdruck.
- Mehr bewegen: Dabei kommt es nicht auf die Intensität, sondern auf die Dauer der Bewegung an. Drei Mal pro Woche für mindestens 30 Minuten Schwimmen, Laufen, Radfahren oder Walken etc.
9. Rauchen unbedingt lassen: Untersuchungen haben gezeigt, dass sich bereits ein Jahr nach dem Rauchstopp das Risiko für eine koronare Herzkrankheit halbiert. Nach zwei Jahren ist das Herzinfarktrisiko dann auf fast normale Werte abgesunken.
Extra-Tipp: Du kannst deinen ganz persönlichen Herztest machen
Wer wissen möchte, ob er durch Lebensweise und genetische Vorbelastungen gefährdet für einen Herzinfarkt ist, kann kostenlos und schnell unter: www.herzstiftung.de/risikotest/herz1.htlm einen ganz persönlichen Risikotest machen. Es sind 14 Fragen zu beantworten, die Auswertung erfolgt zeitnah.
So schützt du dein Herz vor einem Infarkt!
Pro Jahr erleiden in Deutschland weit über 300.000 Menschen einen Herzinfarkt. Frauen inzwischen fast genauso oft wie Männer. Bist auch du gefährdet? Wie kündigt sich ein so genannter Myokardinfarkt an? Was kannst du tun, um dein Herz nicht zu gefährden? Lies hier, wie du dein Herz optimal schützen kannst.
Die 7 wichtigsten Fragen zum Herzinfarkt
Ist das Herz bei wechselhaftem Wetter besonders gestresst? In der Tat häufen sich Herzinfarkte bei wechselhaftem Wetter. Warum, ist noch nicht vollständig geklärt. Man nimmt an, dass sich durch wechselhaftes Wetter der Blutdruck verschlechtert. Zudem scheint die Wetterlage auch Einfluss auf den Flüssigkeitshaushalt im Körper und auf die Blutdicke zu haben.
Was sind die Risikofaktoren für einen Herzinfarkt? Hauptursachen sind krankhafte Veränderungen der Herzgefäße durch hohe Blutfettwerte, Diabetes und hohen Blutdruck. Es kommt zu Gefäßverkalkungen, den so genannten weichen Plaques. Wenn sie sich lösen, wird es gefährlich.
Was passiert bei einem Infarkt mit dem Herz? Nach einem plötzlichen Verschluss einer Koronararterie stirbt Herzmuskelgewebe ab. Dem zuvor geht meist eine Thrombosebildung durch das Ablösen arteriosklerotischer Gefäßablagerungen. An den Rissstellen von Ablagerungen entsteht ein Blutpfropf, der die Gefäße verschließt. Man unterscheidet Vorderwand-, Hinterwand- und Seitenwandinfarkt, einen Scheidewandinfarkt (= Septuminfarkt) sowie Kombinationsinfarkte. Wird ein drohender Infarkt festgestellt, muss so schnell wie möglich und zwar innerhalb weniger Stunden eine Therapie erfolgen. Sonst entstehen irreparable Schäden in der mit Blut unterversorgten Herzregion.
Bei welchen Symptomen sollten die Alarmglocken läuten? Wenn es im Brustkorb sticht und der Schmerz bis in den Arm ausstrahlt, wenn sich zudem Schwindel und akute Atemnot einstellen. Das sind die üblichen Vorzeichen. Bei Frauen können sie noch etwas anders aussehen. Manche verspüren schon Wochen zuvor große Müdigkeit, unerklärliche Übelkeit oder Schwindel. Wird es akut, kommen meist starke Schmerzen im Bauch-Bereich dazu. Schmerzen zwischen den Schulterblättern können durch einen Herzinfarkt ausgelöst werden. Auch Gesicht oder Kiefer können plötzlich schmerzen. Dann unbedingt einen Notarzt rufen!
Und wenn es dann doch falscher Alarm war? Nie zögern, die 112 anzurufen. Ein Fehlalarm ist vielleicht unangenehm, aber ein unterbliebener Alarm kann tödlich enden. Der Anrufer sollte unbedingt auf einen möglichen Herzinfarkt hinweisen, damit auf den Notruf schnell reagiert wird. Nicht nur Krankenhäuser behandeln im Akutfall, es gibt auch viele Notfallpraxen.
Kann ich mein Infarktrisiko testen lassen? Ja, denn die Risikofaktoren, die dazu führen, können bei einem Check-up geklärt werden. Er umfasst eine gründliche körperliche Untersuchung, bei der Größe, Gewicht und Blutdruck erfasst werden. Hinzu kommen Untersuchungen von Kopf, Herz, Hals, Lunge, Brustkorb und Bauch. Des Weiteren werden der Blutzucker, die Cholesterinwerte und der Urin untersucht. Dieser Check wird ab dem 35. Lebensjahr alle zwei Jahre von den Kassen bezahlt. Ein Belastungs-EKG gehört zwar nicht zu den Kassenleistungen, dennoch ist es empfehlenswert.
