Die Antidiskriminierungsstelle Hamburg hat vor kurzem den Forschungsbericht “Preisdifferenzierung nach Geschlecht in Deutschland” (Gender Pricing) herausgebracht. Demzufolge zahlen Frauen oft mehr als Männer für viele gleiche oder ähnliche Leistungen.
Beispielsweise müssen Frauen beim Friseur für eine Kurzhaarfrisur deutlich mehr bezahlen als Männer. Auch bei Pflegeprodukten sind Frauen häufig im Nachteil. Begründung ist, dass Frauen meistens eher bereit sind, mehr zu zahlen und sich der Markt dem anpasst. Das Vergleichen von Produkten ist aber auch häufig erschwert, da die Preise entweder nicht einsehbar sind (z.B. bei einigen Friseuren oder Reinigungen) oder nicht direkt verglichen werden können (z.B. unterschiedliche Regale in der Drogerie). Daher haben wir euch fünf Produkte und Dienstleistungen zusammengetragen, bei denen man getrost das Produkt für die Männer nutzen kann und somit auch als Frau weniger bezahlt.
1. Männerrasierer statt Frauenrasierer
Das bekannteste Beispiel ist der Nassrasierer für Frauen. Augenscheinlich gibt es keine Unterschiede zwischen den Rasierern – bis auf die Farbe. Trotzdem konnte man bei 5 von 14 Rasierern feststellen, dass Frauenrasierer teurer sind, als die für Männer. Begründet wird das unter anderem damit, dass die Männerrasierer häufig in 10er Packungen angeboten werden, wogegen man die für Frauen nur in 5er Packungen kaufen kann. Dadurch würde man bei den Materialkosten sparen können. Doch rechtfertigt das den durchschnittlichen Preisaufschlag von 17,9 Prozent (0,94€)? Wer sich das Geld sparen möchte, kauft ab sofort die Variante für Männer, denn die rasiert mindestens genauso gut.
2. Wenn wir schon beim Rasieren sind: Der Rasierschaum
Nicht nur die Rasierer, auch den Rasierschaum sollte man sich näher ansehen. Dort gibt es deutliche Preisunterschiede. Frauen bezahlen durchschnittlich 20 Prozent (3 €) mehr für den Rasierschaum für Frauen als Männer. Da ist die Frage, ob man wirklich das Produkt für Frauen wählen sollte oder auch das für Männer reicht.
3. Reinigungskosten für Männer günstiger
Auch Blusen und Hemden werden unterschiedlich abgerechnet. Frauen zahlen daher durchschnittlich 93 Prozent mehr für das Reinigen ihrer Blusen. Die Begründung ist, dass Blusen angeblich oft nicht maschinell gebügelt werden können, weil sie nicht auf die Bügel passen und deshalb per Hand gebügelt werden müssen. Abgesehen davon, dass es durchaus Glättungsmaschinen für Blusen gibt, wird oft nicht transparent, dass Frauen für ihre Kleidung eine andere Leistung in Anspruch nehmen. Der Preis wird automatisch berechnet. In dem Video von PULS testen zwei Reporter (eine Frau und ein Mann) eine Reinigung mit genau dem gleichen Hemd. Obwohl es ein Hemd und keine Bluse ist, muss die Frau trotzdem 1 € mehr bezahlen. Also doch nur alles Ausrede? Wir können natürlich keine Garantie darauf geben, aber schickt doch das nächste Mal einfach einen Freund in die Reinigung und schaut, ob er tatsächlich weniger bezahlen muss.
4. Auf geschlechtsneutrales Spielzeug setzen
Nicht nur Frauen, sondern auch Mädchen haben im Vergleich zu den Jungs die teurere Auswahl in manchen Bereichen. Beispielsweise wurden Bobby Cars und Hüpfbälle verglichen, die von der Produktion fast identisch waren. Trotzdem musste für das pinke Modell mehr bezahlt werden. Begründet wird das mit Special Editions, die eben mehr kosten. Da kann man nun überlegen, ob es einem wert ist, das pinke Modell zu kaufen oder einfach auf geschlechtsneutrales Spielzeug zu setzen.
5. Mädchen werden auch mit Badeprodukten von Jungs sauber
Auch bei Dusch- und Badeprodukten ist das Kaufen eines Produkts mit einer Prinzessin teurer, als das mit einem Räuber. Hier gibt es aber auch genug Hersteller, die die gleichen Preise anbieten. Also entweder auf das Jungs Produkt zurückgreifen oder einfach beide vergleichen. Vielleicht gibt es keinen Preisunterschied.
Die Frage bleibt, ob das die endgültige Lösung ist oder ob es eine Preisanpassung geben müsste. Übrigens gibt es auch ein paar Produkte und Dienstleistungen, bei denen Männer mehr zahlen müssen. Beispielsweise bei der Lippenpflege und Tagescremes, sowie beim Schuster.