Und warum haben Frauen in puncto Herzinfarkt so aufgeholt? Weil der Anteil von Raucherinnen im mittleren Alter höher ist als bei Männern. Besonders die Verhütung mit der Anti-Baby-Pille erhöht das Infarktrisiko bei Raucherinnen um das Siebenfache. Zudem erkranken Frauen durch zu viel Kochsalz in der Nahrung neuerdings öfter an Bluthochdruck. Hinzu kommen Risiken wie Übergewicht. Auch Herzrhythmusstörungen haben Frauen in höherem Alter mehr. Die Stressbelastung hat für Frauen durch Beruf und Familie ebenfalls zugenommen. Viele bewegen sich zudem zu wenig.
Mit einem 9-Punkte-Programm: So pflegst du dein Herz
Fast jeder Herzinfarkt ist vermeidbar! In einer Groß-Studie mit 15.000 Teilnehmern haben britische Wissenschaftler neun Faktoren ermittelt, mit denen du dich vor einem Herzinfarkt schützen kannst. Auch die Deutsche Gesellschaft für Kardiologie (DGK) rät dazu, durch einen konsequenten Lebensstil das persönliche Risiko um bis 80 Prozent zu verringern.
Auf diese 9 Faktoren solltest du achten:
- Wenig Fett: Der tägliche Verbrauch von Streich- und Bratfett sollte 40 Gramm nicht übersteigen. Achte auch auf „versteckte“ Fette in Wurst, Käse, Soßen und Chips. Zudem ist pflanzlichem Fett der Vorzug zu geben.
- Überflüssige Kalorien vermeiden: Zucker, Marmeladen, Kuchen, Süßigkeiten und Alkohol (z.B. Likör) enthalten viele „leere“ Kalorien. Das heißt, sie stecken zwar voller Kohlenhydrate, haben aber kaum Vitamine und Mineralstoffe. Wenn sie nicht durch Bewegung verbrannt werden, kommt es zur Umwandlung in Körperfett.
- Gutes statt schlechtes Cholesterin: Täglich 1 bis 2 TL kalt gepresstes Oliven-, Sonnenblumen- oder Distelöl erhöhen durch ihre ungesättigten Fettsäuren das „gute“ HDL-Cholesterin im Blut. Ähnliches gilt für Fisch. Dagegen enthalten Fleisch, Wurst, Innereien und fetter Käse das „schlechte“ LDL-Cholesterin. Es verursacht Gefäßablagerungen. Diese Nahrungsmittel deshalb nur sparsam verzehren.
- Viele Vitamine: Vor allem Vitamin C (in Kiwis, Mangos, Beeren, Orangen), Beta-Carotin (in Möhren, Feldsalat) und Vitamin E (Sonnenblumenkerne, Leinsamen). Sie gelten als „Herzfreunde“.
- Reichlich Ballaststoffe: Sie sind die „Müllmänner“ des Darmes, weil sie aus der Gallensäure das Cholesterin binden und anschließend quasi „entsorgen“. Viele Ballaststoffe stecken in Vollkornprodukten, Hülsenfrüchten, Haferflocken, Kohl und Wurzelgemüse.
- Weniger Fertigprodukte: Zugegeben, sie sind praktisch, enthalten aber reichlich oxidiertes Cholesterin. Dieses Oxycholesterin findet sich vor allem in Fertigsoßen, Pudding, Majonäse, Sprühfetten und Eiskrem.
- Übergewicht reduzieren: Viele Übergewichtige haben zu hohe Blutfettwerte und dies führt zu Verengungen der Blutgefäße und zu Bluthochdruck.
- Mehr bewegen: Dabei kommt es nicht auf die Intensität, sondern auf die Dauer der Bewegung an. Drei Mal pro Woche für mindestens 30 Minuten Schwimmen, Laufen, Radfahren oder Walken etc.
9. Rauchen unbedingt lassen: Untersuchungen haben gezeigt, dass sich bereits ein Jahr nach dem Rauchstopp das Risiko für eine koronare Herzkrankheit halbiert. Nach zwei Jahren ist das Herzinfarktrisiko dann auf fast normale Werte abgesunken.
Extra-Tipp: Du kannst deinen ganz persönlichen Herztest machen
Wer wissen möchte, ob er durch Lebensweise und genetische Vorbelastungen gefährdet für einen Herzinfarkt ist, kann kostenlos und schnell unter: www.herzstiftung.de/risikotest/herz1.htlm einen ganz persönlichen Risikotest machen. Es sind 14 Fragen zu beantworten, die Auswertung erfolgt zeitnah.
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