Mehr Informationen zu dem Thema gibt es im Forschungsbericht Preisdifferenzierung nach Geschlecht in Deutschland
Gender Pricing: So bezahlst du auch als Frau weniger
Die Antidiskriminierungsstelle Hamburg hat vor kurzem den Forschungsbericht “Preisdifferenzierung nach Geschlecht in Deutschland” (Gender Pricing) herausgebracht. Demzufolge zahlen Frauen oft mehr als Männer für viele gleiche oder ähnliche Leistungen.
Beispielsweise müssen Frauen beim Friseur für eine Kurzhaarfrisur deutlich mehr bezahlen als Männer. Auch bei Pflegeprodukten sind Frauen häufig im Nachteil. Begründung ist, dass Frauen meistens eher bereit sind, mehr zu zahlen und sich der Markt dem anpasst. Das Vergleichen von Produkten ist aber auch häufig erschwert, da die Preise entweder nicht einsehbar sind (z.B. bei einigen Friseuren oder Reinigungen) oder nicht direkt verglichen werden können (z.B. unterschiedliche Regale in der Drogerie). Daher haben wir euch fünf Produkte und Dienstleistungen zusammengetragen, bei denen man getrost das Produkt für die Männer nutzen kann und somit auch als Frau weniger bezahlt.
1. Männerrasierer statt Frauenrasierer
Das bekannteste Beispiel ist der Nassrasierer für Frauen. Augenscheinlich gibt es keine Unterschiede zwischen den Rasierern – bis auf die Farbe. Trotzdem konnte man bei 5 von 14 Rasierern feststellen, dass Frauenrasierer teurer sind, als die für Männer. Begründet wird das unter anderem damit, dass die Männerrasierer häufig in 10er Packungen angeboten werden, wogegen man die für Frauen nur in 5er Packungen kaufen kann. Dadurch würde man bei den Materialkosten sparen können. Doch rechtfertigt das den durchschnittlichen Preisaufschlag von 17,9 Prozent (0,94€)? Wer sich das Geld sparen möchte, kauft ab sofort die Variante für Männer, denn die rasiert mindestens genauso gut.
2. Wenn wir schon beim Rasieren sind: Der Rasierschaum
Nicht nur die Rasierer, auch den Rasierschaum sollte man sich näher ansehen. Dort gibt es deutliche Preisunterschiede. Frauen bezahlen durchschnittlich 20 Prozent (3 €) mehr für den Rasierschaum für Frauen als Männer. Da ist die Frage, ob man wirklich das Produkt für Frauen wählen sollte oder auch das für Männer reicht.
3. Reinigungskosten für Männer günstiger
Auch Blusen und Hemden werden unterschiedlich abgerechnet. Frauen zahlen daher durchschnittlich 93 Prozent mehr für das Reinigen ihrer Blusen. Die Begründung ist, dass Blusen angeblich oft nicht maschinell gebügelt werden können, weil sie nicht auf die Bügel passen und deshalb per Hand gebügelt werden müssen. Abgesehen davon, dass es durchaus Glättungsmaschinen für Blusen gibt, wird oft nicht transparent, dass Frauen für ihre Kleidung eine andere Leistung in Anspruch nehmen. Der Preis wird automatisch berechnet. In dem Video von PULS testen zwei Reporter (eine Frau und ein Mann) eine Reinigung mit genau dem gleichen Hemd. Obwohl es ein Hemd und keine Bluse ist, muss die Frau trotzdem 1 € mehr bezahlen. Also doch nur alles Ausrede? Wir können natürlich keine Garantie darauf geben, aber schickt doch das nächste Mal einfach einen Freund in die Reinigung und schaut, ob er tatsächlich weniger bezahlen muss.
4. Auf geschlechtsneutrales Spielzeug setzen
Nicht nur Frauen, sondern auch Mädchen haben im Vergleich zu den Jungs die teurere Auswahl in manchen Bereichen. Beispielsweise wurden Bobby Cars und Hüpfbälle verglichen, die von der Produktion fast identisch waren. Trotzdem musste für das pinke Modell mehr bezahlt werden. Begründet wird das mit Special Editions, die eben mehr kosten. Da kann man nun überlegen, ob es einem wert ist, das pinke Modell zu kaufen oder einfach auf geschlechtsneutrales Spielzeug zu setzen.
5. Mädchen werden auch mit Badeprodukten von Jungs sauber
Auch bei Dusch- und Badeprodukten ist das Kaufen eines Produkts mit einer Prinzessin teurer, als das mit einem Räuber. Hier gibt es aber auch genug Hersteller, die die gleichen Preise anbieten. Also entweder auf das Jungs Produkt zurückgreifen oder einfach beide vergleichen. Vielleicht gibt es keinen Preisunterschied.
Die Frage bleibt, ob das die endgültige Lösung ist oder ob es eine Preisanpassung geben müsste. Übrigens gibt es auch ein paar Produkte und Dienstleistungen, bei denen Männer mehr zahlen müssen. Beispielsweise bei der Lippenpflege und Tagescremes, sowie beim Schuster.
Mehr Informationen zu dem Thema gibt es im Forschungsbericht Preisdifferenzierung nach Geschlecht in Deutschland
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